Squealer-Rocks.de CD-Review
Queensryche - Take Cover

Genre: Rock
Review vom: 24.11.2007
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Warner Music Group



Na super: Offensichtlich muss man in unserer Redaktion nur oft genug erwähnen, dass man keine Cover-Versionen mag und schon mal gar keine vollständigen Cover-Alben, und schon kommt man in den zweifelhaften Genuss, scheinbar jede Nachmach-Scheibe besprechen zu dürfen.

Aber okay, es handelt sich immerhin um Queensryche, also um nichts weniger als die Band, die mit „Operation: Mindcrime“ mein absolutes Lieblings-Album überhaupt geschaffen hat. Und wenn wir uns die Tracklist betrachten wird klar: Der Fünfer macht es sich (und den Fans) nicht einfach, in dem er nahe liegende und genreverwandte Songs einer Zweitverwertung zuführt. Nein, im Gegenteil, „Take Cover“ grast in einer knappen Stunde mal eben so ziemlich die komplette musikalische Bandbreite ab. Von klassischem Stoff über 70er-Jahre-Soul-Schinken bis zum Black-Sabbath-Brecher „Neon Knights“ – Queensryche machen wirklich vor nix halt. Genau der Stoff also, bei dem sich weniger talentierte Bands gründlich in die Scheiße reiten.

Bei den Amis besteht diese Gefahr natürlich nicht ansatzweise. Dass die Männer mit Pink Floyd’s „Welcome To The Machine“ bei ihrer Klasse keine allzu großen Probleme haben würden dürfte auf der Hand liegen, genauso halten sich „Neon Knights“ und „Innuendo“ recht nah am Original – wobei, bei aller Wertschätzung von Herrn Tate, ohne Zweifel einer der größten Shouter des Metal-Bereiches, aber mit Freddie Mercury kann er sich genauso wenig messen wie der Rest der Band mit Queen.

Interessanter wird es ohnehin, wenn eher untypische Nummern wie der Musical-Klassiker „Heaven On Their Minds“ oder „For The Love Of Money“ einer Rock-Kur unterzogen werden und durch die Queensrych’schen Trademarks eine ganz neue Note bekommen. „Odissea“ sagt mir gar nix, es wird italienisch gesungen, klingt nach Opern-Stoff, passt überhaupt nicht ins Bild und zeigt dennoch, zu welchen Leistungen Geoff Tate fähig ist.

Eine mächtig bunte Mischung also, die Queensryche auf ihrem Cover-Album zusammengestellt haben, wie nicht anders erwartet in durchgehend hoher Qualität. Lassen wir mal „Innuendo“ außen vor, an denen sich die Amis zumindest für meine Ohren verhoben haben, bietet „Take Cover“ 10 Nachmacher, die sich gelohnt haben. Höchste Zeit also für 10 Selbstgemachte auf dem nächsten Studio-Album, die sich auch lohnen …

Tracklist:

1. Welcome To The Machine (Pink Floyd)
2. Heaven On Their Minds (Jesus Christ Superstar)
3. Almost Cut My Hair (Crosby, Stills, Nash & Young)
4. For What It’s Worth (Buffalo Springfield)
5. For The Love Of Money (The O’Jays)
6. Innuendo (Queen)
7. Neon Knights (Black Sabbath)
8. Synchronicity II (Police)
9. Red Rain (Peter Gabriel)
10. Odissea (Carlo Maralle & Cheope)
11. Bullet The Blue Sky – Live (U2)

Lineup:

Goeff Tate (vocals)
Mike Stone (guitar)
Michael Wilton (guitar)
Scott Rockenfield (drums)
Eddie Jackson (bass)

DISCOGRAPHY:

1984 - The Warning
1986 - Rage For Order
1988 - Operation: Mindcrime
1990 - Empire
1991 - Operation: Livecrime (Live)
1994 - Promised Land
1997 - Hear In The Now Frontier
1999 - Q2K
2000 - Greatest Hits
2001 - Live Evolution (Live)
2003 - Tribe
2004 - The Art Of Live (Live)
2006 - Operation: Mindcrime (Deluxe Edition, Live)
2006 - Operation: Mindcrime II
2007 - Mindcrime At The Moore (Live-CD und DVD)
2007 - Take Cover
2007 - Sign Of The Times: The Best Of Queensryche


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Queensryche - Take Cover (CD-Review)

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