Squealer-Rocks.de CD-Review
Sinister - The Silent Howling

Genre: Death Metal
Review vom: 19.08.2008
Redakteur: Edewolf
Veröffentlichung: 22.08.2008
Label: Massacre Records



Sinister ist wohl eine der Death-Metal Bands, welche das Genre vor allem in den 90ern, zumindest in Europa, maßgeblich mitgestaltet haben. Ich erinnere mich noch heute etwas wehmütig an so manchen Auftritt der Band, als sie noch durch diverse Jugendzentren tingelten. Gegen Ende des Jahrtausends wurde es dann etwas still um die Band und nach diversen Line-Up-Wechseln löste man sich sogar kurzzeitig ganz auf. Einer der Gründe mag vielleicht gewesen sein, dass der Spirit der frühen Tage irgendwann verloschen schien und andere großartige Bands Sinister irgendwann den Thron streitig machten. So kam es dann auch, dass das Album von 2006 eher unbemerkt an mir vorüber ging. Nun, Sinister haben sich mittlerweile von ihrem langjährigen Label, Nuclear Blast, getrennt und beschreiten nun unter dem Banner von Massacre Records neue alte Pfade.

Das mit Adrie Klooserwald und Alex Paul zwei wahre Urgesteine, bzw. ein Gründungsmitglied wieder mit von der Partie sind, schürt in jedem Fall die Hoffnung, dass Sinister auf den Olymp des europäischen Death-Metal zurückfinden. Schon die ersten Riffs auf „The Silent Howling“ machen klar, dass Sinister drin ist, wo Sinister drauf steht. Die schnellen beißenden Riffs waren ja schon immer ein Markenzeichen der Band und was die Geschwindigkeit im Allgemeinen betrifft, bleiben keine Wünschen offen. Adrie Kloostermanns Stimme ist düster und rau und passt ziemlich gut zum Gesamtsound. Insgesamt ist den Niederländern ein wirklich ordentliches und kraftvolles Album gelungen, welches den Geist von Sinister, zumindest in weiten Teilen, wieder aufleben lässt. Leider habe ich für „The Silent Howling“ nicht nur lobende Worte übrig, denn der wirklich große Wurf ist leider doch nicht gelungen. Vielleicht häng ich zu sehr in der Vergangenheit, aber an die Qualität von „Cross the Styx“, „Diabolic Summoning“ oder „Hate“, kommt das Album einfach nicht heran. All zu oft schleichen sich Passagen ein, die eher wie schwache Lückenfüller zwischen tatsächlichen Hammer-Riffs wirken. Ein weiterer Punkt ist, dass die Songs komplett für eine Gitarre konzipiert zu sein scheinen und man trotz entsprechender Aufnahmemöglichkeiten, außer bei den Soli, auf zweistimmige Passagen verzichtet hat. Dies mag verständlich sein, da eben nur ein Gitarrist vorhanden ist und man die Songs wohl auch bühnentauglich halten wollte (nur so eine Vermutung). Leider wirkt das Ganze dadurch etwas eindimensional. Zwar ist Sinister im nun doch schon 19. Jahr bestimmt kein kleines Licht und ich denke, dass wir in Zukunft wieder eine Menge von der Band hören werden, aber ein Meilenstein ist „The Silent Howling“ nicht. Eher eine Zwischenstation einer Band, die mal ganz oben stand und diesen Platz nun langsam wieder zurück erobert.

Um nicht missverstanden zu werden, „The Silent Howling“ ist ein wirklich starkes Album, welches ich jedem Death-Metal-Fan durchaus ans Herz legen möchte, denn die wirklich starken Anteile lassen die Schwächen des Album meistens in den Hintergrund treten, aber Sinister sind noch nicht wieder an dem Punkt, an dem sie einmal waren. Aber ich bin da ganz zuversichtlich, solange die Band nicht erneut durch widrige Umstände ausgebremst wird. Zugreifen lohnt sich aber in jedem Fall.

Tracklist:
1. Republic Of The Grave
2. Sumnit Of Sacrifice
3. Fortified Bravery
4. The Silent Howling
5. The Kill To Come
6. Palace Of The Fates
7. If It Bleeds..

Line-Up:
Adrie Kloosterwald - Vocals
Alex Paul - Guitars
Bas van de Boogaard - Bass
Edwin van de Eden - Drums

DISCOGRAPHY:

1992 - Cross The Styx
1993 - Diabolic Summoning
1995 - Hate
1996 - Bastard Saints (MCD)
1998 - Aggressive Measures
2001 - Creative Killings
2003 - Savage Or Grace
2006 - Afterburner
2008 - The Silent Howling

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