Squealer-Rocks.de CD-Review
Stormlord - Mare Nostrum

Genre: Black Metal
Review vom: 23.05.2008
Redakteur: Tydirium
Veröffentlichung: 23.05.2008
Label: Locomotive



Nach über zehn Jahren blackmetallischer Historie hauen die Italiener von Stormlord (Italien liegt nicht in Skandinavien!) ihr achtes Werk „Mare Nostrum“ raus. Frühere Kontakte mit dieser Band wirkten für mich immer etwas verwirrend, pendelte das Ganze undefinierbar zwischen hartem Black Metal nordeuropäischer Art, Death Metal und keyboardüberlagertem Orchester (jedoch ohne die symphonische Klasse von Dimmu Borgir).

Auch auf „Mare Nostrum“ finden sich neben der stilistischen Hauptrichtung der Band wieder kleinere Ausflüge in andere Genres, lassen aber im Gesamteindruck diesmal durchaus das Fazit „Das ist wahrhaftig Black Metal“ zu. Also eine deutliche Abkehr von symphonischem Orchester zugunsten von Geknüppel und nackenbrecherischen Blastbeat Parts.

Bereits der titelgebende Opener „Mare Nostrum“ hämmert mit spürbar frischem Elan und neuen Ideen auf den Hörer ein. Waren es früher eingängige Arrangements die mir „Stormlord“ abspenstig machten, bin ich diesmal regelrecht beeindruckt vom Aufbau der Songs. Man merkt, hier wurde gearbeitet; gespannt hören wir weiter. Der zweite Track „Neon Karma“ geht leider einen ganzen Schritt zurück und wirkt wie ein spontaner Jam; Geknüppel ohne wirkliche Essenz oder Ideenreichtum. Das muss zwar im Prinzip kein Fehler sein, klingt aber leider alles wie „schon hundertmal gehört“. Im weiteren Albumverlauf sind zwar immer wieder Songs dabei, die qualitativ hochwertiger sind und auf geschicktes Songwrighting und Kreativität deuten, jedoch zwingt sich mir die Vermutung auf, dass der grandiose Opener „zuviel versprochen hat“. Der Keyboard Bombast ist großteils verschwunden, jedoch schaffen es viele Songs ohne diese Beigabe nicht, durch wirklich harten Charakter zu bestechen.

Ob Zufall oder taktische Raffinesse, der letzte Song „Stormlord“ ist – wie der Opener – ein echter Kracher und rundet die Geschichte zumindest halbwegs ab. Hier bekommt man dann wieder eine ordentliche Portion harten Metals auf die Ohren der nicht ausgelutscht klingt und Bock auf mehr macht. Insgesamt hebt sich „Mare Nostrum“ mit einiger Deutlichkeit vom früheren Schaffen der Band ab – kann phasenweise sogar richtig überzeugen – jedoch liegt dies an einigen punktuellen Höhepunkten und nicht an der Gesamtklasse der Songs.

Fazit: Ein Anflug saugeiler, neuartiger Songs, der leider auch viel 08/15 Geballer mit sich schleppt. Definitiv stärker als die Vorgängeralben und mit Blick auf die Zukunft kann man da sicher noch mehr erwarten!



Line-Up:
Christiano Borchi - Vocals
Pierangelo Giglioni - Guitars
Giampaolo Caprino - Guitars
Francesco Bucci - Bass
David Folchitto - Drums
Simone Scazzocchio - Keyboard


Tracklist:
1. Mare Nostrum
2. Neon Karme
3. Legacy of the Snake
4. Emet
5. The Castaway
6. Scorn
7. And the Wind Shall Scream My Name
8. Dimension: Hate
10. Stormlord



DISCOGRAPHY:

1997 - Under The Sign Of The Sword (EP)
1998 - Where My Spirit Forever Shall Be (EP)
1999 - Supreme Art Of War
2001 - The Curse Of Medusa (EP)
2001 - At The Gates Of Utopia
2004 - The Gorgon Cult
2007 - The Battle Of Qhebec City: Live in Canada (DVD)
2008 - Mare Norstum



SQUEALER-ROCKS Links:

Stormlord - Mare Nostrum (CD-Review)

SONSTIGES:

BANDHOMEPAGE
Diesen Beitrag im Forum diskutieren