Squealer-Rocks.de CD-Review
Cynicism - A Taste Of Hate

Genre: Avantgarde Metal
Review vom: 16.09.2008
Redakteur: Reaper
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: FinestNoise



Der Himmel verbirgt sich hinter dichten, grauen Regenwolken, die Blätter verfärben sich und unvermittelt stellt man fest, dass es Herbst geworden ist. Doch noch etwas kündet vom Wechsel der Jahreszeiten. Die Veröffentlichungsdichte nimmt wieder zu, das berüchtigte Sommerloch scheint überstanden und es bricht die Zeit der düsteren Geschöpfe der Metalwelt an. So überrascht es wenig, dass gerade jetzt, wo der regnerische Sommer in einen ebensolchen Herbst übergeht, das erste full-length Album des Ein-Mann-Projekts Cynicism mit dem viel versprechenden Titel A TASTE OF HATE seinen Weg in meinen Player findet.

Der Himmel weiß, was über einen hereinbricht, sobald die Scheibe einmal ins Rotieren geraten ist, denn auf A TASTE OF HATE bekommt man eine Bandbereite geboten, die von Thrash über Industrial angehaucht bis doomig, gothisch reicht. Finster und verstörend wirken die Kompositionen, die sich zumeist in den unteren Regionen des Tempoempfindens bewegen und das ein oder andere Mal durch schiefe, dem Black Metal entliehene Gitarrenläufe zerrüttet werden. Dabei wirbelt Mastermind Sebastian Moser ungeniert zwischen den oben angesprochenen Stilrichtungen umher, dass einem Hören und Sehen vergeht. Im Opener und gleichzeitigen Titeltrack „A Taste Of Hate“ trifft so ein klassisches Thrash Riffing auf einen gewissermaßen anorganisch wirkenden Industrial Klang, welche wiederum von Gothic-Klängen umwoben werden. Dagegen stehen sich in „Clenched Fists“ der schleppende, geschwärzte Sound des in Dark Metal Gefilden wildernden Doom Metals und der liebliche, Herz schmerzende Gothic gegenüber.

Jedoch muss man sagen, dass das Album besonders in seinen balladesken Momenten wie in „Last Sin“, „Inside My Hell“ oder „Dark Summit Of Pain“ zu bestechen weiß, wo einen der gothische Flair ohne jeglichen Kitsch in bedrohlicher, den Atem raubender Langsamkeit umweht, so dass man sich an die zurückliegenden, großen Taten der britischen Düster Legende Paradise Lost erinnert sieht.
Zu dieser durch die Gesamtheit der Elemente hervorgerufenen, leicht suizoiden Stimmung tragen auch Textfragmente wie „[…]Burning bridges symbols of betrayal. Our future is a blood stained nail […]“ bei, die von Gesang in allen schmerzhaften Lagen des Singens, Kreischens und Growlens getragen werden.

Fazit: Mit einem zynischen Lächeln bedenkt Sebastian Moser alias Cynicism all jene, die beständig auf der Suche nach klaren (Richt-)Linien im Metal sind, denn ob nun klassischer Thrash, Gothic oder Dark Metal Elemente, sowie eine Prise Industrial auf A TASTE OF HATE gibt es für jeden Geschmack die Zutaten in verstörenden Kreationen. Auf der Homepage des Projekts kann man zudem das Album und die EP THE PATH OF SELF-SACRIFICING DESTRUCTION kostenlos herunterladen. Wer also wissen möchte, wie Paradise Lost heute klingen könnten, der darf sich ruhig einmal einen Happen nehmen.


Tracklist:
1. A Taste Of Hate
2. Clenched Fists
3. Last Sin
4. Tempest
5. Unholy Solitude
6. Inside My Hell
7. Dark Summit Of Pain
8. On The Hills (Interlude)
9. When The Storm Is Near
10. I Am Catastrophe

Anspieltipps: Last Sin, Inside My Hell, Dark Summit Of Pain

Line-Up:
Sebastian Moser - alles

DISCOGRAPHY:

2005 - The Path Of Self-Sacrificing Destruction
2007 – A Taste Of Hate


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