Squealer-Rocks.de CD-Review
Enkelz - ...dassdieerste... (EP)

Genre: Rock
Review vom: 01.06.2006
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Vergangenen Sommer sagte mit den Böhsen Onkelz eine der wichtigsten, wenn auch umstrittensten deutschen Bands nach 25 musikalisch einflussreichen Jahren „Ciao“. Doch die riesengroße Fanarmada muss die Köpfe nicht in den Sand stecken. Denn die Nachfolger, die sich als Coverband bereits einen Namen in der Szene machen konnten, stehen mit den Enkelz aus Hamburg schon Gewehr bei Fuss und präsentieren mit ...DASSDIEERSTE... ihre ersten fünf Eigenkompositionen ... Eigenkompositionen im Stile des Vorbildes, versteht sich.

Dass in ach so seriösen Magazinen (die Namen bleiben schön außenvor, ich bekomme ja auch keine Werbegelder) wieder hirnrissige Diskussionen (ihr wisst schon über was) ausbrechen werden, davon kann man ausgehen, ist mir im Moment aber so egal wie das Privatleben unserer Bundeskanzlerin. Das Entscheidende an der Meinungsbildung ist nicht eine ähnlich titulierte Zeitung, sondern sind die mir vorliegenden fünf Tracks der EP ...DASSDIEERSTE..., und diese druckvoll und zeitgemäß produzierten Stücke haben es wahrlich in sich, so dass alle Fans der Onkelz vor Freude in die Luft springen und die ersten Sonderrationen Bier aus dem Keller ins Wohnzimmer schleppen werden. Prost und den Lautstärkeregler einmal kräftig nach rechts drehen.

„Die Enkelz kommen“ und sie nehmen musikalisch gesehen den Platz der großen, unsterblich gewordenen Idole ein. Klingt die Produktion von Jörn Sass wie auf dem letzten Onkelz-Output ADIOS (2004), so ertönt die Verschmelzung aus rockig tiefer und verruchter Stimme, die mehr gen Stephan Weidner als gen Kevin Russell aufschaut, und auf Groove gestimmten Gitarren wie 15 bis 20 Jahre zurückversetzt. KNEIPENTERRORISTEN (1988), WIR HAM NOCH LANGE NICHT GENUG (1991) und HEILIGE LIEDER (1992), das sind drei absolute Kultalben, die es auch immer sein werden – und hier mittendrin schlagen die vier Hamburger Jungs für knapp 20 Minuten ihr gemütliches (Bier)Zelt auf.

Mächtig nach vorne rockend und leicht punkig angeschlagen stürmt die Onkelz-Huldigung „Wir Sind Die Enkelz“ aus den Boxen und gibt die Marschrichtung für die restlichen vier Nummern vor. Unter denen befindet sich neben der klssischen zwischen Melancholie und Power pendelnden Halbballade „Falsche Freundschaft“, dem aggressiven, an Rose Tattoo erinnernden „Kotzbrocken“ „Ich Hass Dich“ und dem „Nekrophil 2006“, „Meine Welt“, auch die aktuelle Enkelz-Variante des (soll man in die Jahre gekommenen sagen?) Klassikers „Mexico“: „Deutschland 2006“. Die Refrainzeilen „Euphorie im Stadion / im Blut Adrenalin / Ja, wir seh’n uns in jedem Fall / beim Endspiel in Berlin / denn eins, dass wissen wir genau / und da sind wir nicht allein / wird am Ende dieser Meisterschaft / Deutschland Weltmeister sein“ und die Nationalhymne als in Rock gebettetes Solo sind jetzt schon legendär – da kann die WM kommen!

Fazit: Das heutige Fazit lassen wir die Verantwortlichen meiner Mitgröhl-Heißerkeit mittels der Bandhymne „Wir Sind Die Enkelz“ selbst formulieren: „Mit dem Ende unserer Onkelz haben wir etwas verloren. Doch wir schreiben neue Songs und schauen nur nach vorn. Ja, wir vier hier tradieren den Stoff der süchtig macht!“ Jetzt dürfte alles geklärt sein!


Tracklist:
1. Wir Sind Die Enkelz
2. Deutschland 2006
3. Ich Hass Dich
4. Falsche Freundschaft
5. Meine Welt

Band Line-Up:
Achimo – Gesang
Ronnzo – Gitarre
Domi – Bass
Krid – Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

2006 – ...dassdieerste... (EP)
2006 – So Sieht Das Aus

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