Squealer-Rocks.de CD-Review
Omnium Gatherum - The Redshift

Genre: Metal(core)
Review vom: 02.10.2008
Redakteur: Reaper
Veröffentlichung: 19.09.2008
Label: Candlelight Records



Die Rotverschiebung (engl. redshift) entspringt in der Physik einem Effekt, der gemeinhin als Dopplereffekt, nach dem österreichischen Physiker Christian Doppler benannt, bekannt ist und dessen akustischer Vertreter jedem schon einmal beim Vorbeifahren eines Krankenwagens aufgefallen sein sollte; der Ton scheint sich je nach Annäherung oder Entfernung des Wagens zu verändern. In der Optik gibt es nun zwei Dopplereffekte, die auf der Relativität der Ausbreitung des Lichts beruhen und als transversaler bzw. longitudinaler Dopplereffekt bezeichnet werden. Bewegt sich ein leuchtendes Objekt von uns weg, scheint das eigentlich weiße Licht aufgrund dieses Effekts ins Rötliche verschoben. Soviel zur Physik hinter dem Albumtitel THE REDSHIFT der finnischen Band mit dem klangvollen Namen Omnium Gatherum (dt. Sammelsurium).

Und der Bandname ist hier im positiven wie negativen Sinne Programm, denn so ganz lassen sich die Finnen in kein Genre eingliedern. Mal glaubt man Metalcore, mal Gothic Klänge zu vernehmen und unversehens betätigt man vor ungläubigem Staunen nach Ende des Albums erneut den Playknopf, um sich davon zu überzeugen, dass man sich nicht vielleicht doch verhört hat. Produzent Dan Swanö soll gesagt haben, dass das Album dermaßen gut sei, dass er es am liebsten unter seinem eigenen Namen veröffentlicht hätte. Ob der Mann nun Recht hat oder es sich hierbei nur um das typische Promotion Geschwätz handelt, sei einmal dahin gestellt, aber der einerseits so bekannte und andererseits doch außergewöhnliche Stilmix von Omnium Gatherum weiß zu gefallen.

In „Nail“ erklingen eingängige Melodien, Groove und dezente Härte des Metalcores der Marke Killswitch Engaged oder Sonic Syndicate – Moschparts inklusive, während die Symbiose aus dem Instrumental „Song For December“ und dem letzten Song des Albums „Distant Light Highway“ eher an die gothische Note von Paradise Lost erinnert. Zwischen diesen beiden emotionalen Extremen bewegen sich die Finnen auch durchweg auf THE REDSHIFT. In „A Shadowkey“ groovt der erste Part mit einem Riff fröhlich dahin, das so penetrant ist, dass es einem nicht so schnell mehr aus dem Kopf will, wohingegen der zweite Teil nach dem Solo sehr viel melancholischer wirkt. „No Breaking Point“ hingegen erinnert an die neuren (Un)taten der Children Of Bodom. Sänger Jukka Pelkonen kann man zwar nicht als Obershouter oder Goldkehlchen bezeichnen, aber sein Growlen passt sich doch vorzüglich in das vielseitige Klangbild ein.

Fazit: Vielleicht ist THE REDSHIFT nicht das Album des Monats September geworden, aber alle Freunde des melodieverliebten, symphonisch angehauchten Metalcores, der einen von der einen zur anderen Minute emotional aus einem Wolkenkratzer stürzt, um einen dann wieder in ungeahnte Höhen zu katapultieren, sollten Omnium Gatherum unbedingt mal antesten, aber auch alle anderen ist dieses Album ans Herz zu legen.

Tracklist:
1. Nail
2. A Shadowkey
3. Chameleon Skin
4. No Breaking Point
5. The Return
6. Shapes And Shades
7. The Redshifter
8. Greeneyes
9. The Second Flame
10. Song For December
11. Distant Light Highway

Anspieltipps: Nail, A Shadowkey, Song For December + Distant Light Highway

Line-Up:
Jukka Pelkonen – Gesang
Markus Vanhala - Gitarre
Harri Pikka – Gitarre
Aapo Koivisto – Keyboards
(Janne Markkanen – Bass)
Jarmo Pikka - Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

2002 – Steal The Light
2003 – Spirits And August Light
2004 – Years In Waste
2007 – Stuck Here On Snakes Way
2008 – The Redshift


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