Squealer-Rocks.de CD-Review
Mind Of Doll - Low Life Heroes

Genre: Rock
Review vom: 31.10.2008
Redakteur: Tina
Veröffentlichung: 07.11.2008
Label: Fastball Music



Das Cover in schwarz-weiß und das Cover in Farbe – mein lieber Scholli, sehen die Jungs krank aus auf dem farbigen! Also nicht krank im Sinne von irre, sondern eher im Sinne von schlaft mal mindestens 24 Stunden durch! Ist das etwa Rock’n’Roll? Jawollja, ist es und zwar lupenrein.

Die Kapelle aus Finnland, gegründet im Jahr 2000 in Vantaa, veröffentlicht mit diesem Teil ihr Debütalbum. Von vielen Medien sehr gelobt, darf ich nun gespannt sein, was mich im CD-Player erwartet.

Laut Auskunft des Pressetextes wollten die Herren etwas anderes tun, als Wände hochgehen und in die Ecke pullern. Okay, Freunde – gelungen!

Definitiv war die Entscheidung, Rock’n’Roll zu spielen die deutlich Bessere. Spannend und auch überraschend an der Stelle ist für mich einfach der reine Rock’n’Roll, haben doch grade unsere finnischen Nachbarn eher das Genre Viking-/Death-/Black-Metal für sich entdeckt und beackern dieses Feld auch sehr emsig.

Der Sänger haut seine Texte so unsagbar rotzig raus, dass es unglaublichen Spaß macht, sich dieses Album auch drei Mal hintereinander reinzufahren. Mit feinen aber pikanten Einflüssen von diversen Bands aus dem Hause Sleaze, Glam und Rock verarbeiten die Finnen ein spannendes Stück Musik auf ihrer CD und bleiben trotzdem ihrer eigenen Richtung treu. Die Stücke sind -zum Glück!- nicht nach Schema F zusammengepackt (also von super bis mittelprächtig), sondern sehr abwechslungsreich und spannend dargestellt und man findet die richtig guten Knaller in den letzteren Tracks. Voller Energie und Rotz erfinden die Jungs zwar kein neues Rad, zocken sie aber dennoch zünftigen und handfesten Rock mit einem Funken Glam. Nach wie vor ist es ja noch verhältnismäßig schwierig, schon Erfundenem eine rundherum neue Tracht zu verleihen. Trotzdem finde ich das Ding richtig gut gelungen.

Track 9 „Troublemaker“ hat das deutliche Potenzial zum Party-Knaller, eignet er sich doch herausragend gut zum mitbrüllen, Bier stemmen und feiern. Track 10 „Lovers“ ist zum Abschluss ein ruhiges Stück, wo die Stimme des Sängers zur Geltung kommt, die entgegen des anfänglichen Rotzes durchaus Potenzial zu ruhigeren Gefilden besitzt.

Handwerklich kann man den Herren nix ankreiden, solide und gute Arbeit an allen Instrumenten und auch am Mikro. Auch wenn die o. g. Einflüsse nicht zu verleumden sind, drückt die Kapelle diesem Silberling ihren ureigensten Stempel auf.

Schlussderdings möchte ich noch einen Satz aus dem Presseblättchen zitieren und kommentieren, wo es da heißt: „(…) haben Mind Of Doll Gelegenheit zu zeigen, dass Rock aus Finnland seit Hanoi Rocks nicht mehr so cool war!“ Da ich ein etwas… naja, gespaltenes Verhältnis zu Hanoi Rocks habe, bitte ich die Kollegen von Mind Of Doll: Tut alles, singt, tanzt, seid lustig, aber zieht euch bitte nicht so an wie Hanoi Rocks!


Fazit:
Musikalisch absolut fein, das Teil kommt wirklich gut. Es wird sich nicht um Sinn und Verstand gespielt, sondern mit Sinn und Verstand und auch mit Herz für den guten alten Rock, was man meiner Meinung nach heute nicht mehr allzu oft findet. Von daher hat sich diese Platte einen Platz in meinem Regal erobert. Kaufen!


Anspieltipps:
Track 9 Troublemaker


Tracklist
1. Single Malt
2. Lack Of Chance
3. Marks On My Face
4. Miss Pretty
5. Never Rising
6. No Alibi
7. Pickin’ Up Scum
8. Sick Girl Sad Case
9. Troublemeker
10. Lovers


Line-Up
Visa Heinonen – vocals and guitar
Sakai Virta – guitar
Erik Lunden – bass
Mikko Päivinen - drums

DISCOGRAPHY:

2008 - Low Life Heroes

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Mind Of Doll - Low Life Heroes (CD-Review)

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