 Pure Inc. - Parasites And Worms
Genre:
Alternative Rock / Hard Rock
Review vom: 13.09.2008
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Dockyard 1
20 Sekunden geben sie euch, die Männer von Pure Inc., denn genau so lange dauert das Intro zum Opener „The End“, bevor euch fette Drums und ein mächtiges, mächtiges Riff die Kinnlade Richtung Süden ziehen. Brett-Alarm!
Schon vorher werden Erinnerungen wach: Pure Yeast nannte sich eine Combo, die ich vor etlichen Jahren in einem meiner ersten Reviews besprechen durfte, die keine Sau kannte, die keinen Platten-Deal hatte und ein Hammer-Demo vorlegte. Ein paar Jahre sind vergangen, und die Männer aus der Schweiz haben sich meine Kritik zu Ohren genommen (jedenfalls rede ich mir ein, dass es so wäre): Tatsächlich war Pure Yeast ein reichlich unglücklicher Name für eine Alternative / Hard Rock-Kapelle, und so benannte man sich aufgrund meiner Kritik schleunigst um, haha. Okay, ob Pure Inc. so furchtbar viel besser ist, lassen wir mal ebenso besser dahingestellt wie eine Beurteilung des ... öhm ... „ungewöhnlichen“ Covers und wenden uns stattdessen dem Wesentlichen zu und dem Erfreulichen, der Mucke nämlich.
Und was das angeht, bestätigen die Schweizer meine damalige Einschätzung aber auch sowas von nachdrücklich. Auch und besonders liegt das natürlich an Frontsau Gianni Pantillo – ungelogen, der Mann ist eine Klasse für sich! Er singt und brüllt sich durch die 11 Nummern der Scheibe, als gäbe es kein Morgen und verleiht den Songs Gefühl, Aggression und Seele, wie es wahrlich nicht viele Frontmänner zu tun verstehen. Das, meine Damen und Herren, ist Champions League! Natürlich bringt ein noch so geiler Frontmann alleine herzlich wenig, und so wollen wir den Rest der Alternative-Combo nicht vergessen. Hoffi und Dave Preisel legen das pulsierende Grundgerüst, auf dem Kollege Pellegrini waffenscheinpflichtige Riffs und atemberaubende Soli zaubern darf, die den Großen der Alternative-Szene in Nichts nachstehen.
Apropos Große: Eine Tön-Beschreibung liefern uns die 4 Schweizer dankenswerterweise gleich frei Haus: 10 Gramm Led Zeppelin, 20 Gramm Alice In Chains, 30 Gramm von Black Label Society und 40 Gramm von Soundgarden, fertig ist ein höchst explosives Gemisch aus der eher als gemütlich geltenden Schweizer Braustube. Abgesehen davon, dass wohl keine Band, die Gitarren im Lineup hat und im entferntesten sowas wie Rock spielen will, sich von Led Zeppelin-Einflüssen freisprechen kann – insbesondere die Vergleiche zu Soundgarden und, mit Abstrichen, Zakk Wylde's Combo treffen sicher ganz genau ins Schwarze. Obwohl, die mächtigen Riffs, die ein Pellegrinni scheinbar mühelos und fortlaufend aus dem Ärmel schüttelt und die geradezu unvorhergesehen über dich hereinbrechen, die erinnern schon sehr an Black Label Society. Auf dieser Basis produzieren die Eidgenossen Songs wie den einleitenden Brecher „The End“, das seinem Namen gerecht werdende „Serenade Of Aggression“ oder die tolle und absolut kitschfreie Ballade „Dead Calling“.
Fazit: Ich sag's gerne, ich hab Recht behalten. Pure Inc, vormals Pure Yeast, sind eine sehr, sehr geile Rock-Band und nicht um einen Deut schlechter als die Mega-Seller der Alternative-Szene, ganz im Gegenteil. „Parasites And Worms“ hat nur einen Schwachpunkt, nämlich das Cover, alles andere sollte jeden Genre-Fan vor Ehrfucht erstarren lassen. Großes Alternative-Kino, die Schweiz kann definitiv nicht nur traditionellen Hard Rock. Groß!
Tracklist:
1.The End
2.Evenmore
3.Serenade Of Aggression
4.Carrie's Alone
5.Drowning In Your Blood
6.Darkened Glow
7.Home
8.Raise Hell
9.Dead Calling
10.Won't Get Back
11.The Last Remaining Song
Lineup:
Gianni Pontillo (vocals)
Sandro Pellegrini (guitar)
Hoffi (bass)
Dave Preissel (drums)
DISCOGRAPHY:
2001 - Genius
2003 - Pure Yeast (unveröffentlicht)
2004 - Pure Inc.
2006 - A New Day´s Dawn
2008 - Parasites And Worms
SQUEALER-ROCKS Links:
Pure Inc. - Parasites And Worms (CD-Review)
SONSTIGES:
BANDHOMEPAGE
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