Squealer-Rocks.de CD-Review
End Of You - Mimesis

Genre: Melancholic-Rock
Review vom: 01.06.2008
Redakteur: Langemann
Veröffentlichung: 06.06.2008
Label: Spinefarm Records



Mit End of You begibt sich eine weitere finnische Band auf den Markt, die ihr künstlerisches Schaffen in den düsteren Ecken der Emotionen findet. Um genau zu sein haben sie sich melancholischen Elektro-Rock auf die Fahnen geschrieben. Und da die erste Scheibe bereits gut von der finnischen und internationalen Presse aufgenommen wurde können wir gespannt sein, was uns im Laufe der knapp 40 Minuten Gesamtspielzeit erwartet.

Doch fangen wir erst einmal mit den grundlegenden Dingen an. Der Opener "Better God" lässt einiges für den Rest des Albums erwarten. Wohlklingende Keyboardteppiche untermalen die schönen, melancholischen Gitarrenmelodien und der Gesang passt hervorragend ins Bild. Der zweite Song, der bereits als Single in Finnland erschienen ist, legt zu Beginn einiges an Tempo zu, um irritierenderweise durch eine System Of A Down artige Bridge ans recht stampfige Ende zu gelangen.
Leider kann man genau hier einen Strich ziehen, denn die wirklich sehr gute Qualität der beiden ersten Songs wird während des weiteren Durchlaufs nicht annähernd erreicht. Dabei liegt es nicht an der wirklich extrem guten Produktion, oder dem sehr ordentlichen Gesang von Jami Pietilä. Das Songwriting ist einfach eine Spur zu einfältig. Man lehnt sich in Gefilde zwischen Depeche Mode und HIM, wobei leider keines der beiden Vorbilder qualitativ erreicht wird. Nur selten, wie im Refrain von "Driving Down The Void" blitzt das wahre Potential des Quartetts auf.
Jetzt wäre wohl der Moment ein Fazit wie etwa "für HIM-Fans in Ordnung" zu ziehen, jedoch sind mir während der diversen Durchläufe immer wieder zwei Störfaktoren ins Ohr gestochen, die ich nicht unerwähnt lassen möchte.
Zum einen besteht der vierte Song aus einer Coverversion von Tina Turners "Golden Eye", jedem wohl bekannt als Soundtrack zum gleichnamigen James Bond Film. Der zum Glück nur leicht veränderte Grundaufbau des Songs wird mit merkwürdigen Synthies untermalt und der Gesang passt wirklich garnicht. Ist den Beteiligten denn nicht bewusst, daß sie gerade eine der größten Persönlichkeiten der Rock- und Popgeschichte covern? Offensichtlich nicht, denn die Originalversion wir nicht annähernd erreicht.
Zum zweiten ist der letzte Track des Langspielers -wie soll ich es ausdrücken- einfach geschmacklos. Der "In Elegance (Closure)" gennante Track besteht nur aus einem gezupften Bass, einem Streichersynthie und dem Gesang, der im Refrain mit " Today I am going to die. Today I will get you out of my mind" gipfelt. Wem dies schon bizarr genug ist, dem sei gesagt, daß man im Hintergrund die ganze Zeit das Spanngeräusch eines Pistolenhahns vernimmt. Hier wird die Grenze des guten Geschmacks eindeutig überschritten. Mit "Elegance" hat Suizid nämlich wirklich nichts, aber auch garnichts zu tun.

Fazit: HIM- oder Depeche Mode-Fans, denen ein Griff zur Skiptaste keine Schmerzen bereitet finden hier einige schöne Songs. Der Rest sollte wahrscheinlich besser auf den nächsten Longplayer warten, der hoffentlich das komplette Potential von "End of You" zeigen wird.




Line-Up:

Jami Pietilä - Gesang
Joni Borodavkin - Keyboards
Timo Lehtinen - Bass
Jani Karppanen - Gitarre


Tracklist:

01. Better God
02. You Deserve More
03. Memoir
04. Goldeneye
05. Over And out
06. Paper Trails
07. Blind Rythm
08. Number 8
09. Driving Down The Void
10. In Elegance (Closure)

DISCOGRAPHY:

2006 - Unreal
2008 - Mimesis

SQUEALER-ROCKS Links:

End Of You - Mimesis (CD-Review)

SONSTIGES:

BANDHOMEPAGE
Diesen Beitrag im Forum diskutieren