Squealer-Rocks.de CD-Review
Seventh Power - Seventh Power

Genre: Heavy Metal
Review vom: 04.06.2008
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: 30.05.2008
Label: Retroactive Records



Bill Menchen ist so etwas wie der Mastermind der aktuellen christlichen Metal Szene in den U.S.A. Nicht nur, dass er in den Bands Titanic, Final Axe und The Seventh Power aktives Mitglied ist, der Gute produziert zudem noch Unmengen an Alben und verdingt sich auch gerne als Gastmusiker, um unbekannten Nachwuchstruppen zu einem werbewirksamen Promi - Aufkleber auf der CD Hülle zu verhelfen.
Bei zwei von „seinen“ drei Bands steht ihm als Sidekick niemand geringeres als Stryper Schlagwerker Robert Sweet bei, was vielleicht auch den einen oder anderen 80er Freak hinterm Ofen hervor locken könnte. Verdient hätte es die christliche U.S. Szene allemal, denn von sie ist bei weitem vielseitiger, als man gemeinhin denken mag.
Von daher empfehle ich vorab und unabhängig von diesem Album mal einen Blick in den Katalog von Retroactive Records.

Bill Menchens letztes Machwerk war „Full Steam Ahead“ von Titanic, das mich wirklich vom Hocker gerissen hat. Dementsprechend war natürlich mal wieder die berühmte hohe Erwartungshaltung beim ersten Hördurchgang zugegen.
Nun, ja – mit dem fetzigen Metal von Titanic, der voll auf die Zwölf geht, hat The Seventh Power recht wenig zu tun, was ja, streng genommen, auch eigentlich traurig wäre.
Die Handschrift von Mr. Menchen, der hier auch den Gesang übernommen hat, ist zwar unverkennbar, die extrem fetten Riffs dominieren selbstverständlich und auch so manche Melodielinie hat man in ähnlicher Form auch schon an Bord des Luxusliners gehört, doch das war's auch schon mit den Gemeinsamkeiten.

Im Grunde weiss ich gar nicht so genau, wie ich diese Platte finden soll, geschweige denn, wie ich den Stil einordnen soll. Eine sehr starke Black Sabbath und Trouble Schlagseite ist der wohl prägnanteste Eindruck, zudem Bill auch manchmal was ein bisschen was vom ollen Ozzy in seinen Gesangsstil einfliessen lässt (wobei seine Vocals relativ oft elektronisch verzerrt werden).
Dennoch wäre es zu einfach, die Kiste einfach so in die Doom Ecke zu rücken.
Auch der Stoner Rock kommt nicht zu kurz und bei so manchem Stück dringt der
Geruch bestimmter Rauchwaren aus dem Player.
Nun haben diese Stile die Gemeinsamkeit, das sie nicht gerade durch Abwechslung glänzen und irgendwo zwischen „hypnotisch“ und „langweilig“ liegen.
Die guten Bands sind fesselnd, die weniger guten Combos eher öde.
The Seventh Power sind beides.

Es ist mitunter schwer, sich dem Charisma dieses Album zu entziehen. Man lehnt sich zurück und geniesst. Gut zwei Drittel der Tracks bestechen durch subtile, aber durchaus fesselnde Arrangements. Da ist schon ganz großes Ohrenkino dabei.
Lediglich das Geniessen über die volle Distanz kostet Kraft, da es zu viele Belanglosigkeiten gibt, die dann tatsächlich ins Reich der Monotonie führen.

Und noch zwei Minuspunkte muss ich Herrn Menchen ankreiden:
Im Interview, das ich mit dem Mann führen durfte, schwärmte er von seinem Heimstudio und seiner Arbeit als Produzent, die ihm ermöglicht, den besten Sound für seine Bands rauszuholen.
Das stimmt bei Titanic, da krachte und ballerte es an allen Ecken und Enden. Hier jedoch gibt es allenfalls durchschnittliche Qualität zu hören und der Drum - Sound besitzt lediglich besseren Proberaum – Standard.
Dazu kommt negativ, dass Bill, der bei Titanic noch so eindrucksvoll bewiesen hat, wie wenig kitschig christliche Lyrics sein können, hier in textlichen Plattitüden dermaßen ausufert, dass es schon fast weh tut.

Bleibt ein zweifellos gut hörbares Album, von einer Lichtgestalt wie Menchen erwarte ich aber ein bisschen mehr.

Tracklist:
1.Christ Died
2.Enthroned
3.Eyes In The Skies
4.Far From Fear
5.Heaven's Gates
6.Human Sacrifice
7.Ocean Of Emotion Motion
8.Possessor Of You
9.Seven Golden Lampstands
10.The Power

Line Up:
Bill Menchen – Vocals, Guitars, Keyboards#
Robert Sweet – Drums
Rod Reasner - Bass

DISCOGRAPHY:

2008 - Seventh Power

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