Squealer-Rocks.de CD-Review
MCM - 1900 - Hard Times

Genre: Rock/Jazz
Review vom: 09.12.2007
Redakteur: Colin
Veröffentlichung: Bereits erschienen
Label: Lion Music



Mea culpa, könnte man sagen. Oder um es mal mit den Worten des großen Philosophen Al Bundy zu sagen: „Es ist meine Schuld und ich muss sie auch übernehmen. Ich habe „ja, ich will!“ gesagt.“ Was der Ausspruch vom guten Al, der seinem holden Weib galt, jetzt mit dieser CD zu tun hat? Nun ja, als es bei der Promo Verteilung mal wieder um eine Instrumentalscheibe ging, habe ich auch laut „ja, ich will!“ gebrüllt und nun rotiert sie im Player. Hätte ich mal besser meine große Klappe gehalten…

Das Bandkürzel MCM steht für Randy Coven, John Macaluso und Alex Masi. Spätestens mit dem letzten Namen sollten aufmerksame Squealer-Rocks Leser was anfangen können. Hat doch Kollege Maddin seinerzeit die „In the name of Beethoven“ von Herrn Masi besprochen und frohlockte nahezu. Dass Alex Masi ein versierter Gitarrist ist, ist beileibe kein Geheimnis in der Szene und das beweist er, unterstützt von seinen nicht weniger talentierten Sidekicks Randy Coven (Bass) und John Macaluso (Drums), mit dem Livealbum „1900 – Hard times“ aufs neue.

Laut eigener Aussage von Herrn Masi ist das Material auf der Scheibe zu 80% improvisiert. Wenn man sich die Publikumsreaktionen auf dem Album so anhört, kann das sogar sehr gut hinkommen. Leider kenne ich die Songs in den Originalversionen nicht, aber wenigstens kann man bei Stücken wie dem leicht orientalisch angehauchten „30 seconds over your land“ noch eine Struktur in den Songs ausmachen. Womit wir beim, zu erwartenden, Problemfaktor von „1900 – Hard times“ angelangt wären. Die Songs auf dem Album sind technisch perfekt gespielt, die drei Musiker sind absolute Ausnahmekünstler an ihren Instrumenten und stehen zu gleichen Teilen im Rampenlicht (hier tut sich vor allem auch Randy Coven mit seinem extrem groovigen Bassspiel hervor). Es krankt ein wenig an dem hohen Improvisationsgrad der Songs. Manche der Stücke kann man nur auseinander halten, weil zwischen den Liedern pausen sind und das Publikum Beifall klatscht.

Es ist schon schwierig den Songs zu folgen, bei soviel Improvisation innerhalb der Stücke. Die Mischung aus Jazz, Rock und leichten orientalischen Elementen ist zwar in sich stimmig, aber für Nichtmusiker doch schon extrem anstrengend. Auf welches Klientel die Scheibe zielt, dürfte auf der Hand liegen. Gitarristen und Bassisten werden mit diesem Album ihren Spaß haben, da sowohl Alex Masi, als auch Randy Coven viele interessante Sachen spielen. Klar, das Album muss man auch als Musiker öfter hören, um alle Facetten greifen zu können.

Was kann man jetzt als Fazit zu „1900 – Hard times“ sagen? Hard times ist irgendwie ein treffender Titel. Sich durch alle zwölf Songs zu hören, ist schon hart. Für Musiker ist die Scheibe natürlich interessant. Ebenso für Leute, die sich gerne komplexen Gitarrenstoff anhören. Alle anderen werden wahrscheinlich schneller Knoten in den Ohren haben, als sie den Albumtitel aussprechen können. Zwiespältige Sache…



Tracklist:
1. (1900) Hard times
2. Raw extremities
3. River offering
4. Emergency poncho
5. Mutual assured distraction
6. The ground above
7. Them ain’t us
8. 30 seconds over your land
9. Esse ‘n’ Emme
10. Unmatched fragment
11. House of deviants
12. For every color you know


Line-Up:
Alex Masi – Guitar, loops
Randy Coven – Bass
John Macaluso - Drums

DISCOGRAPHY:

2007 - 1900 - Hard Times

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