Squealer-Rocks.de CD-Review
7 Seals - Moribund

Genre: Melodic Power Metal
Review vom: 12.08.2008
Redakteur: Reaper
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: -



Während die 7 Seals sich auf ihrer vor drei Jahren erschienen EP MOONCURSE noch mit ganz fiktiven Texten auseinander setzten, nehmen sich die fünf Mannen heuer für ihr Debütalbum einen durchaus schweren Brocken zur Brust, denn sie versuchen sich an nichts Geringerem, als die Geschichte der Nibelungen in ein metallisches Gewandt zu kleiden. Ob sie mit diesem Konzeptwerk das tragische Schicksal der Protagonisten jener berühmten Sage teilen oder glorreich erstrahlen, das wird uns die nächste Dreiviertelstunde zeigen.

Schon der Prolog erinnert durch seine gern verwendete klassische Untermalung an so manches Lied der finnischen Kriegshorde von Turisas und tatsächlich könnte man das musikalische Geschehen grob umreißen, in dem man jene zusammen mit Blind Guardian, Helloween und HammerFall als Referenzen nannte. Darin mag vielleicht auch schon das größte Problem des Albums liegen, denn mit den meisten Bands, die das Genre des melodischen Power Metals bekleiden, verbindet man landläufig eher die Vorstellung von fantastischen „Schwert und Drachen“ Lyrics. So kommt bei MORIBUND zunächst wenig das Gefühl auf, einem richtigen Konzeptalbum zu lauschen. Aber nicht immer ist der klischee- und vorurteilsbehaftete Eindruck der richtige.

Der Hörer bekommt von den 7 Seals typischen Melodic Power Metal im besten Sinne geboten, denn nahezu jedes Lied entwickelt sich über kurz oder lang zu einem absoluten Volltreffer und Ohrwurm. Schwungvoll und mitreißend gestalten sich die Songs der Sieben Siegel und werden durch die Verwendung der unterschiedlichen, akustischen Einleitungen, sowie der mehr oder minder metallischen Stilmitteln nicht so schnell langweilig. Nebenbei sorgen fesselnde Refrains wie in „Treasure Of The Elder“ oder wunderschöne Duette zwischen Markus Wagner und den Gastsängern („Unforeseen Alliance“) auch auf gesanglicher Ebene für das gewisse Etwas. Da stören die Querverweise zu Beginn von „Onward To Forests Wild & Free“ an „Miklagard Overture“ von THE VARANGIAN WAY oder in „Fortune & Deceit“ an Blind Guardians „The Bard’s Song – In The Forest“ nicht. Selbst die Balladen Freunde werden mit „Fortune & Deceit“ und „Farewell“ aufs lieblichste bedient. Die Produktion des Herrn Pauli trägt ihr Übriges zu dem positiven Gesamtbild von MORIBUND bei.

Fazit: MORIBUND hätte aus persönlicher Sicht durch Texte in mittelhochdeutscher Sprache, wie in „Prologue“, „Prelude To Perdition“ und „Epilogue“ zu hören, einiges an Flair gewonnen, was aber dem durchaus gelungenen Projekt keinen Abbruch tut. Wer auf melodischen Metal der Marke Blind Guardian mit leicht folkloren Touch steht, der sollte den Erstling von 7 Seals mal antesten.


Tracklist:
1. Prologue - Birth Of A Legend
2. Onward To Forests Wild & Free - Leaving Hearth And Home Behind
3. Treasure Of The Elder - How Balmung Was Achieved
4. Unforeseen Alliance - United Against The Danes
5. The Isle Of Fire & Ice - Taming Of The Valkyrie
6. Fortune & Deceit - Twain Marriages And The Betrayal
7. Prelude To Perdition - Wie Sifrit Verraten Wart
8. A Fateful Conspiracy - As Fate Decends On Sifrit
9. Farewell - Kriemhilt's Elegy
10. A Gift To The Nymph - How Hagen Seized The Hoard
11. The Fierce King Of The Huns - Twelve Realms Bestowed
12. Moribund - Every Kingdom Has To Pass
13. Epilogue - Withering Of A Dynasty

Anspieltipps: Treasure Of The Elder, The Isle Of Fire & Ice, A Fateful Conspiracy

Line-Up:
Markus Wagner – Gesang
Götz von Selle – Gitarre
Dominc Fiekens – Gitarre
Thomas Luther – Bass
Daniel Kleemann – Schlagzeug

Gastmusiker:
Sabrina Grochocki - Gesang
Ross Thompson – Gesang
Juan Roos – Gesang
Henning Pauli - Gitarre

DISCOGRAPHY:

2005 - Mooncurse (EP)
2008 - Moribund


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7 Seals - Moribund (CD-Review)

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