Squealer-Rocks.de CD-Review
The Accursed - Seasons Of The Scythe

Genre: Death/Thrash Metal
Review vom: 22.01.2008
Redakteur: Reaper
Veröffentlichung: 25.01.2008
Label: Locomotive



Back in the day… wie lange ist es her, dass Bands wie Metallica, Megadeth, Anthrax, Testament, Slayer und wie sie alle hießen, das Bild der Metallandschaft dermaßen nachhaltig prägten, dass ihr Schatten noch bis in die heutige Zeit reicht? – 25 Jahre – Das ist eine verdammt lange Zeit (und mehr als der Schreiber dieser Zeilen selbst auf dem Buckel hat), in der sich einiges zwischen Himmel und Hölle getan hat, besonders was den damals erst jungen Metal betrifft. Einige werden den alten Tagen noch immer hinterher weinen, in denen man nicht zwischen Heavy Metal, Thrash Metal, Black Metal, Death Metal … und diversen Spaten dazwischen unterscheiden musste. Damals war alles einfach – Metal. Was das alles mit dem Debüt Album der Amerikaner The Accursed zu tun hat? Nun ja, lest einfach weiter.

Man kann das Rad der Zeit (zum Glück) nicht zurückdrehen, denn so würden uns viele Dinge fehlen, die den Metal heute zu einem derart weiten musikalischen Feld werden lassen, dass der unbedarfte Fan schnell im Dschungel der Subgenres den Überblick verliert. Aber SEASONS OF THE SCYTHE stellt in dieser Beziehung keinen unüberwindbaren Berg der metallischen Kombinatorik da. Vielmehr spielt das Quintett aus den Vereinigten Staaten straighten an Slayer erinnernden Thrash Metal, der geprägt ist vom aggressiven Shouting Jonathan Helmes. Ich muss leider zugeben, dass ich mich nicht gerade zu den Spezialisten bzw. Liebhabern des oldschool lastigen Thrash Metals amerikanischer Prägung zähle. So stellen sich bei mir mit Blick auf das Cover, auf dem eine Gestalt in schwarzem Kapuzenmantel, mit einer langstieligen Sense und einer Gasmaske prangt, die einerseits bedrohlich, andererseits aber wieder fast lächerlich wirkt, zwiespältig Gefühle ein, denn wirklich oldschool ist das Album der Band aus Massachusetts um die Helmes Brüder Jonathan und Chris nicht, den zu den typischen Elementen jener Tage gesellen sich auch modernere Metalcore, Death und sogar einige Black Elemente („I Am Famine“).

Eingängige Melodien und tolle Soli („The Rider“) treffen auf SEASONS OF THE SCYTHE auf Mitschrei-Refrains („Seasons Of The Scythe“, „I Am Famine“) und treibendes zum Teil hartes und schnelles Schlagzeugspiel. Jedoch fehlt es dem Songmaterial, das intensiv und authentisch die Nackenmuskulatur zu beanspruchen in der Lage ist, an den Smashern, die wirklich das Format haben, sofort beim ersten oder zweiten Durchlauf hängen zu bleiben, weswegen sich die Stärken erst bei deutlich mehr Rotationen als diesen zeigen. So stellt das halbballadeske Stück „Fire Of 1000 Cries“ genau aus diesem Grund den Höhepunkt der ersten Durchläufe dar, in dem Jonathan zwischen Growling, das das Album dominiert, und Singen wechselt. Wobei sich wahrscheinlich die Geister an seinen Gesangsqualitäten scheiden werden, denn rau und kantig zählt seine Stimme zu jenen, die man entweder hasst oder liebt.

Fazit: The Accursed liefern mit SEASONS OF THE SCYTHE ein solides Thrash Metal Album ab, das zwischen oldschool und moderneren Einflüssen pendelt und den Fans des Genres durchaus gefallen wird. Mit andauernder Rotation könnte SOTS selbst die Modernisten hinter dem Rechenschieber Metal hervorholen und einfach zum mitbangen animieren. Keine Schnörkel, keine Kompromisse – Thrash till Death.

Tracklist:
1. Deitis And Demigods
2. Sawtoothsmile
3. Seasons Of The Scythe
4. Fire Of 1000 Cries
5. I Am Famine
6. Aftermath Of Sorrow
7. The Rider
8. Land Of The Dead
9. Slaughter The Gods
10. Cold Is The Grave
11. Funeral March
12. The Black Thrash
13. Armageddon Eulogy

Anspieltipps: Fire Of 1000 Cries, The Rider, Land Of The Dead


Line-Up:
Jonathan Helme – Gesang
Timothy Giblin – Gitarre
“Loki” – Gitarre
George Pacheco – Bass
Chris Helme – Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

2008 – Seasons Of The Scythe

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