Squealer-Rocks.de CD-Review
Incrave - Dead End

Genre: Power Metal
Review vom: 03.05.2008
Redakteur: Langemann
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Ulterium Records



Wenn eines momentan nicht Mangelware ist, dann sind es junge Nachwuchsbands aus Nordeuropa und Skandinavien. So verwundert es auch nicht weiter, dass mit Encrave eine weitere junge Band aus Schweden die Segel setzt, um im Fahrwasser des nordischen Metalaufschwungs mitzusegeln. Am Gelingen dieser Reise habe ich allerdings meine Zweifel.

Die im Altersdurchschnitt mit 22 Jahren recht junge Band, die bereits im Jahre 2006 unter dem Bandnamen Evergrace ihr gleichnamiges Debutalbum herausbrachte, um es ein Jahr später unter dem Namen „The Escape „ noch einmal zu veröffentlichen, hat auf ihrem zweiten Longplayer nämlich mit einem recht großen Problem zu kämpfen. Dem Gesang.
Sänger Johan Falk vermag es kaum der Musik die nötige Kraft zu verabeichen. Die Stimme kommt auf weiten Strecken einfach zu dünn rüber, die Gesangsmelodien scheinen für einen anderen Sänger, mit einer weicheren Stimme, ausgearbeitet zu sein. Dabei mangelt es keineswegs an guten Ideen. Der Text wird gekonnt unters Volk gebracht, Aggessivität ist ausreichend vorhanden und die Musik passt auch zur Gesangslinie. Nur der Sänger leider teilweise nicht. An Stellen mit schnellen, aggessiven Strukturen ist er goldrichtig aufgehoben. Der wunderschön stampfende Titelsong ist ein Beispiel dafür.
Musikalisch wird hier ein tolles Paket geboten. Ein sehr abwechslungsreiches Songwriting und eine gelungene Produktion sorgen für eine dichte Atmosphäre. Egal ob bei eher in den Melodicmetal-Bereich gehenden Stücken wie „ An Empty Soul „ , schnelleren Stücken wie „ Never More „ ( wobei hier besonders der wirklich wunderschöne Refrain zu erwähnen ist ) oder New-Metal artigen Songs wie „ Unveil The Truth „. Die Musiker verstehen ihr Handwerk.
Die Gitarristen spielen blitzsaubere Riffs, ordnen sich gut in die Songs ein und vertragen sich erstaunlich gut mit dem Keyboard, welches allerdings eine eher untergeordnete Rolle spielt und bis auf wenige Stellen kaum wahrgenommen wird. Liebhaber komplizierter Gitarrensoli werden hier nicht ihr Himmelreich finden, eher im Gegenteil. Tappingeinlagen wie beim ansonsten sehr gelungnen „ Scream In Silence „ laufen eher unter der Rubrik Ausrutscher.
Drummer Josef Davidsson spielt ein sehr solides Set und hat stellenweise sehr schöne Ideen. Die Bassdrum geht sehr häufig im Rhythmus der Gitarren und sorgt dadurch für ausreichend Druck. Man erkennt zwar an den recht dürftigen Breaks, dass es sich hier nicht um einen Meister seiner Zunft handelt, aber das ist ja auch nicht nötig. Ein auffälligerer Schlagzeuger würde der Musik wahrscheinlich auch nicht gut tun.

Fazit: Die wirklich gute Musik wird derzeit noch ein wenig durch den Sänger gebremst. Wenn man nicht all zuviel Wert auf perfekten Gesang legt kann man sich diese Scheibe ohne Zögern kaufen. Ansonsten bleibt zu hoffen, dass sich der junge Sänger bis zum nächsten Output bessert, denn dann werden Incrave mit Sicherheit in den Hafen des Erfolgs schippern.

Anspieltipps: Never More, Unveil The Truth, Dead End


Tracklist:

01. Shattered
02. The Forgotten
03. A Shadow In The Dark
04. The Touch Of Death
05. Unveil The Truth
06. Shades Of Me
07. An Empty Soul
08. Scream In Silence
09. Never More
10. Dead End


Musiker:

Johan Falk – Vocals
Jon Bålefalk – Gitarre
David Ohlsson – Gitarre
Martin Davidsson – Bass
Jonathan Stenberg – Keyboards
Josef Davidsson - Drums

DISCOGRAPHY:

2007 - The Escape
2008 - Dead End

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