Squealer-Rocks.de CD-Review
Matt Roehr - Barra Da Tijuca

Genre: Rock, Blues, Soul, Jazz
Review vom: 02.11.2007
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Gonzo Music



Eigentlich habe ich mir im Vorfeld der ersten Soloveröffentlichung, BARRA DA TIJUCA, von Matthias Röhr, das über das eigens gegründete Label Gonzo Music erscheint, fest vorgenommen in meinem Review jegliche Querverweise auf seinen einstigen „Arbeitgeber“ außen vor zu lassen. Nun gut, dieses Unterfangen habe ich mit solch einem Einleitungssatz bereits verbockt und andererseits haben einen die 25 Jahre, die „Gonzo“ bei den Onkelz verbracht hat, viel zu stark geprägt. Eine Prägung, die die musikalische Entfaltung des mittlerweile in Uruguay lebenden Musikers allerdings nicht eingeschränkt hat. Ganz im Gegenteil. Denn wer hier Parallelen zur Frankfurter Kultcombo findet, lebt so realitätsfern wie die Verantwortlichen des 1. FC Kölns.

Doch gut jetzt… wer den Mr. Roehr kennt, der weiß, dass sich dieses Gitarrenwunderkind selbst für einen „beschissenen“ Sänger hält. Was wäre da also nahe liegender, als seine Inspirationen voll und ganz in ein Instrumentalalbum einfließen zu lassen. Weit gefehlt. Anders als Soulfly-Saitenhexer Marc Rizzo engagierte Matthias einen Vokalisten (im Übrigen kein Geringerer als den ehemaligen Ted Nugent und Gary Moore Sänger Charlie Huhn), schrieb kurze, knackige Songs und lädt seine Zuhörerschaft auf eine rockig verpackte und gleichsam entzückende Reise durch die Welt der Soul-, Blues- und Jazzklänge ein.

Entzückend ist das richtige Stichwort. Denn auf BARRA DA TIJUCA glänzt das Gespann Roehr/Huhn mit einer südamerikanischen Leichtigkeit und einem Frohsinn, weshalb urplötzlich die Sonne durch die nebeligen Schwarzwaldtäler blinzelt. Hier wird nichts zwanghaft auf „fröhlich“ getrimmt… nein, alles kommt ganz natürlich und von Herzen… klar, finanziell haben die beiden Protagonisten längst ausgesorgt, und das hört man in diesen wenigen, aber sehr eindrucksvollen, sich auf keine Epoche des 20. Jahrhunderts versteifenden Minuten, deren Stimmung man am ehesten noch mit der letzten Ken Hensley Veröffentlichung BLOOD ON THE HIGHWAY vergleichen kann.

Südländische Gitarrenharmonien treffen auf von Uriah Heep und Konsorten adaptierte und inbrünstig vorgetragene Refrains… und spätestens wenn die sich der Gesang dem Spanischen zuwendet, dürfte der nächste Urlaub gebucht sein… lehnt euch zurück, bestellt euch einen Cocktail und erfreut euch des Lebens. Den Up’s kann man die Zahl zwölf zuweisen. Schaut auf die Trackliste und ihr wisst, dass bei den Down’s die null steht. Mehr Worte braucht es nicht!

Fast nicht… das letzte Wort gebührt Charlie Huhn (Auszug aus „Best Day Of My Life“):
„This will be the best day of my life!“

Mit BARRA DA TIJUCA kann man auf jeden Fall nichts falsch machen!
Ungewöhnlich, aber geil!!!

Tracklist:
1. Just Be Yourself
2. Best Day Of My Life
3. Sarcastic Gutter Blues
4. I Ain't Around No More
5. Garbage Man
6. Made To Last
7. Master Of Destruction
8. Pawn Shop
9. Come Back (Another Time)
10. Hasta Un Cualquier Dia
11. Wheel Of Fortune
12. Barra Da Tijuca

Anspieltipps: Best Day Of My Life, Hasta Un Cualquier Dia, Wheel Of Fortune

Line-Up:
Matt Roehr - Gitarre, Backing Vocals
Charlie Huhn - Gesang
Stephan Weiler - Keyboards
Giaucio Ayala - Schlagzeug
Marcelo Linhares - Bass
Armando Marcal - Percussion
Jurema - Backing Vocals
Nair - Backing Vocals

DISCOGRAPHY:

2007 - Barra Da Tijuca

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