Squealer-Rocks.de CD-Review
Dark Sky - Empty Faces

Genre: Heavy Rock
Review vom: 01.07.2008
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: 27.06.2008
Label: AOR Heaven



Liest man sich die höchst interessante Biographie von Dark Sky aus Rottweil durch, so ist es wohl dem eisernen Glauben an die Band und dem Durchhaltevermögen des ehemaligen Keyboarders und jetzigen Sängers Frank Breuninger zu verdanken, dass wir heute das Vergnügen haben, dieses Album hier in den Händen zu halten. Der Frontman ist nämlich quasi der letzte Überlebende aus den frühen 80ern, als die Truppe gegründet wurde. Gegen Ende der goldenen Dekade stand Dark Sky sogar ein Plattenvertrag ins Haus, doch wie so oft wurde man Opfer leerer Versprechungen und irgendwann löste man sich entnervt auf. 1993 nahm Herr Breuninger erneut einen Anlauf und 1998 veröffentlicht man das Debut „Believe It“ bei einem malaysischen (!) Label und zur Jahrtausendwende wurde auch Europa verkaufstechnisch versorgt.
Soweit die Historie, mit „Empty Faces“ liegt nun Album Nr. vier vor und wenn ich zu Beginn von einem Vergnügen sprach, so ist das durchaus wörtlich zu nehmen.

Man muss dem Sänger, bei dem ein Blick auf seine Haarpracht ausreicht, um zu wissen, welche Art von Musik er bevorzugt, wirklich Dank für seine Standhaftigkeit aussprechen. Die Scheibe ist ein echtes Highlight und braucht sich hinter den Großen des Genres wahrhaftig nicht zu verstecken. Die „Großen“, das sind in diesem Fall Pink Cream 69, Axel Rudi Pell, Bonfire, Axxis oder die Pretty Maids.
Damit ist der Stil der Süddeutschen schnell erklärt, dennoch klingen Dark Sky mitnichten wie eine Kopie einer dieser Kapellen, sondern absolut eigenständig.
Das Spektrum ihrer Songs reicht von 80er Party Smashern wie dem Opener „Hands Up“, über leicht speedige Ohrwürmer wie „Slave Of Time“ (ein echter Kracher in bester Stratovarius Manier), bis hin zu wahren Geniestreichen wie dem alles überragenden Titelsong, der mit seinen überraschenden Wendungen so spannend wie ein guter Thriller ist.

Auch bei der obligatorischen Ballade „Meaning Of Life“ zeigt sich das extrem intelligente Songwriting. Statt einer peinlichen „I Love You“ Schmalzstulle gibt es eine tolle Hymne zu hören, die förmlich danach lechzt, in bierseliger Runde zu erhobenen Kannen mitgegröhlt zu werden. Sehr gelungen ist auch die Coverversion des „Flashdance“ Gassenhauers „Maniac“ von Michael Sembello, die wieder mal beweist, dass in den 80ern sogar die Popsongs geil waren (anders ist nicht zu erklären, dass selbst Jungspunde wie Firewind eben jenes Stück gecovert haben).

Obwohl die Langholz- ,Tasten- und Kesselfraktion einen exzellenten Job abliefert und trotz des vermeintlich simplen Stils gehörig Akzente setzt, ist es natürlich Frank Breuningers Gesang, der für den Haupteindruck verantwortlich ist. Seine Stimme liegt irgendwo zwischen Claus Lessmann (Bonfire) und Andrew McDermott (Ex- Threshold). Lustigerweise erinnert so manche Harmonie sogar ein bisschen an Threshold, auch wenn man stilistisch eine komplett andere Nische bedient.
Das I- Tüpfelchen ist die Produktion, die durch den Mix von Markus Teske (Vanden Plas) locker internationales Format besitzt.
Für Fans dieses Genres ist „Empty Faces“ absolut unverzichtbar.
Anders ausgedrückt: Geile Scheibe!!!

Tracklist:
1.Hands Up
2.Empty Faces
3.Slave Of Time
4.Send Them To Hell
5.Chase Your Dreams
6.Maniac
7.Saints Beneath The Sky
8.Pleasure And Pain
9.Believe It
10.Meaning Of Life
11.Final Day (hidden track)

Line Up:
Frank Breuninger – Vocals
Steffen Doll – Guitar
Uwe Mayer – Drums
Winny Zurek – Bass
Claudio Nobile - Keyboards

DISCOGRAPHY:

2000 - Believe
2002 - Edge Of Time
2005 - Living & Dying
2008 - Empty Faces

SQUEALER-ROCKS Links:

Dark Sky - Living & Dying (CD-Review)
Dark Sky - Empty Faces (CD-Review)

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