Squealer-Rocks.de CD-Review
Must Missa - Martyr Of Wrath

Genre: Black/Death/Thrash Metal
Review vom: 19.03.2008
Redakteur: Reaper
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Nailboard



Da aller guten Dinge für gewöhnlich drei sind, wenden wir uns nun der dritten, estnischen Band zu, die auf den Namen Must Missa hört. Nachdem ihre Landsleute durch vielschichtigen, modernen Black Metal begeisterten, schrauben die drei Mannen die Zeiger der Uhr weit zurück, so dass man sich unversehens in Zeiten wieder findet, die manch einem älteren Zeitgenossen da draußen noch wie gestern erscheinen mögen. Die Rede ist von den glorreichen 80ern – für den Metal so etwas wie das Geburtsjahrzehnt.

Bereits nach wenigen Sekunden ist klar, dass MARTYR OF WRATH nicht einfach nur oldschool daher kommt, sondern in allen Liedern durchweg den Geist jener Anfangstage des extremen Metals (be)lebt, wie man dies nur noch selten zu finden in der Lage ist. Alle Protagonisten, denen sich bei diesen Worten die Nackenhaare zu Berge stellen, sollten alsbald die Bühne verlassen und frei machen für jene, deren Herz irgendwann in den 80ern zu schlagen aufgehört hat, da es voll und ganz der neuen, harten Musik verfallen ist. „I’m here to do the devil’s work...“ ein besseres Zitat kann man einem solchen Album kaum voranstellen, bevor es thrashig und groovend losgeht. Vergleiche zu heutigen Vertretern der Black Metal Szene erübrigen sich ebenso schnell wie der Vergleich zwischen Pferdekutsche und einem 3er BMW. Heißere teils mehrstimmige Shouts, groovende Gitarren und der für den 80er Thrash Metal typische Schlagzeugrhythmus packen den Hörer ohne jeglichen Vorlauf bei den Eiern, respektive im Genick – ihr wisst schon, was ich meine: Kutten von Mottenkugeln befreien, Nieten angelegt und die Faust mit den abgespreizten Fingern in die Luft gereckt. Soviel Authentizität wie von Must Missa bekommt man nicht alle Tage geboten.

Fazit: MARTYR OF WRATH klingt derart Oldschool, dass man sich in Zeiten zurückversetzt fühlt, in denen die Bezeichnung „Black Metal“ noch keinen eigenständigen Stil beschrieb, sondern viel mehr auf die satanischen Texte der Urväter dieses Genres Venom anspielte. Wer sich nach diesen Zeiten noch die Finger leckt, dem ist das Album von Must Missa schwärztens zu empfehlen.


Tracklist:
1. Devil's Reject
2. Here To Destroy
3. Regret Or Deny
4. Martyr Of Wrath
5. Blackened Thrasher Hordes
6. Fanatic Possession
7. Thirsty And Mad
8. Hallowed Be Thy Whip

Anspieltipps: Egal wo ihr reinzappt – oldschool is what makes you mad!

Line-Up:
Viking – Bass, Gitarre, Gesang
Anc – Gitarre, Gesang
Suss – Schlagzeug, Gesang

DISCOGRAPHY:

2001 - Sex Beyond the Grave (Demo)
2004 - Ma Ei Talu Valgust
2004 - Goat Of Sin (Demo)
2005 - The Target Of Hate
2007 - Martyr Of Wrath


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