Squealer-Rocks.de CD-Review
King's Call - No Alibi

Genre: Rock
Review vom: 15.05.2008
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: 29.02.2008
Label: Artistworxx



Woah, wie lange schieb' ich das Review nun schon vor mir her? Es gibt einfach Scheiben, zu denen einen nix einfallen will, da hilft weder Dauerrotation noch verstärkte und ideenbildende Bitburger-Zufuhr.

King's Call gehören dazu, leider, und das bedeutet nicht einmal, dass es sich bei dem Vierer um
eine schlechte Kapelle handeln würde. Bandgründer und Cheffe Alex Garoufalidis (ist das ein geiler Name!) darf sich arbeitstechnisch mit durchaus illustren Namen schmücken, Graham Bonnet zum Beispiel oder Chuck Wright. Bei King's Call, seiner eigenen Kapelle, bedient der Mann mit dem schmucken Familiennamen neben dem Mikro auch gleich noch die sechs Saiten. Produziert wurde das Teil übrigens, wo wir gerade über bemerkenswerte Namen sprechen, von einem gewissen Herrn Chris Tsangarides.

Soviel zum wirklich bemerkenswerten bei "No Alibi", der Rest läuft, jedenfalls für meine Ohren, eher unter Schema F ab. Klar, King's Call zocken klassischen Rock aus den Siebzigern und Achtzigern, laut Promo-Flyer beeinflusst von Thin Lizzy, Gary Moore und Led Zeppelin. Abgesehen von der Frage, welche Rock-Combo nicht von Led Zeppelin beeinflusst sein will, trifft der Vergleich im Grunde, aber auch nur da. Denn im Gegensatz zu den genannten Einflüssen dümpelt "No Alibi" regelrecht brav und unspektakulär vor sich hin. Rockt die Scheibe mit dem Opener "Shaking" noch ganz ordentlich das Haus, macht sich mit zunehmender Spieldauer Ernüchterung breit. Erstaunlich, ist doch eigentlich alles vorhanden, was eine ordentliche Rock-Scheibe ausmachen würde, eine gut spielende Band, ein paar punktgenaue Hooklines und eine handvoll amtlicher Riffs obendrauf.

Das alles präsentieren uns Herr Garoufalidis und Mitstreiter leider mit angezogener Handbremse, so tönt es jedenfalls für meine Ohren. Die meisten Nummern auf "No Alibi" versinken irgendwo in der belanglosen Schnittmenge von AOR und klassischem Rock, und die zwar angenehme, aber leider auch recht eintönige Gesangsarbeit des Band-Chefs reißt das Ruder auch nicht rum. Wenn ein knackiges Riff mal sowas wie Spannung und Rock'n'Roll-Feeling aufkommen lässt, werden die vibrierenden sechs Saiten schnell wieder eingefangen, bevor im gemütlich vor sich hinrockenden King's Call-Universum zu viel Hektik ausbricht.

Schade eigentlich, denn beim Hören der Scheibe beschleicht einen permanent das Gefühl, dass hier mehr, viel mehr drin gewesen wäre. So bleibt am Ende des Tages ein Album, das schnell ins Ohr geht und noch schneller wieder raus. "No Alibi" ist "nett" im eigentlichen Wortsinn. Tut niemandem weh, reißt aber auch niemandem vom Hocker. Fans der klassischen Rock-Schiene mit einem Hang zur Gemütlichkeit sollten einen Versuch wagen.

Tracklist:
01. Shaking
02. Caught In A Lie
03. Never Be Alone
04. Crying Shame
05. All You Can Do
06. Crank Me Up
07. Shining
08. Rock & Roll Star
09. Destiny
10. To The Limit

Lineup:
Alex Garoufalidis (vocals, guitar)
Martina (bass)
Asik (drums)
Hendrik (keys)

DISCOGRAPHY:

2008 - No Alibi

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King's Call - No Alibi (CD-Review)

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