Squealer-Rocks.de CD-Review
Abenteuer Wildnis - Irgendwie Glücklicher

Genre: Pop / Rock
Review vom: 12.07.2008
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: 10.07.2008
Label: Fizz Records / Radar



Und schon wieder ein Review in einem Genre, für das ich nicht wirklich den erforderlichen Sachverstand mitbringe: Deutschsprachiger Pop-Rock diesmal, genauer “lyrischer Pop”, wie uns der Promo-Flyer erklärt. Oha - könnte übel werden.

Wird’s aber nicht. Abenteuer Wildnis nennt sich der süddeutsche Dreier, “Irgendwie Glücklicher” das Album und irgendwie anders ist die ganze Kiste. So anders allerdings nicht, als das ich mich mit der Debut-Scheibe der Kapelle nicht auf Anhieb würde anfreunden können. Dafür werden die zweifellos vorhandenen alternativen Ansätze von Abenteuer Wildnis getragen von ebenso zweifellos vorhandenen höchst entspannten und eingängigen Melodien (und für den Satz würde mich mein Chefredakteur zu Status Quo-Zwangsbeschallung nicht unter zwei Stunden verdonnern - es hat schon Vorteile, selbst der Chefredakteur zu sein, hehe). Ernsthaft jetzt: “Irgendwie Glücklicher” enthält locker eine handvoll Nummern, die zwar höchst chartkompatibel daherkommen, in Punkto Tiefgründigkeit allerdings das Gros des chartplazierten Deutsch-Rock locker in den Orbit rockt (okay, es ist eigentlich Pop, aber das Wortspiel wäre mir dann doch zu schlüpfrig gewesen an der Stelle).

Mann, jetzt aber wirklich ernsthaft: “Mischen” zum Beispiel ist so ein unwiderstehliches kleines Juwel, bei dem auch der metal-gestählte Fuß kaum stillstehen kann. “Wie ich finde” schlägt in etwa in dieselbe Kerbe, ein richtig fieser kleiner Gehörgangskraller, genau wie der Rausschmeißer “Weiter”. Wie gute Hooks funktionieren, wissen die Süddeutshen also offensichtlich ziemlich genau. Balladen können sie aber auch, bewiesen worden und nachzuhören beispielsweise an der wunderschönen Nummer “Wieder werde ich”.

Dazwischen hat sich, auch das soll an der Stelle nicht verschwiegen werden, zumindest für meine Ohren der ein oder andere Füller, die ein oder andere Länge eingeschlichen. Kein Wunder bei gleich 15 Nummern und einer Stunde Spielzeit, und hey: Wir reden hier von einem Debut-Album, dessen einwandfreier Sound auch noch von der Kapelle in Eigenregie fabriziert wurde. Erwartet keine Vergleiche im Stile von “klingt wie” von mir, dazu kenn ich mich zu wenig aus - und wenn ich unsere Leserschaft richtig einschätze, geht es euch da nicht anders. Gut zu wissen, dass solche Vergleiche, glaubt man dem Promo-Flyer, aufgrund der Eigenständigkeit der Combo eh nicht möglich sind.

Wie auch immer: “Irgendwie Glücklicher” ist irgendwie anders, ich bleibe dabei: Grundehrlicher Deutsch-Rock/Pop, irgendwie klassisch und doch irgendwie alternativ, irgendwie retro und doch irgendwie neu: Irgendwie klasse!

Tracklist:

01. Glaube mir
02. Mischen
03. Wenn ich es wüsste
04. Keiner
05. Wie ich finde
06. Bis zuletzt
07. Madeleine Minx
08. Was kann ich nur machen
09. 20 Meter Neuschnee
10. Wo bin ich nur gewesen
11. Denk’ ich an dich
12. Irgendwie glücklicher
13. Dein Bild
14. Wieder werde ich
15. Weiter

Lineup:

David Joepgen (vocals, guitar)
Torben Holzhausen (bass, vocals)
Philipp Grahm (drums, vocals, sounds)

DISCOGRAPHY:

2008 - Irgendwie Glücklicher


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