Squealer-Rocks.de CD-Review
The Codex - The Codex

Genre: Melodic Metal / Heavy Rock
Review vom: 09.11.2007
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: 09.11.2007
Label: Frontiers Records



Dieses Album ist nichts anderes als die Fortsetzung der Allen / Lande Scheiben – bloß ohne Russel Allen und Jorn Lande. Stammleser unserer Netz – Gazette wissen nun bereits, worauf ich hinaus will und das es sich bei dieser Behauptung nicht um eine Missgeburt meiner Hirnwindungen handelt. Hinter dem Namen The Codex steckt nämlich wieder mal das Multitalent und der kreative Nimmersatt Magnus Karlsson. Und wie bei Allen / Lande ist der Gitarrero und Keyboarder auch hier für 100% der Kompositionen und obendrein die Produktion verantwortlich – damit dürfte mein Eingangssatz die nötige Beweiskraft erhalten haben.
Bleibt nun also zu erklären, warum man diese CD kaufen sollte:

1. Weil Magnus Karlssons Kompositionen zwar in Sekundenschnelle zu erkennen sind, sich aber trotzdem nie wiederholen oder gar langweilig werden. Die stilistische Bandbreite seiner Songs reicht von Melodic Rock der Marke Survivor, über stampfenden Heavy Rock a la Pink Cream 69 bis hin zu treibenden Melodic Metal Granaten im Fahrwasser von Edguy oder Stratovarius.
Egal aus welcher Genre - Schublade man einen einzelnen Track herausnimmt, er besitzt grundsätzlich eine Jahrtausend Melodie von epischer Breite, und zwar in Refrain, Strophe und Instrumentierung.

2. Weil sich der Schwede stets nur erstklassiges Personal für das Umsetzen seiner Ideen sucht. Bei The Codex tut Mark Boals seinen superben Dienst am Mikro, den viele noch durch seine Arbeit mit Yngwie Malmsteen kennen werden. Boals muss hier wirklich Farbe bekennen. All die verschiedenen Stilrichtungen zu beackern, dürfte durchaus eine Herausforderung für einen Sänger sein. Doch der Ami erledigt die Aufgabe wirklich mit Bravour.
Zum ersten Mal spielt Karlsson den Bass nicht selbst ein, sondern gibt diesen Part an ein junges Talent namens Linus Abrahamson ab. Inwieweit der Bursche einen guten Job abliefert, kann ich nur mutmaßen. Doch ein Perfektionist wie Magnus wird schon wissen, wen er da an die 4 Saiten lässt.
Auffälligere Akzente setzt da schon der Mind’s Eye Schlagzeuger Daniel Flores. Sein sehr proggiges Drumming wirkt gerade bei den kommerzielleren Nummern überraschenderweise wenig unpassend. Es ist sehr selten, dass sich ein Drummer in „simplen“ Tracks dermaßen hervortut und einem Song das „gewisse Etwas“ verpasst.

3. Weil das Niveau über die gesamte Spielzeit niemals nachlässt. Sicher, es gibt schon ein paar „Hits“, die hervorstechen. „Mystery“ ist so ein Ding, das fast wie Magnum mit Double Bass klingt. Auch „Garden Of Grief“, das so typisch Karlsson ist, wie es irgendwie geht und latent an den „Wake Up Call“ vom letzten Allen / Lande Output erinnert. Oder „Mistress Of Death“, von dem ich fast geneigt bin zu sagen, es ist mit seinem abwechslungsreichen Aufbau, dem stampfenden Groove und einer Melodie, für die man echt keine Worte mehr findet, das beste Stück des Albums.
Doch selbst die Songs, die jetzt nicht gerade in der Jahres Top Ten auftauchen, werden durch ein Wahnsinns – Riff oder ein überirdisches Solo stets so weit aufgewertet, dass sie niemals das obere Tabellendrittel der Rock – Liga verlassen.

4. Weil die Produktion über jeden Zweifel erhaben ist und Karlsson mit dem Vorurteil aufräumt, ein Musiker hätte nicht den nötigen Abstand, um einen anständigen Sound hinzubekommen. Der Sound ist sauber, aber nicht klinisch, besitzt genügend Rohheit und ist absolut ausgewogen. Perfekt!

5. Weil dieses Album wunderbar den Unterschied zwischen guten Musikern und Spitzenmusikern demonstriert; zwischen einem guten und einem Spitzenalbum. Hier stimmt jedes Detail, hier entdeckt der Hörer selbst bei straighten Rock Nummern beim 10. Hören noch Neues und sei es nur ein scheinbar zufällig eingestreutes „Mini – Riff“ oder ein vermeintlich verirrter Keyboard Ton. Die ganze Geschichte ist irgendwie rund, in sich geschlossen.

6. Weil da, wo Magnus Karlsson draufsteht, auch Qualität drin ist.

Tracklist:
1. Beyond The Dark
2. Raise Your Hands
3. Toxic Kiss
4. Bring Down The Moon
5. Running Out Of Hate
6. Dream Makers
7. Whole Again
8. Mistress Of Death
9. Mystery
10. Prisoner
11. You Can Have It All
12. Garden Of Grief

Line Up:
Magnus Karlsson – Guitars & Keyboards
Mark Boals – Vocals
Linus Abrahamson – Bass
Daniel Flores - Drums

DISCOGRAPHY:

2007 - The Codex

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