Squealer-Rocks.de CD-Review
Nordafrost - Back To The Shores Of Grey

Genre: Black Metal
Review vom: 10.05.2008
Redakteur: Reaper
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Heavy Horses



Habt ihr euch auch schon gefragt, was die Post mit Briefen macht, die ihr Ziel nicht erreichen? Als Redakteur eines Webmagazins hegt man bei jedem Versand der neusten Promos die (meist) unbegründete Befürchtung, was passieren sollte, falls die werten Männer und Frauen in Gelb versagen. Was dies nun mit BACK TO THE SHORES OF GREY von Nordafrost zu tun hat? Eine Menge, denn der physikalische Datenträger, sprich die CD, fand niemals seinen Weg in meine Hände. Dass dieses Review dennoch entstehen konnte, verdanke ich einzig der weisen Voraussicht meines Chefredakteurs, der eine Sicherheitskopie der ungeliebten „Schrammel“ Musik auf der heimischen Platte anlegte. Danke Eric!

Kommen wir nun aber zum angenehmen (oder für den alten Duzz-Duzz Rock Fan unangenehmen) Teil der Geschichte, der Musik. Die Westfalen, die schon seit 1996 ihre Duftmarke in der deutschen Underground Landschaft hinterlassen, zeigen von der ersten Sekunde an, wo der Hammer hängt. Bereits in der Eröffnungsnummer „Feverish Phantasmagoria“ braut sich ein gewaltiger Sturm zusammen und geht mit Donner und Hagel über den grauen Furten nieder. Niederschmetternde Gitarren- und Drumwände preschen in bester Black Metal Manier über den Hörer hinweg, dass es eine schwarz getünchte Freude ist. Nordafrost haben Power, das steht fest und diese überträgt sich unmittelbar auf den geneigten Hörer, so dass Füße und Kopf unweigerlich mit müssen.

Trotz des zu meist scharfen Tempos, das vom Schlagzeug in hoher Schlagzahl vorgegeben wird, wirkt BACK TO THE SHORES OF GREY zu keinem Zeitpunkt eintönig oder gar monoton. Ganz im Gegenteil. Schön klassisch ohne Schnörkel oder symphonische Spielereien und mit viel Tempovariation, bedrückender Atmosphäre sowie Melodien ausgestattet, beschleunigen die vier schwarzen Mannen umstandslos von null auf hundert in der Beliebtheitsskala des Redakteurs. So klingt er der frostige Black aus den kalten Kreisen des Polars, wie ihn auch Dissection spielten. Neben dieser geballten Salve an mörderischem Stahl bieten uns Nordafrost auch etwas thrashiger Nummern wie „Cursed Despot“ oder leicht episch angehauchte wie das finale Lied des Albums „Final Sunrise“.

Fazit: Die westfälischen Schwarz Metaller Nordafrost erfinden den Black Metal nicht neu – was auch keiner von ihnen verlangt – spielen ihn aber in ausgezeichneter Weise, so dass man kaum umhinkommt und wild posend zum heftigen Rhythmus der Musik die Anlage auf Anschlag stellt und die Nachbarn das Fürchten lehrt.


Tracklist:
1. Feverish Phantasmagoria
2. Cursed Despot
3. Carnal Worship
4. Tempestas Autumnalis
5. Aversion
6. The Return (Back To The Shores Of Grey)
7. In Destitution You'll Freeze
8. Surrender
9. Final Sunrise

Anspieltipps: Tempestas Autumnalis, Feverish Phantasmagoria, The Return (Back To The Shores Of Grey), Final Sunrise

Line-Up:
Svartis – Gesang, Gitarre
Shoggoth – Gitarre
Demonic – Bass
Sno – Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

2002 - Dominus Frigoris (MCD)
2004 - North Arise
2008 - Back To The Shores Of Grey


SQUEALER-ROCKS Links:

Nordafrost - Back To The Shores Of Grey (CD-Review)

SONSTIGES:

BANDHOMEPAGE
Diesen Beitrag im Forum diskutieren