Squealer-Rocks.de CD-Review
Exotherm - Project 47

Genre: Heavy/Power Metal
Review vom: 01.01.2004
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Das vorliegende Debütalbum PROJECT 47 stammt von der Wipperfürther Band Exotherm und führt in seinen gut 45 Minuten quer durch die Welt des Heavy Metals.
Sehr verehrte Damen und Herren, darf ich mich vorstellen. Ich begleite sie nun durch eine der phantastischsten Dreiviertelstunden, die die deutsche Metalwelt je gesehen hat.

Los geht’s mit „Believe In God“, das orientalisch (Stichwort: Soulfy) eingeläutet wird, woraufhin dieses Intro in ein Speed Metal artiges Gitarrentempo mündet. Nach einem kurzen Break geht es dann im Motörhead Style weiter. Ein richtiger Arschtreter gleich zum Beginn, das lässt doch auf was hoffen und Exotherm zeigen mit „Believe In God“ durch melodische Gesangsparts von Georg Laudenberg, dass ein guter Song nicht nur brettern, sondern auch Hand und Fuss, was Melodien betrifft, haben muss.

Das nächste Stück, „Father“, legt zwar nicht ganz so brachial los, erweist sich aber als ziemlich gute Heavy Metal Nummer. Gesangtechnisch variiert „Father“ von erzählend über singend bis hin zu schreiend, wobei vor allem der Refrain dem Hörer nicht mehr so schnell aus dem Kopf geht: „He's coming close to you / He makes his dream come true / You have to love him / It's your father / And not a dream...“

Für eigentlich jeden der acht Songs gilt, dass der Chorus sehr gut hängen bleibt und sich zudem kein Track zu stark an die Bandeinflüsse wie Blind Guardian, Iron Maiden oder Stratovarius lehnt und exakt dem Heavy oder Power Metal zuzuordnen ist. So auch Song Numero drei „Thoughts Like Poison“, bei dem der Sänger in den Strophen richtig los röhrt, um dann urplötzlich im Refrain wieder seine melodische Seite raushängen zu lassen. Sänger Georg Laudenberg versteht sein Metier, was seine unterschiedlichen Gesangsstile deutlich unter Beweis stellen.

Das Intro des nächsten Songs „Icarus“ könnte auch von den Krefelder Melodic Metaller Blind Guardian stammen, aber das war es dann schon an Vergleichbarem. Der Rest des Liedes rockt gemütlich weiter, was es zum ruhigsten Lied des regulären Albums avancieren lässt.
Auf ruhig folgt gleich was ganz Hartes, nämlich Death Metal, aber keine Angst nur der Beginn und einige Zwischenparts könnte man zu diesem Genre zählen. Die Instrumentenfraktion, Alexander Braikrats, Christian Pirch (beide Gitarre), Nikolas Müller (Bass) und Pascal Azzolin (Schlagzeug), lässt dieses Stück deshalb ständig zwischen Heavy Metal und Death Metal rotieren. Des weiteren besitzt „It's Time“ einen Hammer-Chorus, der es wahrlich in sich hat.

Die letzten drei Songs „What To Think“, „Come Home!“ und „4... 1...“ tendieren in Ansätzen (schreiender Gesang + hartes Riff und Drumming) dagegen fast schon zum Thrash Metal. Aber Exotherm sind ja nicht Slayer und bauen deshalb noch herausragende Hooks ein, womit auch diese Lieder in der Erinnerungsmembran bleiben.

Fazit: Das waren die acht Lieder, die zeigen, dass diese Jungs im Grunde genommen jede Spielart beherrschen und dadurch klar ihr Handwerk verstehen. Großartig!
Es ist ja schon ein bisschen unfair, dass eine Band wie Exotherm noch keinen Vertrag bei einem Major Label in der Tasche haben. Also echt. Diese Band versteht es Songs zu schreiben, die mich Tage lang begleiten. PROJECT 47 besticht von „Believe In God“ bis hin zu „4... 1...“ ohne Ausnahme(n). Herausragende Band von der man in Zukunft hoffentlich noch viele Gute Taten, äh Alben, erwarten kann.


Tracklist:
1. Believe In God
2. Father
3. Thoughts Like Poison
4. Icarus
5. It's Time
6. What To Think
7. Come Home!
8. 4...1...

Anspieltipps: Believe In God, Father, Thoughts Like Poison, It’s Time

Band Line-Up:
Georg Laudenberg – Gesang
Alexander Braikrats – Gitarre, Gesang
Christian Pirch – Gitarre
Nikolas Müller – Bass
Pascal Azzolin – Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

2000 – Demo
2002 – Project 47
2003 – Sampler Visions Of Metal II (Compilation)
2004 – Sampler Joining Forces (Compilation)
2004 – Sampler Breaking The Silence (Compilation)


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Exotherm - Project 47 (CD-Review)

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