Squealer-Rocks.de CD-Review
Onsetcold - Onsetcold

Genre: Crossover
Review vom: 24.08.2008
Redakteur: Edewolf
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: WormHoleDeath Records



Es scheiden sich mal wieder die Geister. Onsetcold veröffentlichen mit der gleichnamigen CD ihr Erstlingswerk, nachdem sie vorher ausschließlich im Underground unterwegs waren. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, ob die Briten sich während des Songwritings nicht auf eine oder zumindest zwei Musikrichtungen einigen konnten. Irgendwie ist das alles ein wenig wirr.

Onsetcold spielen eine sehr ungewöhnliche Mischung aus (haltet euch fest) Death-Metal, Black-Metal, Hard-Core, Thrash und unterlegen das Ganze stellenweise mit Keyboards. Ich hatte phasenweise den Eindruck, dass alle Bandmitglieder scheinbar einen sehr unterschiedlichen Musikgeschmack haben und jeder mal was aus seiner Richtung einbringen darf. Was dabei rauskommt ist vergleichbar mit einer Vollkornpizza, belegt mit Sardellen und Erdbeeren. Jedes für sich gut, aber leider in der falschen Kombination. Knackige Thrash-Riffs, welche dann von melodischen Passagen abgelöst werden, auf die dann ein schräges Black-Metal-Riff folgt, sind schon leicht gewöhnungsbedürftig. Der Gesang bewegt sich dann auch häufig zwischen den Welten und wechselt in einer Strophe von Death auf Thrash usw. Zu Gute halten muss man der Band aber, dass die Scheibe durchaus ihre Höhepunkte hat, denn für sich betrachtet sind sowohl Riffs, Schlagzeug wie auch der Gesang sehr ordentlich und reichlich druckvoll. Die Produktion ist professionell und macht ordentlich Dampf. Aber die Stilbrüche nehmen meiner Meinung nach einfach zuviel Dynamik raus und lassen die Songs sehr unrund wirken. Ein gutes Beispiel ist z.B. „Relentless“. Der Song beginnt mit einem Riff, welches genauso gut aus den finstren Untiefen des kühlen Norwegen stammen könnte und prügelt gut los. Dann Schnitt! Ein thrashiges Break und es wird sehr „modern“, es folgen keyboarduntermalte Breakdowns. Dann ganz plötzlich etwas Grind und wieder Thrash.

Wer auf diese Art von Abwechslung und Experimentierfreudigkeit abfährt, für den ist Onsetcold in jedem Fall die richtige Wahl. Denn, dass hier mal völlig unkonventionelle Wege beschritten werden, steht völlig außer Frage. Ich prophezeie einfach mal, dass man Onsetcold entweder hassen oder lieben kann, denn ich denke, dass traditionelle Fans bestimmter Subgenres mit der Scheibe weniger anfangen können. Insofern sollen die obigen Zeilen auch nur meinen persönlichen Eindruck widerspiegeln, da ich glaube, dass das Album durchaus seine Anhänger finden wird. Mir ist es allerdings zu wirr zusammengewürfelt.

Tracklist:
1.Life Without Numbers
2.No Sun No Life
3.Psychopath
4.Masterdom
5.Pale Horse
6.After The Fire
7.Neurotic0
8.Relentless
9.Ritual Human Sacrifice
10.Servitude

Line-Up
Shaq - Vocals
Silz - Guitar
Mike - Bass
Ineal - Drums
Farley – Keyboards

DISCOGRAPHY:

2004 - Sadness EP
2005 - Pig EP,
2005 - Like I Care EP,
2006 - Onsetcold Demo,
2008 - Onsetcold Full-length

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Onsetcold - Onsetcold (CD-Review)

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