Squealer-Rocks.de CD-Review
Naughty Boys - R U Naughty Enough?

Genre: Rock
Review vom: 25.11.2007
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: 23.11.2007
Label: Musicbuymail



Kapellen wie die Naughty Boys versetzen dem selbsternannten Experten-Schreiberling immer einen Stich, existiert die Kapelle schließlich seit Mitte der Achtziger und ist am bislang selbstzufriedenen Redakteur bis dato mangels Ahnung vorbei gezogen.

Dabei ist der erste Eindruck schon mal ein bleibender: Wenn sich eine Band Naughty Boys nennt, um im Albumtitel den Hörer zu fragen, ob er selbiges sei und dazu noch recht rebellisch vom Back-Cover glotzt, dann freut sich der Rose Tattoo-Maniac schon auf die nächste Dosis Rock’n’Roll.

Der zweite Eindruck ist allerdings dann ein anderer, und noch bin ich am Zweifeln darüber, ob es ernüchtert oder überrascht besser trifft. Jedenfalls, mit deftigem, schweißtreibendem Rock’n’Roll haben die ungehorsamen Jungs aus Schweden nicht viel zu tun. Angesichts der Erwartungshaltung fällt „R U Naughty Enough“ recht zahm aus, so dass, gemessen an diesen Maßstäben, selbst „Bed Of Roses“-hörende Bügelhausfrauen als Rock’n’Roll-Schlampen durchgehen.

So, genug auf dem Albumtitel rum geritten, beschäftigen wir uns mit dem Wesentlichen, der Mucke, und konstatieren: Der neueste Output des Schweden-Fünfers klingt amerikanischer als so manche US-Produktion herself. „Something To Believe In“ beispielsweise, der finale Rausschmeißer, ist genau der Bryan Adams-Stoff, den man sich reintut auf der Route 66 und dem Sonnenuntergang vor Augen. Ob er auf der A 43 Richtung Herne auf arschglatten Straßen und im dichten Schneetreiben auch so gut funktioniert? Keine Garantie dafür, hehe. „Last Man Standing“ hätte sich auf dem legendären „Diesel And Dust“-Longplayer von Midnight Oil auch gut gemacht, und anhand dieser beiden Beispiele lässt sich die Ausrichtung von „R U Naughty Enough“ ziemlich gut ableiten: Die 5 Schweden rocken weder besonders dreckig noch besonders heftig, dafür umso eingängiger und angenehmer. Dass dabei der Balladen- und Halbballadenanteil recht hoch ausgefallen ist wird nur echte Hardcore-Headbanger wirklich stören, der Rest kann die schmusigen Klänge durchaus nutzen, um die Angebetete bei Kerzenschein weichzuklopfen.

Besonders neu ist das Ganze natürlich genauso wenig wie spektakulär, und Frontmann Sandvik reißt stimmlich auch nicht wirklich Bäume aus, Das ist dann auch das eigentlich Ärgerliche an „R U Naughty Enough“, nahezu jede Melodie, jede Gesangslinie ist irgendwann vorher von anderen Rock-Bands verarbeitet worden. Wer mit so wenig Originalität leben kann und sein Herz für Bryan Adams und Konsorten schlagen lässt, der könnte mit den 5 Schweden eine Weile Spaß haben.

Tracklist:

01. Only God
02. I Will
03. After The Rain
04. Trail Of Tears
05. Last Man Standing
06. Stay
07. Close My Eyes
08. Bitter Tears
09. Is This Love
10. Learn To Fly
11. Nothing Can Bring Me Down
12. Worlds Collide
13. Something To Believe In

Lineup:

Mikael Sandvik (vocals)
Morgan Valentin (keys)
Hasse Olsson (guitar)
Jonas “Ludde” Ludwigson (drums)
Robert Norberg (bass)

DISCOGRAPHY:

1993 - Naughty Boys
2003 - X-Ten (Single)
2005 - Shake The Neighbourhood (Single)
2007 - R U Naughty Enough?

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