Squealer-Rocks.de CD-Review
Ekpyrosis - All You Can Eat

Genre: Progressive Metal
Review vom: 13.01.2009
Redakteur: Colin
Veröffentlichung: Bereits erschienen
Label: Eigenproduktion



Ich mag Promoflyer. Sie bieten Unterhaltung in allen und für alle Lebenslagen. Zudem verfolgen sie das Ziel die Leute zum Schmunzeln zu bringen. Die Lektüre kann ich jedem wärmstens empfehlen. Auch ich habe immer ein paar auf meinem Nachttisch liegen und dann und wann wird vor dem Einschlafen mal eines dieser humoristischen Meisterwerke vom Stapel genommen und verinnerlicht.

So packte ich auch voller Freude das neue Werk der österreichischen Band EKPYROSIS aus und machte mich gleich daran den Zettel zu lesen. Aber nix da. Lediglich eine knappe Info, dass dies das neue Album der Band sei. Ach, man. Also, dann eben zur Band. Da keinerlei Infos vorliegen, wird im Netz recherchiert. Auf die Seite der Jungs kommt man schnell und ich bin direkt überrascht, wie lange es die Band um Sänger/Gitarrist Christian Gruber schon gibt. Seit 1988 ist die Band aktiv und hat seit 1995 bereits fünf Alben veröffentlicht.

„All You Can Eat“ heißt der neuste Streich der fünf Musiker und ist direkt ein Doppelalbum geworden. Viel Platz also für viel Musik. Die gibt es auf „All You Can Eat“ auch in den verschiedensten Formen zu hören. Die Band spielt, klar, irgendwo Metal. Aber darauf beschränken sich EKPYROSIS nicht. Es finden sich ebenso Elemente aus dem progressiven wie auch aus dem industriellen Bereich in der Musik wieder. Auch versprenkelte Ausflüge in den Bereich des Punk Rock kann man identifizieren. Tendenziell eine aufregende Mischung, die den Hörer da erwartet. Speed Metal Passagen treffen auf swingende Passagen und fröhliches Material ergänzt sich bestens mit düsteren Stimmungen. An Vielfalt mangelt es „All You Can Eat“ wahrlich nicht. Auch merkt man, dass die Jungs schon eine gewisse Zeit zusammen spielen, was sich positiv auf die Songstrukturen auswirkt. Die Jungs spielen ihre Sachen locker zusammen und haben generell keine größeren Probleme die unterschiedlichen Stile zu verbinden Allerdings nicht immer, denn manchmal ist es sehr schwer den Songs zu folgen und bei ihnen zu bleiben. Ebenfalls nicht wirklich tragisch, da sich ja alles unter dem großen Dach des Progressive Metal befindet.

Was die Platte aber vor allem auszeichnet, ist der Gesang. Das allerdings, ist kein positiver Aspekt. Wenn der Gesang sich im raueren Bereich befindet, geht er noch in Ordnung. Wird aber versucht die verschiedenen Gesänge auf einen Nenner (beispielsweise in den Refrains) zu bringen, heißt das Zauberwort - Kakophonie. Die Refrains hören sich derart schief an, dass man am liebsten die Stopptaste drücken möchte, teilweise sogar muss. Was einem hier zugemutet wird, kann man auch nicht als modern gehaltene musikalische Ausdrucksform verkaufen. Auf der anderen Seite kann ich mir schwer vorstellen, dass den beiden Lead-„Sängern“ Christian Gruber und Thomas Prethaler derartige Dissonanzen im Studio nicht aufgefallen sind. Tut mir leid, aber das hat weder mit Kunst noch mit musikalischer Entfaltung und künstlerischer Freiheit an sich zu tun. Die Vocals auf „All You Can Eat“ schrauben den Schmerzfaktor den ein normaler Musikhörer zu ertragen bereit ist ganz schön hoch. Instrumental geht die Scheibe absolut in Ordnung und bietet einige (sehr) gute Ideen. Da hätte man auch beim Gesang ansetzen sollen, denn wenn diese hörbar wären, könnte man einige echt schöne Melodien entdecken (u.a. in „Dear Sophie“ und „See You Again“).

Wem kann man also eine solche Scheibe empfehlen? Hartgesottenen Proggern, die relativ schmerzfrei sind sicherlich. Wie gesagt, musikalisch kann die Platte einiges bieten. Vielleicht würden auch die CIA und das US-Militär gefallen an „All You Can Eat“ finden. Man weiß es nicht. Wer mir nicht glaubt, sollte www.myspace.com/ekpyrosismusic aufrufen. Ich jedenfalls mag keine Musik, die in den Ohren weh tut. Sorry Jungs, damit kann ich mich leider nicht anfreunden. Jetzt weiß ich aber, warum es zu diesem Album keinen Promoflyer gab.



Tracklist:
CD1:
1. Neuralgia
2. Earth-Bound
3. My Hands Are Tied
4. The Art Of Living
5. Behind The Mask
6. Yellow Eyes
7. See You Again
8. Destination


CD2:
1. Addicted
2. Madhouse
3. The Underground Is Where It Happens
4. Behind The Mask (Part II)
5. Like Master, Like Man
6. Gun
7. Dear Sophie
8. Release Me From Your Spell



Line-Up:
Christian Gruber – Vocals, Guitars
Mario “Luis” Schreiber – Guitars, Backing Vocals
Richard Edlinger – Keyboards
Thomas Prethaler – Vocals, Bass
Helmut Winter - Drums

DISCOGRAPHY:

1995 - Last And Only
1999 - Grey
2003 - After War
2005 - Irrational
2008 - All You Can Eat

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Ekpyrosis - All You Can Eat (CD-Review)

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