Squealer-Rocks.de CD-Review
Closer - A Darker Kind Of Salvation

Genre: Melodic Death Metal
Review vom: 27.10.2008
Redakteur: Reaper
Veröffentlichung: 27.10.2008
Label: Pulverised Records



Im Allgemeinen ist es kein gutes Zeichen, wenn man zu einer Band, deren CD man gerade in Händen hält, lediglich die vagen Meilstones auf dem Promoflyer zur Hand hat und selbst durch diverse, langjährig erprobte Suchläufe über die allseits beliebte, Markt beherrschende Suchmaschine nichts über sie heraus finden kann. Wer sind also diese Schweden, die sich den Namen Closer gegeben haben? Nach langer Suche und über einige Umwege lässt sich dann doch ein MySpace Link auftreiben…

Nun gut, vielleicht ändert sich der Bekanntheitsgrad der Jungs durch ihr heuer unter Pulverised veröffentlichtes Debüt A DARKER KIND OF SALVATION, so dass man nicht erst in großes Rätselraten verfallen muss, um etwas mehr Licht ins Dunkel zu bringen. Der interessierte Redakteur erfuhr bereits beim Lesen des Beipackzettels, dass die Band einmal auf den Namen Withered hörte, jedoch unter jenem niemals etwas veröffentlichte. Wagen wir uns also an dieses „unbeschriebene“ Blatt heran.

So unbeschrieben ist zumindest die stilistische Ausrichtung nicht. Gewissermaßen könnte man die Musik des Quintetts in einem einzigen Satz zusammenfassen und zwar darin, dass sie Melodic Death Metal der schwedischen Schule spielen. Jeder, der Mitte/Ende der 90er nicht gerade unter einer meterdicken Stahlplatte zugebracht hat, der weiß, was er sich darunter vorzustellen hat. Ein Song wie „It Dwells In Darkness“ erinnert doch in seiner Struktur, die nicht einmal die obligatorischen Cleangesänge vermissen lässt, unverwechselbar an alte In Flames oder Soilwork, die diesen Stil damals etablierten und der in den letzten Jahren zu einer auch als Metalcore bezeichneten Strömung avancierte. Irgendwo zwischen der zweiten Generation des Metalcore und dem ursprünglichen Melodic Death Metal ist diese Scheibe angesiedelt. Doch auch jene Strömung der axtschwingenden, groovigen Art zollen sie Tribut („Hell Is Where The Heart Is“, „Shelter From It“). Beste Mosh- und Headbangpassagen, Refrains zum wahlweise mitgrölen oder -singen, all das zeichnet die Stücke von Closer aus. Besonders bemerkenswert sind die wunderbaren, melodiösen Gitarrensoli, die in den Songs den Gegenpol zu den treibenden, perfekten Tempowechseln sowie Breaks bilden. Technisch einwandfrei knallen Closer dem Hörer die Ganze Bandbreite des Spektrums dieses Genres druckvoll um die Ohren und wecken Erinnerungen an einige Hammerauftritte des zurückliegenden Festivalsommers.

Fazit: Jedoch, irgendwie mag der Funke nicht ganz überspringen, die Lieder haben Kraft, sind abwechslungsreich und perfekt abgestimmt – aber etwas fehlt. A DARKER KIND OF SALVATION ist ein starkes Debüt geworden, wenngleich es den Schweden besonders im Mittelteil nicht ganz gelingt die Prägnanz der Melodien aufrecht zu erhalten, die besonders den Opener „Chaos Internal“ auszeichnet. Bezeichnend ist aber auch, dass auf Anhieb nicht viel hängen bleibt, ob dies nun an den Stücken oder den Ohren des Redakteurs liegt, das sollten Freunde von melodischem Todesstahl selbst herausfinden. Abwechslung bekommt man von Closer allemal geboten.


Tracklist:
1. Chaos Internal
2. It Dwells In Darkness
3. A Darker Kind Of Salvation
4. Open Your Eyes
5. What Am I?
6. Caressing The Insane
7. Places Of Pain
8. This Hate
9. Hell Is Where The Heart Is
10. Shelter From It

Anspieltipps: Chaos Internal, Open Your Eyes, Hell Is Where The Heart Is

Line-Up:
Andreas Melberg - Gesang
Per Bergquist - Gitarre
Jonas Skoog - Gitarre
Johannes Olsson - Bass
Tobias Persson – Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

2007 – Darkness In Me (EP)
2008 – A Darker Kind Of Salvation


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