Squealer-Rocks.de CD-Review
John Lee's Barclay James Harvest - Legacy - Live At The Sheperd's Bush Empire

Genre: Rock / Pop
Review vom: 27.12.2007
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Esoteric Recordings



Zugegeben, so wirklich blauäugig bin ich an den neuesten Live-Output von Barclay James Harvest ohnehin nicht ran gegangen, hatte die Parallel-Kapelle um Les Holroyd doch beim diesjährigen Rock Of Ages-Festival eine alles in allem eher durchwachsene Performance abgeliefert.

Klar, nachdem es die großartigen BJH absurderweise seit einigen Jahren zweimal gibt mit verschiedenen Lineups, hat der etwas missglückte Auftritt der Mannen um Les Holroyd herzlich wenig damit zu tun, was John Lee’s Barclay James Harvest livehaftig aufstellen und auf dieser Scheibe versilbern. Ohnehin sollte ein unwürdiger Schreiberling wie meine Wenigkeit im Grunde vor soviel Geschichte und einer Unmenge an schlicht großartigen Songs den Hut ziehen und es gut sein lassen. Hilft aber nix, „Legacy“ will besprochen sein und kommt dabei, um das Fazit vorweg zu nehmen, nicht uneingeschränkt gut weg. Klar, der Sound ist vom Feinsten, und dass der Vierer aus einem schier unerschöpflichen Fundus musikalischer Juwelen schöpfen kann, ist auch kein Geheimnis. Dementsprechend wird die Setlist immer Stoff für Diskussionen hergeben, stellt aber letzten Endes eine gelungene Mischung aus den obligatorischen Super-Hits a la „Hymn“ oder „Child Of The Universe“ und überraschenden Perlen wie „Poor Wages“ dar. Warum allerdings mit „Live Is For Living“ einer der größten Bandhits überhaupt den Weg in das livehaftige Darbietungsprogramm nicht gefunden hat, konnte ich schon vergangenen Sommer beim Rock Of Ages-Festival nicht wirklich nachvollziehen.

Gerade vor dem Hintergrund, dass die Setlist sich naturgemäß aus eher ruhigen Stücken zusammensetzt, hätte ein eingängiger, poppiger Smasher wie „Live Is For Living“ sicher ein Hallo Wach-Ausrufezeichen setzen können. Sei’s drum, Setlist ist eh immer Streitsache. Was allerdings unstrittig und dann doch enttäuschend ist: Bei der Gesangsleistung hauen die Männer sowohl im Vorder- als auch im Hintergrund von Zeit zu Zeit dermaßen daneben, dass es einer Legende schlicht unwürdig ist („Child Of The Universe“). Es ist sicher aller Ehren wert, eine Live-Aufnahme so unverfälscht und authentisch rüber zu bringen wie geht, aber hier hätten die Mixer ruhig mal eine Hand oder zwei anlegen dürfen.

Bleibt am Ende des Tages, wie eingangs erwähnt, ein zwiespältiges Fazit: „Legacy“ ist einerseits sicher ein gutes Live-Album mit großartigen Songs geworden, zeigt aber andererseits leider auch, dass 40 Jahre nicht spurlos an den Herren Lees und Wolstenholme vorbeigegangen sind. Für Fans.

Tracklist:

01. Valhalla
02. For No One
03. Child Of The Universe
04. The Iron Maiden
05. The Great 1974 Mining Disaster
06. Poor Man’s Moody Blues
07. Suicide
08. Medicine Man
09. In Search Of England
10. Poor Wages
11. Mockingbird
12. The Poet / After The Day
13. Hymn

Lineup:

John Lees (vocals, lead guitar)
Woolly Wolstenholme (vocals, keys, acoustic guitar)
Craig Fletcher (bass, vocals)
Kevin Whitehead (drums, percussion)

DISCOGRAPHY:

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