Squealer-Rocks.de CD-Review
Abusiveness - Hybris

Genre: Melodic Black Metal
Review vom: 29.12.2007
Redakteur: Reaper
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Heavy Horses



Wieder werfen wir einen Blick gen Osten, hinüber auf die andere Seite der Oder, denn mit Abusiveness betritt eine weitere hochkarätige Black Metal Band die Bühne. Mit mehr als 13 vergangenen Jahren seit Bandgründung kann man die Polen durchaus als alte Hasen in ihrem Metier bezeichnen, doch leiser oder ruhiger sind sie selbst nach diversen Besetzungswechseln nicht geworden. Ob man nun aber Satan oder Gott oder einer anderen Gottheit zu huldigen hat, wenn man klingenschleifend das Album HYBRIS einlegt, dass muss man für sich selbst entscheiden.

Scharf sind die Klingen von Abusiveness allemal und so entbrennt eine schwarze Schlacht, die kompromisslos alles an Metal(l) einsetzt, was man sich nur wünschen kann. Unter dem permanenten Blastbeat-Dauerfeuer der Polen gelingt es einem kaum Luft zu holen, wer eine stumpfe Axt schlägt, geht garantiert in diesem dissoluten Getümmel unter. Jedoch gilt dies auf HYBRIS nicht für die Gitarrenfraktion um Bandchef Mścisław und Kirtabus, denn einerseits im gnadenlosen Sturmangriff alles einnehmend und andererseits teils hochmelodisch treibend schwingen sie ihre Äxte.
Die Thrashanleihen, die doch etwas zu eklatant aus dem Machwerk ELDEST BORN OF HELL ihrer Label Kollegen von Unlight heraus stachen, sind in geringem Maße auch hier („Fame Of Arkona“) enthalten.

Dem Quartett gelingt es ungemein schnellen Black Metal mit eingängigen Melodien zu einem durchdachten und vollständigen Album zusammenzufügen, so dass bei einem Lied wie „16 X 955“ durchaus auch Vergleiche zu den alle Bereiche der harten Musik abdeckenden Schweden Bathory erlaubt sind, denn dieses durch seine hymnischen Gitarrenpassagen und Chöre an den folkmetallischen Bruder des Black Metals erinnernde Stück verfügt über alles, was ein absolutes Highlight ausmacht. So folgt auf ein Break in der Hälfte des Stückes ein Hochgeschwindigkeitsduett aus Gitarre und Schlagzeug, das wie ein Gewitter über den Hörer hereinbricht und bei geeigneter Lautstärke wie von unzähligen Hufen verursacht den Boden erbeben lässt.

Fazit: Dreimal Black Metal in Folge, das muss man erst verdauen. Aber auf Polen ist eben Verlass, denn nach den starken Mesmerized zeigen Abusiveness mit HYBRIS, dass nicht nur die bekannten Behemoth die weiß-roten Flaggen in der schwarzen Metalszene unseres Nachbarlandes hochhalten. Also Schwerter und Äxte geschärft, Kriegskutte angelegt und auf ins düstere Getümmel.

Tracklist:
1. Preludium
2. Blades Of Truth
3. Legend Of Ages
4. Millenium Of Disgrace
5. Interludium
6. Stanica
7. Goreja Wici
8. Fame Of Arkona
9. Fire And Blood
10. 16 X 955
11. Hybris / Postludium

Anspieltipps: Goreja Wici, 16 X 955

Line-Up:
Mścisław – Gesang, Gitarre, Keyboards
Kirtabus – Gitarre
Math – Bass
Wizun – Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

1994 - Parentalia (Demo)
1996 - Visibilium – Invisibilium (Demo)
1997 - Dwie Twarze Mroku (Demo)
2002 - Krzyk Switu
2006 - Legenda Wieków
2007 - Hybris
2010 - Trioditis
2010 - Nad Grobem Ojców (EP)

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