Squealer-Rocks.de CD-Review
The Shiver - Inside

Genre: Gothic Rock
Review vom: 23.08.2008
Redakteur: WolfisHexe
Veröffentlichung: 28.06.2008
Label: UK Division Records



Diese junge Band mit der Frontfrau Frederica gründete sich im November 2004 und veröffentlichte 2005 bereits ein Demo mit dem Titel Shades Changing. Mit „Inside“ gaben die Dame und die Herren ihr Debüt-Album raus. In der heimatlichen Szene ihrer Heimatstadt hat die Kapelle bereits einen gewissen Bekanntheitsstatus. Im Dezember 2007 war die Band bereits im UK mit 10 Gigs auf Tour, weitere Tourneen sind in Planung.

Ich hab mich ja schon ein bisschen gefreut: ein bisschen Goth-Rock mit Frauengesang (den ich, ja lese und staune!, auch mal ganz gern höre)- also ab an den Player und rein mit dem guten Stück. Woraufhin der Herr des Hauses nach dem betätigen des Play-Knopfes fluchtartig die Wohnung verließ. Naja: Geschmäcker sind ja verschieden.

Beim ersten Hören, quasi nebenher, hab ich erst gedacht: Hey, okay, kann man sich doch anhören. Jedoch wurden beim 2. und 3. Hören einige Knackpunkte doch deutlich hörbar. Musikalisch gesehen ist das Album so ganz verkehrt nicht, jedoch ist es streckenweise schon fast gewöhnungsbedürftig. Die Instrumente überspielen sich in einigen Stücken gegenseitig, was aus den Boxen als böser Soundbrei rauskommt. Das Zusammenspiel der Band erscheint mal herausragend gut und dann wieder mehr oder weniger hintereinander her gespielt, was das Tempo drastisch reduziert und etwas unkonstruiert wirkt.

Die Leistung der jungen Dame am Mikro ist leider etwas grenzwertig. Erinnerte es anfänglich ein wenig an Lacuna Coils Cristina Scabbia, musste ich doch mein Urteil schnellstens wieder revidieren. Die Stimme ist nicht schlecht, jedoch scheinbar etwas ungeübt und an vielen Stellen nicht so stark sondern eher unsicher und kippelig. Zudem bei einigen stimmlichen Spielereien in höheren Stimmlagen die Qualität des Gesanges leider rapide nachlässt (meine Gläser sind aber noch heile, keine Angst).

Etwas paradox: Einige Stücke fangen sehr vielversprechend an und spielen sich selber dermaßen schnell herunter, dass es anfängt, langweilig zu werden. Meine Aufmerksamkeit beim Hören drohte sehr schnell in andere Dinge abzuschweifen und ich musste mich immer öfter zwingen, sitzen zu bleiben und die Scheibe wirklich bis zum Ende durchzuhören.

Fürs Debüt einen Verriss zu erhalten, ist sicher nicht sehr angenehm und ich persönlich finde es auch sehr schade. Da ich jedoch ein Freund von gutem Goth-Rock bin, bin ich ehrlich: leider zu schnell zu viel vorgenommen – auch wenn zugegebenermaßen die zu erklimmende Messlatte hoch liegt.


Fazit:
Schade, dass der Silberling etwas fade ist, was sicher nicht im Sinne der Band ist. Aber es ist auch nicht vollkommen daneben. Grundsätzlich glaube ich schon, dass die musikalischen und auch die gesanglichen Leistungen ausbaufähig sind. Einen Nachfolger des Debüts würde ich gerne hören und mir vor allem wünschen, dass das sicher vorhandene Potenzial dort deutlich besser ausgeschöpft wird. Für Freunde von Lacuna Coil, Nightwish, Within Temptation oder Evanescence könnte die Scheibe ganz nett sein, aber bitte nicht zu viel erwarten.

Tracklist:
1. Symbiosis
2. XXI Century Decay
3. Edge Of Atmosphere
4. Trust Inner Instinct
5. Embryo
6. Disaparence
7. Heartshell
8. Over the End
9. Reflection

Gesamtspielzeit: 34:38

Line-Up
Frederica Gesang
Finch Drums
Roy Bass Guitar
Rob Guitar

DISCOGRAPHY:

2005 - Shades Changing
2008 - Inside


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