Squealer-Rocks.de CD-Review
Edge Of Forever - Let The Demon Rock’n‘Roll

Genre: Hard Rock
Review vom: 01.01.2006
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Die Italiener werden in Sachen Hard Rock wieder etwas aktiver. Vor einigen Monaten zeigten Final Frontier um das Songwriter-Duo Rob Moratti und Mladen Haze, dass riesiges Potenzial in ihnen und dem Hard Rock italienischer Herkunft steckt. Dem möchten sich, die zu Vier/Fünfteln aus dem Stiefelland Stammenden, Edge Of Forever sicherlich anschließen und ihre Musik noch ein großes Stückchen weiterbringen. Kann das Vorhaben gelingen?

Bei den angesprochenen Final Frontier vermisste ich die eigene Note im Sound. Das Album, HIGH TENSION WIRE, war zwar schön anzuhören, doch die Einflüsse, bestehend aus White Lion, Bon Jovi und AC/DC, stachen zu sehr heraus. Dem versuchen Edge Of Forever (eher ein typischer Name für eine Power Metal Kapelle) auf ihrem zweiten Silberling, mit dem programmatischen Titel LET THE DEMON ROCK’N’ROLL, nahezu komplett zu entgehen. Damit dies gelingen konnte, verstärkte sich das Gespann um zwei Mitglieder der legendären Gruppe Axe, bei der seit einigen Jahren kreativer Stillstand herrscht. Als treibende Kraft engagierten die vier italienischen Instrumentalisten Bob Harris für den Job am Mikro und Bobby Barth für die Produzentenrolle, die er auf LET THE DEMON ROCK’N’ROLL mit Bravour ausübt. Er schaffte es, der Platte einen sauberen und druckvollen Klang zu verpassen.

Die Truppe um den überall mitwirkenden Keyboarder Alessandro Del Vecchio (heißt ein bekannter Fußballer nicht genauso?) befasst sich auf dem vorliegenden zweiten Studiowerk hauptsächlich mit solidem, wenn auch größtenteils unspektakulärem gitarren- und gesangsorientierten Achtziger Hard Rock. Dabei ignoriert die fünf-köpfige Kombo jegliche Trends, die seither auftauchten, um kurze Zeit später wieder zu verschwinden. Mit ein Grund, warum LET THE DEMON ROCK’N’ROLL als zeitlose Rockscheibe durchgeht. Wäre es nicht so modern produziert, könnte man sich auch dem Gedanken anfreunden das Album ist bereits in der Hochphase des harten Rocks erschienen.

Klassischer Hard Rock. Da kann das Hauptaugenmerk von Edge Of Forever ja nur in knackigen, kernigen Refrains liegen. Korrekt, und den Rest erledigt Frontmann Bob Harris mit seinem höhenwandelndem Organ (Strophen meist im mittleren, gemäßigten Bereich; im Chorus dann explosiv schreiend und hoch).
Als Beispiel hierfür nehmen wir mal das aus meiner Sicht stärkste Stück von LET THE DEMON ROCK’N’ROLL: „Shade Of November“. Der Song baut, durch den ruhig gehaltenen Gesangsstil regelrecht eine Spannung auf, die sich zum Refrain hin bündelt, um sich dann Sekunden später in leicht zugänglichen Klängen zu entladen, ehe das Spiel wieder von vorne beginnen kann. So oder so ähnlich verhält es sich auch mit den anderen neun Songs (egal ob Rocksong oder Ballade), von denen der Opener „The Machine“, „A Deep Emotion“ und der Bandsong „Edge Of Forever“ herausstechen. Ob dagegen das poppige, schnulzige „In My Eyes“ sein musste, sei jetzt mal so dahingestellt.

Fazit: Der klassische Hard Rock Fan dürfte bei dieser Platte mit der Zunge schnalzen. Was gibt es denn auf dem hart rockenden Sektor Besseres als nette Riffs und einen absoluten Ausnahmesänger? – Nichts! Wer also keine Experimentierfreudigkeit auf einer Platte benötigt, um glücklich zu sein und noch immer von den „seligen“ Achtzigern schwärmt, bei dem wird LET THE DEMON ROCK’N’ROLL in der Plattensammlung sehr gut aufgehoben sein.


Tracklist:
1. The Machine
2. Shade Of November
3. One Last Surrender
4. Crime Of Passion
5. Let The Demon Rock 'N' Roll
6. A Deep Emotion
7. Feel Like Burning
8. Mouth Of Madness
9. In My Eyes
10. Edge Of Forever

Anspieltipps: The Machine, Shade Of November, A Deep Emotion, Edge Of Forever

Band Line-Up:
Bob Harris - Gesang
Matteo Carnio - Gitarre
Christian Grillo - Bass
Francesco Jovino - Schlagzeug
Alessandro Del Vecchio - Keyboards

DISCOGRAPHY:

2004 – Feeding The Fire
2005 – Let The Demon Rock ‚N‘ Roll

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