Squealer-Rocks.de CD-Review
Deadsoil - Sacrifice

Genre: Hard-/Metalcore
Review vom: 26.05.2006
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Wenn die personifizierte Schreihyäne Jamey Jasta von Hatebreed von einem der „heißesten Eisen“ spricht, muss da etwas wahres dran sein, der Mann hat sich und seine Band ja nicht zu unrecht zu einem der wichtigsten Hardcore-Acts hochgeschraubt. Im Fall der Deutschen Deadsoil, die in diesen Tagen ihren zweiten Longplayer SACRIFICE auf die Massen loslassen, hat er in keinster Weise übertrieben.

Ob diese Lobhudeleien darauf beruhen, dass der Fünferpack Deadsoil Hardcore und Hatebreed typische Segmente in sein eigenes Soundgewand einarbeitet, welches von (B)engel Friedrich Weber, der neben brutalen Growls auch feinsten, punktgenauen und sauberen Gesängen einen Platz in seinem Stimmspektrum einräumt, in Szene gesetzt wird, lasse ich mal dahingestellt, weil auch nicht weiter von Bedeutung. Dieser geballten Ladung an Härte und Geschwindigkeit stehen auf SACRIFICE „besänftigende“ Parts, die sich abgesehen von den Björn „Speed“ Strid artigen Clear Voices aus melodischen Gitarrenläufen des Fabrikmusters neuerer, vom Death Metal weit entfernter In Flames (SOUNDTRACK TO ESCAPE) zusammensetzen, gegenüber.

Nach meinem letzten Satzzeichen werden die Kenner mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit den (wohl eher die gespreizten) Finger in die Höhe strecken und laut „Caliban“ rufen. Der Kandidat hat 1.000 Punkte. Genau diesen, unbeständig zwischen den Welten wandernden und insbesondere seit dem über Lifeforce Records veröffentlichten Album THE OPPOSITE FROM WITHIN aus dem Jahre 2004 unvergessenen Stil eifern Deadsoil nach. Wobei man hierbei anfügen muss, dass die Richtung zwar identisch mit der der Bayern ist, die Umsetzung aber ihre eigenen Feinheiten besitzt.

Ohne dass sich eine deutliche Struktur ausmachen lässt, kämpft sich der Fünfer so durch seine Songs: Mal halten sich wilde und gefühlvolle Gesänge die Waagschale („Unspoken“), mal wird fast durchweg Gas gegeben („Cross The Great Devide“, „Forget Everything“) und wiederum ein anderes mal wird der Song von den, mit Soilworks NATURAL BORN CHAOS zum festen Bestandteil des extremen Metals gewordenen, Melodic-Passagen bestimmt („These Stings“, „Echoes“). Auch wenn mit den relativ unspektakulären „Viper“ und „True Belief“ nicht jede der zwölf Nummern das hohe Ausgangsniveau halten kann, machen Deadsoil dennoch schnell klar, dass hier Leute am Werk sind, die ihre Musik nicht nur lieben, sondern auch angemessen und à la Bonheur spielen können.

Fazit: Das Rad harter Metalmusik lässt sich mit SACRIFICE nicht neu erfinden, genügt aber, um sich im oberen Drittel der aberduzend Hard-/Metalcore Truppen festzusetzen, zumal – und darin liegt der ganz große Pluspunkt, was Deadsoil und SACRIFICE betreffen – man nicht blindlings dem Trend nachläuft, sondern ihn kräftig würzt. Das lässt sich auch mit einem guten Whiskey vergleichen: Der Geschmack und das Aroma müssen wohlwollend sein, nicht fehlen darf jedoch die nötige Würze, die den Whiskey erst zum Whiskey macht. Na dann, cheerz!

VÖ: 26. Mai 2006

Tracklist:
1. Unspoken
2. Cross The Great Devide
3. The Day I Died
4. These Stings
5. Viper
6. Forget Everything
7. Echoes
8. Remembrance
9. Collapse
10. Ultimate Domination
11. True Belief
12. Sacrificed

Anspieltipps: Unspoken, The Day I Died, These Stings, Echoes

Band Line-Up:
Friedrich Weber – Gesang
Boris Pracht – Gitarre
Jens Basten – Gitarre
Andreas Schuessler – Bass
Christian Bass – Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

2003 – Forever The Enemy (MCD)
2003 – The Venom Divine
2006 – Sacrifice

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Deadsoil - Sacrifice (CD-Review)

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