Squealer-Rocks.de CD-Review
Force Trankill - Demo

Genre: Metal
Review vom: 01.05.2006
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



So langsam glaube ich doch, dass es da in Hessen (insbesondere im Großraum Frankfurt) eine Fabrik gibt, aus der eine großartige Metalband nach der anderen herausmarschiert und über kurz oder lang nur das eine Ziel verfolgt: Die Eroberung sämtlicher Gehörgänge der Metalzunft. Ein aktuelles Beispiel dieser Maschinerie sind Force Trankill (der Name ist abgeleitet vom französischen Begriff „force tranquille“ – zu deutsch: „ruhige Kraft“), eine 2003 ins Leben gerufene Formation, die so gut wie keine Ecke des Hard’n’Heavy Sounds außer Acht lässt und daraus einen eigenwilligen, massenbegeisternden Klang entwickelt – nachzuhören auf der viersongstarken DEMO.

Ein Blick auf die Personalakte von Force Trankill genügt eigentlich, um zu wissen, dass diese fünf Musiker nicht nur Könner an ihren Instrumenten sind, sondern auch die Gabe besitzen, das besondere aus dem großen Begriff „Metal“ zu holen. Mit Rene Ritzmann und Holger Wenck zählen zum einen zwei Gitarristen zum Line-Up, die bereits mit Everfest auf dem Weg zur deutschen Metalspeerspitze sind und sich somit im Klaren darüber sein dürften, wie man die Fans unterschiedlicher Genres auf seine Seite bringt.
Dazu ist neben fähigen Instrumentalisten in erster Linie ein stimmgewaltiger Frontmann von Nöten, dem es gelingt sich von der Masse abzuheben. Lars Bittner ist einer von ihnen, der aus seiner Stimme die unterschiedlichsten Töne herauszaubern kann und somit eine, von tiefen, bedrohlichen über angenehmen, im Mittel- bis oberen Bereich – dem Heavy Metal Standard – befindlichen bis hin zu süßen, zum verlieben schönen (Pop)Gesängen eines Ray Alder (Fates Warning) reichende Spannweite sein Eigen nennen darf. Kein Wunder, bei einem Mann, der mit den Progressive Rock Gruppen Amyris und Stronghold bereits erste und zweite Plätze bei Bandwettbewerben einheimsen konnte.
Vervollständigt wird das fünfköpfige Bandgefüge von dem Bassisten Sotirios Kelekidis und dem Schlagzeuger Jacky Voutay, der sich zudem um die Keyboard-Programmierung im Zuge dieser DEMO kümmerte.

Doch was die Personalien, um diesen wahnsinnigen „Knaben“ am Mikro, versprechen, übertreffen die vier Songs noch einmal bei weitem. Was auf den ersten Blick (die ersten gut 30 Sekunden) wie Elektrogefummel aussieht, ist letzten Endes kein Elektrogefummel. Was wenig später als erdiger, virtuos vorgetragener (Stichwort: progressiv) Metal erscheint, ist nur Minuten später kein Progressive Metal mehr... und so weiter. Dies könnte man zeilen-, gar seitenweise weiterführen, ohne am Ende darüber Bescheid zu wissen, was Force Trankill auf ihrer ersten DEMO-CD da wirklich fabriziert haben.

Gut, versuchen wir trotzdem den Sound der Hessen auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Querverweise meinerseits zu anderen Bands schließen sich von vorne herein aus, da – zumindest ich – keine kenne, die mehr als fünf Prozent Anteil am Force Trankill’schen Metalschema hat. Die Truppe schafft ihre eigenen Gesetze – und diese sind offener als jede Demokratie es nur sein kann: Meist gitarrenbetont walzt man in den vier Glanzlichtern in unterschiedlichen Tempovorgaben voran (flinke Soli inklusive), lässt Lars Bittner energisch zu Werke gehen und geht dann in eine (in der Regel im Chorus) dermaßen geniale Form der Zugänglichkeit über, die fast schon in Pop ausartet. Plötzlich sind sie, nach Festigung des metallernen Bodens, da, die großen Melodien, Hooklines und die damit Mitsingmomente.
Das tolle an der DEMO? Sowohl der zu Beginn explodierende Opener „Good Days“, als auch das gezügelte und auf Sänger Lars Bittner ausgelegte „Blind Circle“, der facettenreiche Ohrwurm „Big Trouble“ und das stampfende, in Grand Magus Geschwindigkeiten gehaltene „New Start“ beherzigen diese eingängigen Parts, welche auch Rockern, die sich nicht dem harten Metal verschrieben haben, gefallen werden. Dafür lege ich meine Hand, äh Axt, ins Feuer.

Fazit: Vier Songs à 20 Minuten, vorgetragen von fünf Musikern, die es schaffen sich förmlich bis ins Erinnerungsvermögen des Hörers hinein zu fressen. Diese DEMO macht einen heiß auf mehr vom anspruchsvollen, poppigen Metal (Progressive Power Pop Metal, hehe) von Force Trankill. Vorsicht! Diese Tracks machen süchtig, sehr süchtig sogar!

Info: Unter http://www.mix-tonstudio.de/forcetrankill/ könnt ihr euch selbst ein Bild von den vier Songs der Force Trankill Demo machen. Dort gibt’s die Tracks zum freien Full-Download!


Tracklist:
1. Good Days
2. Blind Circle
3. Big Trouble
4. New Start

Anspieltipps: Good Days, Blind Circle, Big Trouble, New Start

Band Line-Up:
Lars Bittner – Gesang
Rene Ritzmann – Gitarre
Holger Wenck – Gitarre
Sotirios Kelekidis – Bass
Jacky Voutay – Schlagzeug, Keys Programming

DISCOGRAPHY:

2006 – Demo

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Force Trankill - Demo (CD-Review)

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