Squealer-Rocks.de CD-Review
Pearls Before Swine - Bury It Deep

Genre: Stoner-Grunge
Review vom: 03.03.2008
Redakteur: Langemann
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Eigenproduktion



Es ist nicht besonders aufmunternt, wenn man eine unbekannte Scheibe in den Händen hält und man als erstes liest, daß gerade Perlen vor die Säue geworfen werden. Aber eines haben die Münsteraner von Pearls Before Swine definitiv geschafft: Daß ich die Scheibe direkt in den Player stecke. Schließlich möchte ich ja wissen, ob ich tatsächlich unwürdig bin, diesem erhabenen Material zu lauschen.
Jetzt kann sich der geneigte Leser ja denken, was kommt: Schlechte Mucke, Name falsch gewählt, kompetter Verriss.
Aber nein, das geht leider nicht. Die Musik ist nämlich gut.

Produziert von Jörg Uken, der bereits Band wie Dew-Sented und God Dethroned produzierte, liefern die vier Musiker hier ein blitzsauberes Erstlingswerk hin, das herrlich ausgereift und durchdacht wirkt.
Sänger Timm Helten hat eine typische Grungestimme, die wohl am einfachsten als Mischung aus James Hetfield ( Metallica ) und Eddie Vedder ( Pearl Jam ) beschrieben werden kann. Mal langsam und melancholisch, manchmal aggressiv und fordernd singend, zieht er den Zuhörer geradezu in die Musik hinein.
Wobei wir bei der Hauptsache wären, warum dieses Quartett höchstwahrscheinlich und hoffentlich bald mit einem gut dotierten Plattenvertrag auffahren wird: Die Gitarrenarbeit. Gittarist Jan-Peter Kalisch fährt ein solch wunderbar agressives Brett, daß es eine reine Wonne ist. Schnelle Passagen wie beim Song "One Track Mind" wechseln sich direkt mit sehr grungelastigen Parts wie bei "Hell Is Where The Heart Is" ab und die gelegentlichen Doppler sind bestens plaziert.
Die Rhytmusgruppe, bestehemd aus Björn Johann am Bass und Matthias Körner am Schlagzeug, liefert einen sauberen Job ab. Der Bass wird nicht in den Vordergrund gespielt und ist auch nicht zu laut produziert. Genauso verhält es sich bei den Drums, wobei mir hierbei doch sehr ein paar kleine Akzente fehlen. Hier und da mal ein Break täte der Musik wirklich gut.

Der Stil der Musik bewegt sich in einer Schnittmenge aus altbekanntem Grunge wie Soundgarden oder Pearl Jam und härteren Bands der neueren Zeit wie Disturbed.
Bei der Recherche ( man gibt sich ja Mühe ) bin ich auch oft auf Vergleiche mit Maiden und Black Sabbath gestossen. Mit diesen Bands haben Pearl before Swine aber exakt so viel gemein, wie Manowar mit der nächsten Mayday. Wahrscheinlich ist den Schreibern beim geschickten Umschreiben der Presseinfo nicht aufgefallen, daß sie als Vorbilder und nicht als Vergleich aufgeführt werden. Es hätte geholfen, das Album zu hören. Wenn man dies ein paar mal getan hat bleibt nämlich nur ein Urteil:

Fazit: Klasse Musik! Oder wie sagt man da? Oink?


Anspieltipps: One Track Mind/Hell Is Where The Heart Is/Bury It Deep



Tracklist:

1. Of Rope And Wood
2. Reminder
3. One Track Mind
4. Hell Is Where The Heart Is
5. Taurus
6. Bury It Deep
7. Wretched
8. Calm Before The Storm
9. The Tide
10. Will You
11. Lower The Coffin
12. Between The Poles
13. Wasting You Hate
14. End Of The Rope



Lineup:

Timm Helten - Gesang, Gitarre
Jan-Peter Kalisch - Gitarre
Matthias Körner - Schlagzeug
Björn Johann - Bass

DISCOGRAPHY:

2004 - Pearls Before Swine (Demo)
2005 - Some More Wasted Time (Demo)
2007 - Bury It Deep

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Pearls Before Swine - Bury It Deep (CD-Review)

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