Squealer-Rocks.de CD-Review
Drain The Dragon - Demon Of My Nights

Genre: Metalcore
Review vom: 24.08.2008
Redakteur: Reaper
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Graves Records



Metal made in Italy… ich will gar nicht erst auf die allgemeinen Assoziationen zwischen diesen beiden Begriffen eingehen, sondern sofort zu Drain The Dragon kommen. Bezeichnend für diese Band ist, dass unter den Toptreffern bei Google (ja, Schleichwerbung) zwei Seiten auftauchen, die uns den Begriff als Umschreibung für a.) Urinieren und b.) Masturbieren näher bringen. Auch das comichafte Cover, das uns ein verängstigtes Mädchen zeigt, spricht nicht gerade für die Band. Haben wir es hier mit Rape Metal der Marke The Mentors zu tun?
Wenn ja, dann wandert die Scheibe auf schnellstem Wege zum werten Kollegen, dessen Verehrung jenen Zipfelmützen gilt.

Aber ihr seht schon an der Tatsache, dass ich dieses Review schreibe – Rape Metal bieten uns die fünf Italiener (ohne Kontrabässe) nicht im Entferntesten, auch wenn manch ein Kollege bei dem Begriff „Metalcore“ bereits den Kopf hinter tiefschwarzen Blastbeatattacken und Gitarrenwände versteckt. DEMON OF MY NIGHTS liegt irgendwo in der Schnittmenge zwischen melodisch groovigem Death, derben Hardcore Shouts und thrashigen Rhythmen und fällt somit bereits rein klanglich in die Metalcoreschiene der zweiten Welle.
Anfang des Jahrtausends als klassische Hardcore Band gegründet, springen Drain The Dragon somit ohrenscheinlich auf einen Zug auf, der noch immer mit Höchstgeschwindigkeit voranbraust, auch wenn man ihn bereits seit langem für „abgefahren“ erklären wollte. Dabei verzichtet das Quintett auf die einfältigen Wechselspiele zwischen Clear- und Growlparts wie sie noch Markenzeichen der ersten Metalcorewelle waren, sondern stampfen einen in bester As I Lay Dying, Heaven Shall Burn oder Neaera Manier nieder. Bei „Beastiary Fears In My Bed“ sieht man bereits vor seinem geistigen Auge diverse Körperteile bei Wall Of Deaths oder Circle Pits herumfliegen – eine typische Schlachthymne dieser Generation. Dem entgegen halten Drain The Dragon die eher in Melodic Death Weise wie eine Faust niedergehenden „Same Hands“ und „The Ocean“ bereit, dass man sich an die Münsteraner Heroen von Misery Speaks erinnert fühlt. Doch selbst ruhige und atmosphärische Passagen hat uns die Band im Zweiteiler „Rise Of Madness“ zu bieten.

Fazit: Wow! Bei DEMON OF MY NIGHTS bleibt kein Auge trocken und kein Nacken unberührt. Drain The Dragon reihen auf ihrem Erstling einen satten Smasher an den nächsten und prügeln sich in das Gedächtnis des Metalcore geschädigten Redakteurs. Die fünf Italiener spielen musikalisch bereits ganz weit oben in der internationalen Liga der Kreiselfetischisten mit.

Tracklist:
1. Intro
2. Same Hands
3. Awake The Vengeance
4. Decay
5. Asking For Grace
6. Rise Of Madness Pt.I
7. Rise Of Madness Pt.II
8. Arsonist Child
9. Red Sunset
10. Beastiary Fears In My Bed
11. The Ocean

Anspieltipps: Same Hands, Rise Of Madness, Beastiary Fears In My Bed, The Ocean

Line-Up:
Skere „Bokkia“ - Gesang
Marco ”Beretz” - Gitarre, Gesang
Piero ”Brekkia” - Gitarre
Mat ”Taurus” - Bass
Mattia ”Sbirid” – Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

2008 – Demon Of My Nights

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