Squealer-Rocks.de CD-Review
Stone Lake - Uncharted Souls

Genre: Metal
Review vom: 29.03.2008
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: 28.03.2008
Label: UMP



Im Label Info wird der Stil von Stone Lake als Melodic Metal beschrieben, was ich so nicht unterschreiben würde. Eine bessere Alternative hab' ich allerdings auch nicht anzubieten, was mich als Schubladen Fetischisten natürlich zur Weissglut treibt. Das der neue Output meine erste Begegnung mit der schwedischen Truppe ist, macht's auch nicht gerade einfacher. Belassen wir es also bei der allgemeingültigen Definition: Stone Lake machen Metal. Bisweilen etwas, na, sagen wir mal exotisch, aber immer höchst interessant. Auch schon mal etwas richtungslos und durchgeknallt, aber immer – richtig! - interessant.

Die zwei prägnantesten Merkmale der Nordeuropäer sind zunächst mal der Gesang und der Gitarrensound. Vocalist Peter Grundström, auch bei Whitelight aktiv, ist ein ganz Großer seines Fachs und klingt meistenteils wie eine Mischung der beiden mächtigen Robs des Metal und kann den Herren Halford und Rock mühelos das Wasser reichen.
An der Klampfe brilliert Jan Akesson (Ravage) nicht nur bei Soli, die unter die Kategorie „unglaublich“ fallen. Seine Sechsaitige klingt dermaßen fett und mächtig, dass man sich fragt, warum das nicht alle Bands hinbekommen.
Diese Kombination scheint nun nicht besonders weltbewegend, was sie bei Priest Tribute Songs wie „Higher“, mit ordentlich „Painkiller“ Schlagseite, auch wirklich nicht ist.

Ganz anders sieht die Sache schon bei Exoten – und hier ist der Begriff wörtlich zu nehmen – der Marke „Don't Leave Me Behind“ aus: Monster (Death) Riffs, growlige Gesangsparts, eine neo - klassische Passage im Hyperspeed und dann ein Refrain, der irgendwie von Kiss oder Slaughter stammen könnte. Damit aber noch nicht genug, denn das Teil geht nicht zu Ende, ohne das noch ein bisschen Sleaze Rock Flair mit eingefügt wird. Was sich hier wie abgefahrene Kacke liest, ist in Wirklichkeit der absolute Bringer! Die Nummer ist ein Party Smasher.
In eine ähnliche Kerbe haut „Rockin' Down The Walls“. Leicht sperrige US Metal Riffs paaren sich hemmungslos mit brüllenden Saufmelodien, wie sie einst von Quiet Riot zu hören waren.
Einen reinen US Metal Track haben die Herren mit „Miracle“ übrigens auch am Start.

Damit wäre schon ein Teil des breit gefächerten stilistischen Repertoires von Stone Lake erläutert, aber eben nur ein Teil. Des Weiteren stehen noch epische Hardrocker mit richtig viel Atmosphäre auf dem Programm („Eyes Of The World“, „White Flame“), die locker House Of Lords oder Dokken Standard halten können. Auch stampfende Metal Hymnen wie das absolut grandiose „Pain And Hunger“ finden sich im steinernen See.
Doch auch das schönste und faszinierendste Gewässer hat trübe Stellen. Die freche Kopie von Guns 'n' Roses' „Patience“, hier „Glory Days“ betitelt, ist schon fast peinlich. Auch klingt die ganze Sache an manchen Stellen etwas zu überladen und wirkt über - ambitioniert.
Diese Schwachstellen sind jedoch locker zu verschmerzen, da der Rest der Scheibe einfach zu kultig, abwechslungsreich und mitreissend ist, als das die Minuspunkte den Gesamteindruck merklich schmälern könnten.
Daher: Beide Daumen hoch für Stone Lake!


Tracklist:
1.Uncharted Souls
02. Pain And Hunger
03. (Tonight) Your..re Beyond The Shadows
04. Higher
05. Glory Days
06. Don..t Leave Me Behind
07. Rockin..Down The Walls
08. Miracle
09. Eyes Of The World
10. White Flame
11. Saint Or Evil (Bonustrack)
12. Wonderland (Bonustrack)

Line Up:
Peter Grundström - Vocals
Jan Åkesson - Guitar, Bass, Drums, Vocals and Keyboards
Lasse Johansson - Bass
Jens Westberg - Drums

DISCOGRAPHY:

2004 - Stone Lake
2006 - Reincarnation
2007 - World Entry
2008 - Uncharted Souls

SQUEALER-ROCKS Links:

Stone Lake - Uncharted Souls (CD-Review)

SONSTIGES:

BANDHOMEPAGE
Diesen Beitrag im Forum diskutieren