Squealer-Rocks.de CD-Review
Holy Blood - The Patriot

Genre: Folk Metal
Review vom: 01.01.2009
Redakteur: Reaper
Veröffentlichung: 31.10.2008
Label: Bombworks Records



Bei Holy Blood handelt(e) es sich um eine ukrainische Folk Metal Band, die jedoch anderes als die meisten ihrer Genre Genossen weder den alten heidnischen Göttern noch sonstigen unchristlichen Figuren der Mystik und Mythologie huldigen, denn das Quintett hat sich die Verbreitung christlicher Lehrweisheiten auf die Fahnen geschrieben. Mag schon auf den ersten Blick in jenem Genrebereich, in den sie vorzudringen beabsichtigen, merkwürdig erscheinen und auch auf den zweiten Blick hinterlässt die christliche Botschaft der Band ein etwas zwiespältiges Gefühl.

Bevor ich aber weiter auf das musikalische bzw. weltanschauliche Konzept hinter Holy Blood und deren dritten Album eingehen will, sollte ich vielleicht erwähnen, dass es die Band, so wie sie im Booklet des Albums gelistet ist, nicht mehr gibt, denn, nachdem Sänger, Gitarrist Fedor Buzilevich gegen den Willen seiner Bandkollegen den freigewordenen Keyboarderposten mit seiner Lebensgefährtin Vera Knyazeva besetzte, spaltete sich die Band in die eben erwähnten und den verbleibenden Rest.

Musikalisch gesehen bewegen sich die Ukrainer auf symphonisch, folkloren Black Metal Pfaden, wie man sie in unzähligen Varianten bereits aus dem In- und Ausland vernommen hat. Bewanderte in diesem Genre dürften bereits erahnen, wie Holy Blood wohl klingen mögen. Kraftvolle, treibende Stücke wie das überragende „Thirst To Live In Freedom“ oder „War For The Human Souls“, deren hymnische Passagen sofort ins Ohr gehen und die durchaus gekonnt auf dem Grad zwischen blackmetallischer Härte, folklorer Atmosphäre und feierlicher Keyboardbegleitung wandern, beweisen die kompositorische Klasse der Band. Auch Freunde des folkloren Ambientes kommen in den Instrumental Liedern „In The Night Gloom“ und dem bezaubernden „Meeting The Sunrise“ auf ihre Kosten.
Summiert man aber über die komplette Länge des Albums, so stellt man etwas ernüchtert fest, dass die meisten Lieder zu unspektakulär sind. Besonders bei Nummern, die eindeutig in die symphonische Richtung gehen wie „Blood Of Christ“, das in einigen Passagen an eine Mischung aus „Phantom der Oper“ und Finntroll erinnert, fällt dann auch der Keyboardeinsatz eher negativ ins Gewicht.

Der Gesang des Fedor Buzilevich, der zwischen Kreischen und hymnischem Gesang variiert, macht eindeutig die Stärk von THE PATRIOT aus und ein ums andere Mal schafft er es tatsächlich einen der mittelmäßigeren Songs doch noch einmal zu veredeln. Der Mann singt und schreit seine Texte, die in ukrainischer Sprache gehalten sind, mit Inbrunst. Womit wir wieder bei der Weltanschauung gelandet wären. Oftmals bemängelt man ja, dass viele Bands des Folk Metals nicht voll und ganz hinter ihren Texten stünden, doch dies kann man Holy Blood nicht vorhalten. Sie glauben an die „frohe Botschaft“ ihrer Texte, die in ihrer englischen Übersetzung im Booklet enthalten sind. Jedoch sind es gerade diese, die ein etwas seltsames Gefühl hinterlassen.
Kurze Zusammenfassung der Lyrics: Bekennt eure Sünden vor Gott und rettet eure Seelen vor dem ewigen Fegefeuer. Seid bereit mit Feuer und Schwert die Welt von Satan und seinen Jüngern zu befreien.

Fazit: Ich habe gesagt, was es zu sagen gab aus meiner Sicht. Jetzt ist es an euch, euch euere Meinung zu THE PATRIOT zu bilden. Wer also folkloren, symphonisch angehauchten Black Metal mag und sich nicht an christlichen Texten stört, der sollte sich Holy Blood unbedingt einmal anhören, denn musikalisch ist das Quintett nicht zu verachten.

Tracklist:
1. In The Night Gloom
2. War For The Human Souls
3. The Patriot
4. Wind Of Death
5. Thirst To Live In Freedom
6. Well Tried Faith
7. Blood Of Christ
8. Meeting The Sunrise
9. Wind Of Death (Remix)

Anspieltipps: Thirst To Live In Freedom, Meeting The Sunrise

Line-Up: (vor dem Split)
Fedor Buzilevich – Gesang, Gitarre, Flöte
Sergei Nagorny – Gitarre
Alexei Andrushenko – Bass
Vera Knyazeva – Keyboards, Gesang
Dmitry Titorenko – Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

2002 – The Wanderer
2004 – Waves Are Dancing
2008 – The Patriot


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Holy Blood - The Patriot (CD-Review)

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