Squealer-Rocks.de CD-Review
Badoc - …Of Evil Deeds And Insane Thoughts

Genre: Melodic Black/Death Metal
Review vom: 05.02.2008
Redakteur: Reaper
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



In einem schönen Seitental der Mosel in der Südeifel liegt die Stadt Wittlich, die unter anderem bekannt für ihre Kirmes ist, aber geht es nicht um sie, sondern um eine junge Truppe aus jener Gegend mit dem Namen Badoc (ob der Name etwas mit einer gleichnamigen philippinischen Stadt zu tun hat, weiß ich nicht), die mit …OF EVIL DEEDS AND INSANE THOUGHTS ihre erste Demo unter die metallisch gesinnte Schar bringt. Auf die Fahnen haben sich die Fünf aus der Eifel einen melodischen Death Metal mit Black Einflüssen geschrieben, ob diese Fahnen jedoch im Winde wehen oder eher schlaff im lauen Lüftchen hängen, das werden die nachfolgenden 35 Minuten entscheiden.

Noch bevor man die CD in den Player legt und sich mit der Musik Badocs beschäftigt, springt einem im wahrsten Sinne des Wortes der Demo Titel ins Auge, der seiner Länge wegen ja irgendwie spaßig sein mag, aber ein kurzer, prägnanter Titel würde es den Neu-Hörern leichter machen sich die Band und ihre Musik zu merken – oder spricht jemand bei Amon Amarth von der Demo „Sorrow Throughout The Nine Worlds“ oder vom ersten Album „Once Sent From The Golden Hall“? Solche Titel merkt man sich eigentlich nur als glühender Verehrer einer Band, aber das soll den Höreindruck ja nicht schmälern.

So beginnt OEDAIT verhalten mit ruhigem, Atmosphäre aufbauendem Gitarrenspiel, das hart vom Schlagzeug unterbrochen wird, und von der Grundstimmung an den Anfang von Metallicas „Welcome Home (Sanitarium)“ erinnert. Schnell zeigen sich die Qualitäten von „Last Step“, die jedoch nicht im Refrain liegen, denn dieser wirkt relativ unmotivierend, sondern im treibenden Schlagzeug und den Solopassagen der Gitarristen. Der zweite Track der Demo „Schiziophrenia“, der in seiner Gestaltung an Lieder des letzten Amon Amarth Werks WITH ODEN ON OUR SIDE erinnert, stellt diesbezüglich eine Art Quantensprung dar, denn hier passt die treibende und mitreißende Melodic Death Stimmung, die von den Instrumenten erzeugt wird, auch zum abwechselnd blackmetallisch kreischenden und deathmetallisch grunzenden Gesangspart. Ebenso zeigen sich Badoc in „Slay Those Who Pray“, das Black Metal lastiger als seine beiden Vorgänger auftritt, von ihrer besten, soll heißen abwechslungsreichen Seite, die auf viele Tempo- und Härtevariationen setzt.
Tatsächlich ist es die Abwechslung, die einem auch auffällt, wenn man sich die einzelnen Stücke von OEDAIT anhört, denn kein Lied klingt wie das andere, so dass man versucht ist zu sagen, dass die Band noch nach ihrem eigenen Stil sucht, der sich noch nicht vollkommen herauskristallisiert hat. Aber welche Band wartet schon auf der ersten Demo mit ihrem endgültigen Stil auf?

Nach diesem schwarzkuttigen Ritt folgt mit „Dead Again“ ein Stück, das dem modernen Death Metal zugeordnet werden kann, ähnlich dem Opener und wie jener zeigt sich die Schwäche des Liedes im monotonen Refrain, bei welchem die Abstimmung der beiden Sänger nicht ganz optimal verläuft, wohingegen das Songwriting an sich nicht schlecht ist. Nach nicht einmal 20 Minuten kommen wir somit zum letzten Lied, das den passenden Titel „Therefore Give Me Strength“ trägt und das noch einmal alles vereint, was Badoc wirklich den Weg in die Gehörgänge und Nackenmuskulaturen der Bangerscharen bescheren könnte – durchdachte, greifende Melodien und die nötige Variation von Härte und Tempo. Gesanglich weist Sänger Florian auf OEDAIT noch ein paar Schwächen auf, aber diese geben sich sicherlich noch.

Fazit: Unterm Strich bleiben drei starke Nummern, die zwischen Melodic Death Metal und Melodic Black Metal schwanken und die live bestimmt den ein oder anderen von Badoc überzeugen können. Es tut sich was in der Südeifel.

Tracklist:
1. Last Step
2. Schizophrenia
3. Slay Those Who Pray
4. Dead Again
5. Therefore Give Me Strength

Anspieltipps: Schizophrenia, Slay Those How Pray, Therefore Give Me Strength

Line-Up:
Florian Caspers – Gesang
Dirk Aigner – Gitarre
Sebastian Braun – Gitarre, Gesang
Tobias Rümmele – Bass
Thomas Böxler – Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

2007 - …Of Evil Deeds And Insane Thoughts

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