Squealer-Rocks.de CD-Review
Leverage - Blind Fire

Genre: Melodic Rock / Hardrock
Review vom: 03.02.2008
Redakteur: Gastkritik
Veröffentlichung: 25.01.2008
Label: Frontiers Records



Ab und an gibt es Bands, deren Namen keinerlei Aufschluss über die Musik geben. So verhält es sich auch auf den ersten Blick bei Leverage. Auf den zweiten Blick allerdings, und besonders wenn man begonnen hat die Musik zu hören, wird einem schon klar, warum sie sich „Einfluss“ nennen, denn dieser ist unverkennlich herauszuhören.
Wenn mir nämlich jemand sagen würde: „Hey, schau einmal, die neue Scheibe von Magnus Karlsson, der hat sich mal nen anderen Sänger genommen“, dann würde es mir nicht auffallen. Falls dem geneigten Leser dieser Name allerdings nichts sagt, auch Nikolo Kotzev, Lande/Allen oder Pride of Lions Fremdwörter sind, dann kann er eigentlich auch gleich aufhören zu lesen, sich seinen Lafee- oder Manowar-Chartsplatten zuwenden, denn die musikalische Genialität der gleich beschriebenen CD wird er nie verstehen können.
Nun denkt man bestimmt ich würde etwas übertreiben. Nein! Falsch! Ich habe nicht einmal angefangen!

Die sechsköpfige Truppe um Sänger Pekka Heino hat sich komplett dem bombastischen Melodicrock verschrieben. Das Ausnahmetalent lässt dabei von Beginn an keinen Wunsch offen. Ob beim knackigen Opener „ Shadow in the Rain“, dem theatralischen „Hellhorn“ oder dem ruhigen „ Don´t touch the Sun“, er verleiht jedem Song eine eigenständige, Gänsehaut hervorrufende Note. Absolute Weltklasse. Vergleiche sind in dieser Liga sowohl schwer zu finden als auch überflüssig. Die Namen in der Einleitung dürften für sich sprechen.
Musikalisch ist hier der Gitarrist Tuomas Heikkinen zu erwähnen, der die Songs immer wieder durch einfach wahnsinnige Soli wie bei „ Run down the Hill“ anfeuert, ohne sperrig oder zu eigensinnig zu agieren. Der Rest der Band macht einen überaus guten Eindruck, wobei keins der Instrumente zu sehr heraussticht. Valtteri Revonkorpi an den Drums spielt meist den klassischen Rockstil, der zum Beispiel in identischer Form auf der Rock-Oper „Nostradamus“ zu finden ist. Gelegentlich gönnnt er sich allerdings ein wenig künstlerische Freiheit, indem er beispielsweise ein Gitarrensolo mit Bassdrum unterlegt, wobei natürlich pro Saitenanschlag auch ein Bassdrumschlag kommt. Dynamisch, intelligent spielend, einfach gut der Mann.

Die Produktion spielt bei einer Bombastrockband natürlich eine sehr große Rolle. Normalerweise ist das ja auch die Stelle in einem Review, bei der das große ABER kommt. Es bleibt allerdings aus. Die Scheibe ist eine absolute Topproduktion! Transparenz auf höchstem Niveau, sodass man zu jeder Zeit jedes Instrument heraus hören kann. Das Keyboard kommt zum Glück nicht, wie so oft, zu laut herüber. Die Snaredrum ist angenehm knallend und die Becken zwar im Hintergrund zu hören, aber nicht störend.

Abschließend bleibt nicht mehr viel zu sagen, außer dass ich jedem den Kauf dieses Produktes nur sehr ans Herz legen kann. Oder um es in Noten zu fassen, wie all diese Webzines, die drei Zeilen schreiben und sich dann eine Benotung anmassen:

Musik 10/10
Gesang 10/10
Produktion 10/10

Anspieltipps: CD rein, auf Play drücken und den Repeatknopf nicht vergessen.

(Gastreview von Langemannn)


Tracklist:
1. Shadow In The Rain
2. King Of The Night
3. Stormchild
4. Sentenced
5. Hellhorn
6. Mister Universe
7. Don´t Touch The Sun
8. Run Down The Hill
9. Heart Of Darkness
10. Learn To Live

Line up:
Tuomas Heikkinen - Gitarre
Pekka Lampinen - Bass
Pekka Heino - Gesang
Marko Niskala - Keyboards
Torsti Spoof - Gitarre, Backing Vocals
Valtteri Revonkorpi - Drums

DISCOGRAPHY:

2006 - Tides
2008 - Blind Fire
2009 - Circus Colossus


SQUEALER-ROCKS Links:

Leverage - Blind Fire (CD-Review)
Leverage - Circus Colossus (CD-Review)

Tuomas Heikkinen von Leverage (Interview)
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