Squealer-Rocks.de CD-Review
Emir Hot - Sevdah Metal

Genre: Power Metal
Review vom: 06.05.2008
Redakteur: Tydirium
Veröffentlichung: 21.03.2008
Label: Lion Music



Gespannt starte ich Emir Hots Soloscheibe, neugierig darauf, was denn nun „Sevdah Metal“ sein könnte. Angekündigt wird damit jedenfalls das Einbringen volkstümlicher Melodien (aus Emirs Heimatland Bosnien). Da bin ich erstmal skeptisch.

Der Anteil dieser, teilweise sehr experimentell wirkenden, Ausflüge nach Bosnien hält sich jedoch im Großen und Ganzen sehr in Grenzen. Was da zu neunzig Prozent aus den Boxen ertönt ist treibender Power Metal mit starkem neoklassischem Einschlag. Entwarnung für den Freund des melodischen Schwermetalls vor zuviel „Volksmusik“ kann hier also schonmal gegeben werden.

Emir Hot’s Qualitäten als Saitenfrickler sind großteils songdienlich und gleiten selten in lange Sologefilde ab: Die Songs wirken stimmig und sind weitgehend auf altbekannten, immer wieder wunderbar funktionionierenden Grundkonzepten des Genres aufgebaut. Lediglich der Titeltrack „Sevdah Metal Rhapsody“ bringt mit seinen 11 Minuten progressiv angehauchtes, vertracktes Liedgut mit sich und geht an Komplexität über das Normalmaß an „Power Metal“ hinaus; sticht also etwas aus dem restlichen Material raus.

Mit Urdrummer Mike Terrana dürfte Emir Hot auch den optimalen Mann hinter den Fellen für sein Debutalbum gefunden haben. Gewohnt routiniert und mit brachialer Power „prügelt“ jener die Songs voran wie dereinst beim alten Yngwie (ein Seitenblick in dessen Richtung kommt bei der Scheibe ohnehin unweigerlich auf!)

Lediglich John West (Ex-Royal Hunt) als Sänger wirkt auf der Scheibe enttäuschend, was bei seinen früheren Qualitäten durchaus verwunderlich ist. Der Gesang ist zwar nett arrangiert, wirkt aber sehr dünn und emotionslos. Neben diesen beiden festen Studiomusikern werden zahlreiche Instrumente (Keyboard, Gitarre…) von Gastmusiker zu Gastmusiker weitergereicht und bereichern das Album um einige interessante Facetten.

Fazit: Netter Power Metal im Stile von Yngwie Malmsteen oder Concerto Moon. Langeweile kommt beim Durchhören zwar nicht auf, aber hochrevolutionär ist das Ganze auch nicht gerade. Schade um den Gesang...


Tracklist:
01. Forspil (Intro)
02. Devils In Disguise
03. World Set On Fire
04. Skies And Oceans
05. Sevdah Metal Rhapsody
06. Stand And Fight
07. Endless Pain
08. Hora Martisorului
09. Land Of The Dark
10. You

Line-up:
Emir Hot - Guitar, Bass
John West - Vocals
Mike Terrana - Drums, Percussion



DISCOGRAPHY:

2008 - Sevdah Metal

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