Squealer-Rocks.de CD-Review
Nifelheim - Envoy Of Lucifer

Genre: Speed Black Metal
Review vom: 17.11.2007
Redakteur: Reaper
Veröffentlichung: 30.11.2007
Label: Regain



Dass die Schweden mit dem Namen Nifelheim schon seit 1993 ihr Unwesen in den untoten Weiten des Black Metal treiben, wusste ich nicht, als ich mich dazu bereiterklärte, erneut für Squealer-Rocks.de in die schwarz bestachelte Kluft zu steigen und mich ins Kreuzfeuer diverser Black Metal Artillerie zu begeben, aber auf ENVOY OF LUCIFER dem nun mehr vierten Studioalbum der Band um die Brüder Gustavsson wird einiges an Waffen aufgefahren und sie wären wohl keine Black Metal Band, würden sie dieses Arsenal nicht auch bedingungslos abfeuern. Wer sich traut, kann mir ruhig aufs Schlachtfeld folgen.

Legt also die Panzerwesten an und zurrt den Stahlhelm auf dem Kopf zu recht, denn dies wird keine Kaffeefahrt. Bevor man sich versieht, donnern auch schon beim Opener „Infernal Flame Of Destruction“ die ersten Gitarren-Salven wie aus vollautomatischen MPs über die Köpfe, so dass sich der geneigte Hörer zunächst auf einem ganz anderen Schlachtfeld, das, von alten Heroen à la Exciter bekleidet, den Namen Speed Metal trägt, wähnt. In einem unerhörten Tempo preschen die Mannen voran, als ob sie von Luzifer persönlich angetrieben würden und augenblicklich erntet der zuvor noch etwas lächelnd betrachtete Albumtitel heftiges Kopfnicken, respektive wildes Headbangen.

Was ENVOY OF LUCIFER auszeichnet, sind nicht alleine die Speed Metal Gitarren und Thrash Drums, es ist die Kombination aus brutaler, blackmetallischer Härte und fast hymnisch wirkenden Melodielinien, die griffig und ungewöhnlich harmonisch aus den schwarz getünchten Boxen klingen. So gelingt es Nifelheim mit einem wunderbar morbiden Refrain in „The Gates Of Damnation“ („open the gates to damnation…“), tempo- und abwechslungsreich gestalteten Songstrukturen den Hörer zu fesseln. Des Öfteren schaffen es die Schweden sogar die seligen Bay Thrash und post Bay Thrash Tage heraufzubeschwören. Mit Liedern wie „Storm Of The Reaper“, „Evil Is Eternal“ und „Raging Flames“ schlagen sie exakt in die Kerbe, die den Übergang vom Thrash Metal zum aufkeimenden Black Metal der 80er und seinen Vertretern Venom und Sodom markiert. Doch auch Ähnlichkeiten zu norwegischen Vertretern des old-school Black Metals wie Limbonic Art werden im Titeltrack „Envoy Of Lucifer“ wach.

Fazit: Warum jedoch eine Band, die sich dem klischeetriefenden, altbewährten, satanischen Black Metal verschrieben hat, ausgerechnet den Namen des eisigen Reichs der Riesen aus der germanischen Mytholgie trägt, der viel mehr auf die, auch als Pagan bezeichnete, Spielart hindeutet, ist etwas schleierhaft, aber der Qualität der vorliegenden Scheibe ENVOY OF LUCIFER tut dies keinen Abbruch und jener hätte ganz sicher seinen Spaß daran.

Tracklist:
1. Infernal Flame Of Destruction
2. Evocation Of The End
3. Gates Of Damnation
4. Claws Of Death
5. Storm Of The Reaper
6. Envoy Of Lucifer
7. Evil Is Eternal
8. Raging Flames
9. Belial's Prey
10. No More Life

Anspieltipps: Gates Of Damnation, Infernal Flame Of Destruction, No More Life


Line-Up:
Per „Hellbutcher” Gustavsson - Gesang
Erik „Tyrant” Gustavsson - Bass
Martin „Devastator” Axenrot - Schlagzeug
Sadist - Gitarre

DISCOGRAPHY:

1993 – Unholy Death (Demo)
1995 – Nifelheim
1998 – Devil's Force
2000 – Servants Of Darkness
2007 – Envoy Of Lucifer


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Nifelheim - Envoy Of Lucifer (CD-Review)

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