Squealer-Rocks.de CD-Review
From The Inside - Visions

Genre: Melodic Rock / AOR
Review vom: 09.08.2008
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Frontiers Records



Man stelle sich folgendes Szenario vor: Der Boss des Labels Frontiers Records, Serafino Perugino, unterhält sich 2004 mit dem Sänger Danny Vaughn (Ex - Tyketto) und man beschliesst, ein schön knackiges AOR Album zu produzieren. Der Firmenchef holt seinen Haus – und Hof Komponisten Fabrizio Grossi ins Studio und sagt zu den beiden: „Nun macht mal“.
Die Geschichte wird sich nicht im Detail so abgespielt haben, ist aber faktisch korrekt. Und sie hat sich in diesem Jahr erneut zugetragen, denn „Visions“ ist das bereits zweite Album dieses Studio Projekts.

Nun schwillt uns Rock'n'Rollern der alten Schule angesichts derartiger Reissbrett – Projekte natürlich der ideologische Kamm. Solche sterilen Dinge kennt man sonst höchstens aus der Plastik – Pop Welt, nicht aber in unserer Szene. Da nützt es prinzipiell auch wenig, dass die Plattenfirma aus diesem Umstand keinen Hehl macht, die Karten im Info Blatt offen auf den Tisch legt und gar nicht erst versucht, irgendwas von einer „echten“ Band zu faseln.
Die Herangehensweise an so eine Scheibe ist also von vornherein negativ behaftet, doch wie so oft im Leben endet der Tag anders, als er begonnen hat.

In Kurzform erzählt ergibt das folgende Dramaturgie:
Beim bärenstarken Opener „Light Years“, eine flott rockende Mischung aus Pink Cream 69 und Survivor, nagt zwar immer noch der Groll im altmodisch – romantischen Hirn, doch irgendwie kann man nicht leugnen, sich in dieses Up Tempo Stück insgeheim schon verliebt zu haben.
Beim folgenden „Making Waves“ muss man gestehen, dass der Song bis auf die mies klimpernden Keyboards locker Survivor Niveau erreicht.

Mittlerweile sind wir bei Song Nr. 6 angekommen und der Kamm ist weitgehend abgeschwollen, weil jeder Song bis dahin entweder eine Bombe oder eine Granate war. Ok – wir sind hier nicht bei Ted Nugent, aber für „21st Century“ muss man sogar noch mehr militärisches Vokabular benutzen.
Ein OVERKILL an Power und Melodie!
Die allerletzten feindseligen Gedanken, dass geplante Studio Projekte keine Seele haben, bläst dann „Days Of Hunger“ hinweg. Klingt wie Foreigner, bloß härter – aber genauso gut. Vielleicht auch besser. Ach, keine Ahnung, ist einfach saugeil.

Am Ende dieses höchst emotionalen Trips steht mit „Telemetry“ erneut eine relativ schnelle Hymne und reiht sich in die Riege der höchstklassigen Kompositionen ein. Auf dem Weg zu Track Number Twelve hat sich nur eine einzige Ballade eingeschlichen, die heisst „One More Night In Heaven“ und ist obendrein noch richtig gut.

Tja, Kinder – da brauchen wir uns nix vormachen, auch wenn's vielleicht unser Weltbild durcheinander wirft: ein geplantes Studio Ding, eine „Retorten – Scheibe“ sozusagen, kann locker Klassiker Status erreichen.
Denn, und das wird jeder Fan mit einer vernünftigen Sammlung an AOR Platten und einem intakten Gehör eingestehen müssen, „Visions“ ist vielleicht nicht ganz so stark wie die Survivor oder Foreigner Alben. Aber es ist sehr nahe dran.

Tracklist:
1.Light Years
2.Making Waves
3.If It's Not Love
4.Listen To Your Heart
5.Love Is No Stranger
6.21st Century
7.Days Of Hunger
8.Visions
9.Moment To Moment
10.One More Night In Heaven
11.Push Me Off
12.Telemetry

Line Up:
Danny Vaughn – Vocals
Jimi Bell – Guitars
Eric Ragno – Keyboards
Peter Lobo – Drums
Fabrizio Grossi – Bass, Sound Design & Additional Guitars

DISCOGRAPHY:

2004 - From The Inside
2008 - Visions

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