Squealer-Rocks.de CD-Review
Coogans Bluff - CB Funk

Genre: Rock
Review vom: 16.11.2007
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: 30.11.2007
Label: Dritte Wahl Records



Okay, es ist zugegebenermaßen keine besonders gute Idee, die Debut-Scheibe von Coogans Bluff direkt nach House Of Shakira zu hören, denn gegen die Hochglanz-Produktion der Schweden tönen die Rostocker wie aus der dritten Garage links.

Unfair isses noch dazu, diesen Vergleich anzustellen, also einigen wir uns auf eine positive Sichtweise und bescheinigen den vier Rostockern einen erdigen, tieftönenden Sound. Was jedoch die Songs von Coogans Bluff angeht, tue ich mich persönlich mit einer positiven Sichtweise schon weitaus schwerer. Von einer zünftigen Haudrauf-Rockherde zu fein arrangierten und mit Traditionen geradezu hausierenden Arrangements, so deutet der Promo-Flyer die Entwicklung des Vierers und zieht Vergleiche mit Motörhead und AC/DC. Ich bin mir nicht sicher, ob wir da von derselben Scheibe reden, vom groovenden Rock’n’Roll im Stile von AC/DC jedenfalls kann ich auf „CB Funk“ nicht wirklich viel hören. Der erste „Song“ fordert als Instrumental mit einer Länge von 11 Minuten schon mal mächtig die Geduld des Hörers, ist aber nix im Vergleich zum 22-minütigen (!) Rauswerfer „Clean Machine“, den man sich in seiner Gänze vermutlich wirklich nur auf einer entrückten Bewusstseinsebene geben kann.

Zieht man das überflüssige Instrumental „Mountains“, die 39-sekündige Nervenschlacht „Running Wild“ und das „Intro“ ab, kommt „CB Funk“ mit viel Wohlwollen auf gerade mal 7 Songs, die schwer im nebelschwadenverhangenen Sound der 70er zuhause sind. Dabei beweisen Nummern wie „Fatman“ oder „Just Like Me“, dass die Rostocker sehr genau wissen, wie Party geht. Dabei leben die Nummern allerdings, um den Bogen zum Anfang zu schließen, tatsächlich eher von der gut gelaunten Haudrauf-Attitude denn von feinen Arrangements.

An meinem persönlichen Fazit ändern 2 oder 3 eingängige Nummern allerdings leider nicht viel: „CB Funk“ verbringt die meiste Spielzeit auf dem mächtig psychedelisch angehauchten, abgedrehten Spielfeld der bekifften Siebziger und gilt dementsprechend heute wohl als Stoner Rock. Anhänger dieser Gattung sollten mal ein Ohr riskieren, zumal das Teil zum Vorzugspreis von 12 Euronen in den Läden stehen wird. Mir persönlich erschließt sich nicht wirklich, warum deutlich mehr als eine halbe Stunde Spielzeit nicht für Songs (im landläufigen Sinne, wohlgemerkt), sondern für größtenteils nervtötende Sounds verballert werden. Aber ich muss ja auch nicht alles verstehen …

Tracklist:

01. CB Funk
02. Fatman
03. Suck My Balls
04. Poison Juice
05. Running Wild
06. Mountains
07. Teach Me Tiger
08. 360
09. Just Like Me
10. Clean Machine

Lineup:

Thilo Streubel (vocals)
Willi Paschen (guitar)
Clemens Marasus (bass)
Charlie Paschen (drums)

DISCOGRAPHY:

2007 - CB Funk

SQUEALER-ROCKS Links:

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