Squealer-Rocks.de CD-Review
Redrum - No Turning Back

Genre: Melodic Rock / Heavy Rock
Review vom: 22.01.2008
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: Bereits veröffentlicht
Label: Sleaszy Rider Records



Das gelegentlich mal Produktionen von griechischen Bands auf unserem bundesdeutschen Plattenmarkt landen, ist gar nicht mehr so außergewöhnlich. Einen gewissen Exotenstatus erreichen Redrum da schon eher durch ihren Stil. Die 4 Hellas Boys spielen nämlich lupenreinen U.S. Melodic Rock / Poser Metal, während der Rest ihrer Landsmänner doch eher durch True Metal Stoßgebete oder brachiale Prügelorgien hierzulande für Aufsehen sorgt. Trotzdem - oder gerade deshalb – konnte sich die Band in ihrer Heimat auch ohne Plattendeal eine enorme Fanbasis erspielen, durfte sie doch im Vorprogramm solch illustrer Namen wie Krokus, Europe oder Bonfire auf die berühmten Bretter.
Nach derartigen Erfolgserlebnissen wollte die Truppe beim ihrem ersten Album auf Nummer Sicher gehen und holte sich mit Michael Bormann (u.a. Ex -Jaded Heart) einen großen Namen ans Mikro, der auch gleich noch den Mix, sowie das Mastering übernahm und auch am Songwriting beteiligt war. Richtige Entscheidung, wie man konstatieren muss.

Dem Urgestein aus Duisburg ist es zu einem großen Teil zu verdanken, dass „No Turning Back“ sich nicht in den Untiefen des Durchschnitts verläuft, sondern durchaus mit einer Kaufempfehlung zurück ans Mittelmeer darf. Nicht alle Stücke sind nämlich kompositorische Meilensteine.
Beim Opener „Rise Up“ indes ist daran noch nicht zu denken. Ein geiles - leicht an Accepts „Breaker“ angelehntes - Riff eröffnet die härteste und gleichzeitig beste Nummer der CD. Logisch, dass man bei Bormanns bärenstarken Vocals schnell den Jaded Heart Vergleich zieht; die waren ja auch gerne mal einen Zacken härter.
Der Härtegradmesser schlägt danach zwar nie wieder so hoch aus, was allerdings beileibe kein Mangel ist.
Der Titeltrack beweist allen White Lion Fans, wer der bessere Mike Tramp ist und „Heart To Heart“ hätte locker auf der ersten Bon Jovi Scheibe oder dem immer noch sträflich unterbewerteten „7800 Fahrenheit“ Sahneteilchen stehen können.

Aus der Konditorei wird sogar noch einiges mehr aufgetischt: Da wäre das textlich gar nicht süße, sondern höchst brisante und beklememnde „Innocent“. Eine - für Genre Verhältnisse schon beinahe episch anmutende – Midtempo Nummer mit viel Atmosphäre. „You're Unusable“ vermischt dagegen ein wenig Street - Flair mit fast schon symphonischem Hardrock. Ganz groß!
Überhaupt ist sehr viel auf dem Album „ganz groß“.
Wie beispielsweise die Gitarrenarbeit, die stets mächtig drückt und mit tollen Soli – mal heavy, mal bluesig – nicht geizt.
Auch klangtechnisch gibt’s hier absolut nüscht zu meckern. Führt man sich die Vielseitigkeit vor Ohren – selbst Gedanken an Gotthard oder Whitesnake (oder ist das etwa das Gleiche?) tauchen beim Hören auf -, gehen auch hier alle Punkte nach Greece.

Einzig und alleine so manch' fehlende Idee im Songwriting macht mir ein wenig zu schaffen. Da werden eigentlich tolle Songs wie „Rock Nation“ durch einen Refrain, der platter als Ostfriesland ist, ungeheuer abgewertet.
Gut, das betrifft weniger als ein Drittel der 12 Nummern und das ist auch kein Beinbruch. Vielleicht bin auch da auch etwas pingelig, denn Bormanns famose Gesangsleistung reisst im Endeffekt noch viel raus.
Doch wer sich international behaupten will, der muss sich nun mal an den Szene - Größen messen lassen und wird dementsprechend hart beurteilt.
Bleibt also ein gutes, streckenweise sehr gutes, Album. Sollten Redrum bis zum nächsten Output ihr Songwriting auf 100% verbessern, erleben wir vielleicht bald die erste große griechische Band dieser Gattung.

Tracklist:
1.Rise Up
2.No Turning Back
3.Thirsty For Love
4.Heart To Heart
5.Judgement Day
6.Innocent
7.Lonely Lady
8.Rock Nation
9.You're Unusable
10.Too Good To Be True
11.Overpower
12.Ready For The Big Ones

Line Up:
Athan Kazakis – Guitars
Panos Baxevanis – Guitars
Michael Bormann – Vocals
Vassilis Topalidis – Bass
Thanos Sarketzis - Drums

DISCOGRAPHY:

2007 - No Turning Back

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