Squealer-Rocks.de CD-Review
Alliance - Road To Heaven

Genre: Rock
Review vom: 03.05.2008
Redakteur: Langemann
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Escape Music



Ein gern angewendetes Prinzip im Musikgeschäft ist es ja, mehrere renomierte Künstler gemeinsam ein Album aufnehmen zu lassen. Allein die Fanbase der einzelnen Musiker soll dann für den gewünschten (Kauf-)Effekt sorgen. Auch bei Alliance sind alle Künstler in bekannten Bands tätig. Mal schauen, ob es wirklich die Musik ist, die den Reiz beim mittlerweile dritten Output setzt, oder einfach nur die Namen.

Also Scheibe eingelegt, die Ohren auf „ extrakritisch „ gestellt und los geht’s! Für exakt eine Minute. Denn genau so lange braucht es, um mich in einen mit den Füßen wackelnden, nickenden und gelegentlich auch mitsummenden AOR- Liebhaber zu verwandeln.

Der mit einem Synthieteppich beginnende Opener „Road to Heaven“ steigert sich über ein kurzes, an ZZ Top erinnerndes, Thema direkt in die Art von die Musik, die man von gutem Hardrock erwartet. Denn wenn vor dem geistigen Auge unwillkürlich Trainingsszenen aus Achtzigerjahre-Kungfu-Streifen auftauchen, man sich eine möglichst übertrieben große Fliegerbrille wünscht und auch ein Berufswechsel zum amerikanischen Truckfahrer nicht mehr ausgeschlossen ist weiss man: Diese Männer verstehen ihr Handwerk. Ein wunderbar rockiger Rhythmus, superschöne Melodien und ein spartentypischer, leicht angerauter Gesang.
Um die Lobhudelei auf ein Minimum zu beschränken gehe ich jetzt auch nicht auf jeden Song so ein, sondern erwähne nur, dass die Qualität zu keiner Zeit abrutscht. Die Stilrichtungen variieren ein wenig, wie zum Beispiel bei der schönen Ballade „Make A Stand“ oder dem an Peter Gabriel erinnernden Song „Like Me Like That“. Freunde des beinharten Schwermetalls werden hier zwar vergebens den Song ihres Lebens suchen, Hardrockfans hingegen können bei Stücken wie „ Comin´ Home“ von vornherein die Repeat-Taste drücken.

Rein technisch kann man an der ganzen Scheibe kaum etwas aussetzen. Sehr gut ausgearbeitete Songs, von allen Instrumenten professionell auf den Silberling gebracht und äußerst sauber produziert. Der Gesang von Robert Berry passt zur Musik wie die berühmte Faust aufs Auge der Kritiker. Keyboardteppiche füllen so gut wie jede Lücke und sollte all dies jemanden noch unbefriedigt lassen sorgen die sehr guten, und sehr dem jeweiligen Song angepassten, Soli für den Rest.
Daß all Dies nicht erst heute erfunden wurde ist schon klar. Allerdings ist auch klar, dass es einem völlig egal sein kann, denn den Spaß an der Musik mindert es nicht im Geringsten. Und da ich ja höchstselbst die Frage stellte, ob hier nur Namen vermarktet werden, kann ich sie auch gleich selbst beantworten. Nein! Die Musik spricht hier für sich.

Fazit: Lupenreiner Rock, gelegentlich in den Bluesrock driftend aber sehr fesselnd und mit echten Höhepunkten. Geeignet sowohl für einen bierseeligen Abend mit Freunden, aber ebenso für den gemütlichen Abend mit dem Kopfhörer. Kaufenswert.

Anspieltipps: Road To Heaven, Make A Stand, Comin´ Home

Tracklist:

1. Road To Heaven
2. I Can Breathe
3. Make A Stand
4. Anything Goes
5. Like Me Like That
6. Broken Glass
7. We Don't Talk
8. Comin' Home
9. Nothin' Else I Can Do
10. Walkin' Away
11. Remember Those Days
12. Not Done Til It's Done
13. Much More Innocent


Band:
Robert Berry – Gesang
Gary Pihl – Gitarre
David Lauser – Drums
Alan Fitzgerald – Bass/Keyboard

DISCOGRAPHY:

1997 - Alliance
1999 - Missing Piece
2007 - Destination Known
2008 - Road To Heaven

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