Squealer-Rocks.de CD-Review
Dungeon - Resurrection

Genre: Power Speed Metal
Review vom: 28.10.2005
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



In ihrer Heimat Australien sind Dungeon so etwas wie eine Metallegende, die durch Tourneen mit Edguy, Megadeth, Nevermore, Doro, sowie einem Auftritt bei der Warm-Up-Show zum diesjährigen Bang-Your-Head nun auch in Europa für Furore sorgen möchten. Kein Wunder also, dass die 1989 formierte Gruppe ihren, bisher nur in Australien veröffentlichten, Klassiker RESURRECTION uns Europäern näher bringen möchten. Schauen wir mal, ob das neue eingespielte sechs Jahre alte Material wirklich das Zeug zum Klassiker hat.

Los geht die wilde Fahrt durch fast alle nur vorstellbaren Gewässer der stürmischen Metalsorten mit dem, von einem – zugegeben – sinnlosen Intro, namens „Death From Above“, eingeleiteten, Titeltrack, der zeigt, wo es in der nächsten guten Dreiviertelstunde langgeht. Power Metal an sich ist schön, ihn mit Flitzefingergitarrensoloeinlagen, thrashiger Rhythmusarbeit und mehrstimmigen Gesängen zu verfeinern, sowie auf ausgedehnte Keyboardparts zu verzichten, ist noch besser! Wer zudem einen erfahrenen Sängerknaben wie „Lord“ Tim, der auch für Gitarre, Keyboards und die moderne packende Produktion verantwortlich ist, in seinen Reihen hat, kann nichts mehr schief gehen.

War es ein Schrei von „Lord“ Tim oder bereits das verdammt flinke Gitarrensolo von Stuart Marshall? Diese Frage erübrigt sich beim zweiten Durchlauf: Ein Schrei, der ein Speed Metal Solo einleitet, ohne das man beides großartig unterscheiden könnte. Man merkt, hier sind keine australischen Rugbyspieler an den Instrumenten. Ganz im Gegenteil, bei Dungeon handelt es sich um wahre Könner, die Anspruchsvollem einen Mitgrölspirit verleihen („Paradise“), bahnbrechende Thrash/Speed/Power Metal Gleichungen aufstellen („No Way Out“, „Fight“, „Time To Die“, „I Am Death“), schöne, ergreifende Melodikparts einbauen („Wake Up“, „Judgement Day“, „The Legend Of Huma“) und sogar vor nahezu komplett ruhigen Ausarbeitungen nicht halt machen („Severed Times“).

RESURRECTION ist vergleichbar mit einer geladenen Waffe; sprich: zu jeder Zeit brandgefährlich. Für den Besitz braucht man eigentlich einen Waffenschein, wobei der richtige Musikgeschmack unter Umständen genügen dürfte, um diese scharfe Munition aus dem Plattenladen zu schaffen. An der Klasse dieser Band geht man kaputt ... und mir waren die vier Aussies vorher nicht bekannt. Das hat man davon, wenn man auf dem Bang-Your-Head, anstatt den Clubshows beizuwohnen, die Stunden im Biergarten verbringt. ;-)

Fazit: RESURRECTION, ein Album, welches man wahrhaftig als Klassiker bezeichnen kann, darf, eher muss. Sechszehntelriffs, in ein hartes Gewand verpackt und trotzdem nichts an Melodiösität (gibt es das Wort überhaupt?) verlieren. Das ist die große Kunst, die Dungeon auf ihrem Debüt perfekt inszenieren. Der bisherige Erfolg gibt ihnen Recht. Jetzt dürfen die nächsten Hürden in Angriff genommen werden: noch höhere Verkäufe plus eine Headliner-Tour durch Europa/U.S.A.. Dass die vier Australier für solche Aufgaben die Richtigen sind, zeigt RESURRECTION, der Pflichtkauf für jeden Power/Speed Metal Liebhaber! Schade, dass eine Re-Release nicht in die Jahreswertung aufgenommen werden darf...

VÖ: 28. Oktober 2005

Tracklist:
1. Death From Above
2. Resurrection
3. Paradise
4. No Way Out
5. Wake Up
6. Fight
7. Severed Ties
8. Time To Die
9. I Am Death
10. Judgement Day
11. The Legend Of Huma

Anspieltipps: Resurrection, Paradise, Severed Ties, Time To Die

Band Line-Up:
Lord Tim – Gesang, Gitarre, Keyboards
Stuart Marshall – Gitarre
Pete Peric – Bass
Grahame Goode – Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

1999 – Resurrection
2003 – A Rise To Power
2005 – One Step Beyond
2005 – Resurrection (Re-Release)

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