Squealer-Rocks.de CD-Review
Ceremony - Ceremony

Genre: Hard Rock
Review vom: 27.05.2008
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Mausoleum Records



Sie kommen aus Australien, legen ihr Debut vor und nein: Sie klingen nicht nach AC/DC, auch nicht nach Rose Tattoo, und wenn die Eindrücke auf dem Back-Cover nicht täuschen, hält sich die Ähnlichkeit mit Kylie Minogue auch in Grenzen.

Stellt sich die Frage: Wie klingen sie denn, die 4 Newcomer aus Australien nebst Tour-Klampfer? Schubladendenker jedenfalls stoßen an Grenzen bei den Down-Under-Leuten, soviel steht fest. Und an dieser Stelle eine Warnung: Den Opener “Cheese” solltet ihr euch nicht öfter als 5 Mal geben, ohne euch der Gefahren bewusst zu sein. Klang der Song nach dem ersten Durchlauf noch vielversprechend, bekommt ihr ihn nach einigen Rotationen mehr garantiert nicht mehr aus der Birne. Ein Hammer-Riff groovt monstermäßig vor sich hing, und passend zu dem Funk-Touch scheppert die Drums so trocken, dass es eine Freude ist. Killersong!

Auch “Filthy Grunge” schlägt noch in diese Kerbe, bevor mit der Halb-Ballade “Seventh Wonder” so langsam ein Stilbruch eingeleitet wird. Ließen die ersten beiden Nummern noch auf ein funkiges Groove-Monster schließen, so entwickelt sich das Debut der Australier fortan mehr und mehr zu einer Melodic-Rock-Scheibe. “Another Lost Soul” beispielsweise ist lupenreiner AOR, ebenso der Gehörgangskraller “Down Day”, und auch balladentechnisch zeigt sich der Vierer stilsicher. Unüberhörbar dabei, dass die Australier ein ausgesprochenes Talent für tolle Melodien ohne Billigheimer-Attitude haben, Nummern wie “Another Lost Soul” bringen einiges an Chart-Potential mit und könnten die Kapelle mit etwas Glück ganz nach vorne bringen. Abgerundet wird der Silberling (Wortspiel, haha) von der AC/DC-Hommage “Venom In Denim”, die sich, wenn auch höchst gelungen, nun gar nicht in das übrigen Konzept der Scheibe einfügen will. Ganz offensichtlich darf keine Hard Rock-Scheibe Down Under verlassen, ohne den Göttern Respekt zu zollen. Eigentlich okay ...

Glaubt man dem Promo-Flyer und den gewohnt höchst objektiven Ausführungen darin, zählt Frontmann Cameron Brown unter den kommenden Sängern und Frontmännern dieser Welt zu den spektakulärsten. Lassen wir die Kirche im Dorf und bescheinigen fürs erste eine erstaunliche stimmliche Bandbreite und jede Menge Power. Wahr ist allerdings, dass Ceremony im Kommen sind. Die stilistische Bandbreite auf dem Debut ist enorm und lässt zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommen. Andererseits fällt es damit auch schwer, die Australier einzuordnen, was nun wahrlich kein Nachteil sein muss. Nach einigen Anfangsschwierigkeiten landete der australische Erstling bei mir auf Dauerrotation, und wenn euer Herz für melodischen, modernen, dezent funkig-progressiven Hard Rock schlägt, könnte es euch ähnlich ergehen.

Ein Wort in eigener Sache noch zum bereits angesprochen Promo-Flyer: Weder funzt die angegebene Band-Homepage noch findet man Infos über die Band auf der Label-Seite oder eine Info über den Veröffentlichungstermin, deshalb hierzu auch keine Angabe. Über I-Tunes ist das Teil aber offenbar bereits verfügbar.

Tracklist:

01. Cheese
02. Filthy Grunge
03. Seventh Wonder
04. Active Mind
05. Left Here All Alone
06. Another Lost Soul
07. Down Day
08. Without You
09. My Life
10. Free
11. See Through
12. Venom In Denim

Lineup:

Cameron Brown (lead vocals)
Tim Eilola (guitar)
Ian “Squirty” Graham (bass)
Brad Graham (drums)
Paul Galagher (guitar, touring musician)

DISCOGRAPHY:

2008 - Ceremony

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