Squealer-Rocks.de CD-Review
Cain's Dinasty - Legacy Of Blood

Genre: Power Metal
Review vom: 26.12.2008
Redakteur: Colin
Veröffentlichung: Bereits erschienen
Label: Rompiendo Records



Huch, was ist das denn? Haben CUSTARD schon wieder ´ne neue Platte am Start? Und vor allem, ist Guido zurück? Ach, das sind gar nicht die Ruhrpott-Metaller von CUSTARD?

Ein Blick aufs Cover bringt Erleuchtung. Wir haben es hier mit CAIN’S DINASTY zu tun. Die Band kommt aus einem Land, dass einmal eine übermächtige Seenation gewesen ist. Nein, nicht Portugal. Aus Spanien kommen die fünf Metaller und schiffen in denselben Gewässern, wie es ihre Kollegen mit Sitz in Herne auf ihren Alben so tun. Will sagen, es findet sich ein gesunder Mix aus Power und Speed Metal auf „Legacy Of Blood“, so der Titel der Scheibe. Der Vergleich mit CUSTARD war jetzt kein – und da muss ich Sie enttäuschen, werte Leser – fulminanter und wahnsinnig witziger Einstieg in ein Review. Nein, Fakt ist einfach, dass der Opener und Titelsong der Scheibe vom Arrangement her und der Intonierung durch Sänger Rubén Picazo auch durchaus auf CUSTARDs „Wheels Of Time“ Album hätte stehen können (und da keine schlechte Figur gemacht hätte).

Nun aber endlich zum Rest von „Legacy Of Blood“. Dankenswerterweise nicht als „the next big thing“ angekündigt, lediglich als „ein Lichtblick in einem ansonsten eher öde gewordenen Genre“, soll uns das Debüt der Spanier verzücken. Na, dann ist ja gut. Ich hatte schon gedacht, die neue CRYONIC TEMPLE ist wirklich so gut und das Genre reich an Facetten. Puh, noch mal Glück gehabt. Danke für die Aufklärung. Wenn allerdings Stücke wie „Remember The Tragedy“ oder „Under The City Lights“ das non plus ultra der heutigen Power Metal-Szene darstellen sollen, kann das Genre sich in der Tat schon mal warm anziehen. Die zwar gut produzierten Songs kommen über die gesamte Albumdistanz nicht um den Begriff Mittelmaß umher. Das ist eigentlich schade, denn besonders Sänger Picazo kann mit seiner Stimme punkten. Gleiches gilt für das Können an den anderen Instrumenten. Das Potential ist da, wird jedoch nicht abgerufen. Oder besser gesagt, (viel) zu selten.

Zu oft klingen die Songs im Melodischen Bereich ähnlich und in Bezug auf die Arrangements scheint man häufig der Meinung gewesen zu sein, dass ausufernde Passagen ein Zeichen für Progressivität sind. Das wäre der Fall, wenn man sich innerhalb der Songs nicht verzetteln würde. Dumm nur, dass genau das den Jungs von CAIN’S DINASTY zu oft passiert. Als Hörer fragt man sich ein ums andere Mal, was in den Stücken eigentlich gerade abläuft. Wenn dann auch noch stilfremde Elemente in die Lieder eingebaut werden, um die beschriebene „Progressivität“ zu unterstreichen, wie die Blastbeats, Growls und die 1A geklaute Kirmesorgel von CRADLE OF FILTH (erstes Album; „To Eve The Art Of Witchcraft“) in „Infancia Eterna“, fragt man sich mehr als einmal was das eigentlich soll. Das passt nicht zusammen und verwirrt nur. Unter diesem Eindruck, der sich eigentlich über die gesamte Distanz hinzieht, leiden Songs wie der getragene Rocker „Tears Of Pain“. Ausgenommen beim Titeltrack, hat man auch immer wieder das Gefühl, dass die Jungs im Studio nicht genug Zeit für die Ausarbeitung der Hooklines hatten. Immer, wenn man denkt: „Aha, jetzt kommt ´n geiler Refrain!“ hört die Band auf und geht zum nächsten Instrumentalpart über. Hier wäre bestimmt mehr drin gewesen. Auch das völlig deplazierte, semierotische und Gothic Metal-typische Cover passt da ins „Bild“ (will da etwa wer in fremden Gewässern fischen?).

CAIN’ S DINASTY werden mit „Legacy Of Blood“ keinen Metaller hinter der heimischen Schwertschmiede hervorlocken. Dafür ist das Material insgesamt zu schlecht und mit „The Journey“ und „Taking A Look“ darauf auch definitiv zu viele Totalausfälle vertreten. Die gute Produktion und die gute Leistung des Sängers können das Album auch nicht retten.




Tracklist:
1. Legacy Of Blood
2. Two Seconds To Forget Your Name
3. Under The City Lights
4. Remember The Tragedy
5. The Journey
6. Tears Of Pain
7. Infancia Eterna
8. Come To Me
9. Taking a Look


Line-Up:
Rubén Picazo – Vocals
Roberto Garcia – Guitars
Paco Castillo – Bass
J.J. Ruiz – Guitars
Marcos E. de Juana - Drums

DISCOGRAPHY:

2008 - Legacy Of Blood

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