Squealer-Rocks.de CD-Review
Dawn Of Silence - Moment Of Weakness

Genre: Heavy Metal
Review vom: 24.11.2006
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Wie jetzt? Bruce Dickinson und der Rest der Iron Maiden Belegschaft haben doch erst kürzlich ein neues Langeisen unters Volk gebracht. Iron Maiden sind heute Dawn Of Silence (oder umgekehrt?), kommen aus Schweden und haben entgegengesetzt zu ihrer fortschreitenden Platte A MATTER OF LIFE AND DEATH ihr Faible für die alte, unkompliziertere Arbeitsmethodik wiederentdeckt. Na dann... die Zahl der Bestie ist bekanntlich 666!

Formiert im Jahre 2000, begann der (mit Verweis aufs Band Line-Up) dreifache „Johansson“ damit, Lieder von (ja wem wohl?) Iron Maiden nachzuspielen, ehe sich Gitarrist Patrik dazu entschloss auch den Posten am Mikro zu übernehmen und man sich künftig vornahm auf „eigenes“ Material zu setzen. Dieses bewusst von Gänsefüßchen begleitete „Eigene“ nimmt nun – nach einer Vorbereitungszeit von stolzen fünf Demos – die Gestalt eines ersten Longplayers an. Denn etwas wirklich Eigenständiges sucht man im Verlauf der zwölf, meist um die vier Minuten Marke tangierenden Tracks vergebens! Das einzige, was sich auf MOMENT OF WEAKNESS nicht an den „eisernen Jungfrauen“ aufhängt, ist des Sänger Patriks doch sehr auf europäischem Festland gebliebenes Stimmorgan, das irgendwo zwischen Edguy’s Tobi und HammerFall‘s Joacim angesiedelt ist und dadurch auch den Rettungsanker vor einem Abdriften zu einem 08/15-Klon wirft.

Ansonsten erfreuen wir uns auf diesem, von Jonas Kjellgren (u.a. Scar Symmetry) sehr stampfend und natürlich produzierten, Album mal mehr, mal weniger an einem klassischen, knackigen und prägnanten, mit leckeren Solostafetten versehenen Heavy Metal wie ihn eine gewisse (an dieser Stelle schon mehr als genug erwähnte) Band in ihrer fantastischen Achtzigerphase nicht nur zelebriert, sondern auch gelebt hat. Der Opener „Hands Of Fate“ erweist sich beispielsweise schnell als Iron Maiden’sches (da war es schon wieder) Paradebeispiel und tönt mit typischen Doppel-Leads und allem, was sonst noch so zu einem guten, in Windeseile „klick“ machenden Song dazugehört, aus den Lauschern.

Während im donnergrollenden „Long Time Dead“ noch der PAINKILLER-Priester mit schwerberittenen Gitarrenaufmärschen und, den gesamten Körper zum Vibrieren bringenden, Schreiorgien vorbeischaut, schielt der Vierer oftmals wie in den ausgezeichneten Liedern „Fire & Ice“ und „Misguided Life“ auf die Melodic Metal Ecke, um noch ein Stück weit eingängiger das Heavy Metal Loblied zu singen. Gelegentlich verrennen sich die Jungs jedoch bei dieser Herangehensweise in lauwarmen, vom Vortag übriggebliebenen und somit auch alles andere als mitreißenden Refrains... gelegentlich...

Fazit: Bringen wir die Schlussrede für die potenzielle Käuferschaft auf Punkt: Wer keinen Wert auf Begrifflichkeiten wie „originell“ oder „einzigartig“ legt und sich selbst als großer Heavy Metal Maniac ansieht, wird mit MOMENT OF WEAKNESS viele genüssliche Stunden haben.

VÖ: 24. November 2006

Tracklist:
1. Hands Of Fate
2. Out Of Time
3. Points Of No Return
4. Long Time Dead
5. Moment Of Weakness
6. Fire & Ice
7. Misguided Life
8. Midnight
9. Seeker Of Truth
10. Dark Secrets
11. Seven Gates
12. Fear Of Life

Anspieltipps: Hands Of Fate, Long Time Dead, Misguided Life

Band Line-Up:
Patrik Johansson – Gitarre, Gesang
Mats Johansson – Gitarre
Pelle Johansson – Bass
Torbjörn Edqvist – Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

2002 – Eternity (Demo)
2003 – World Of Lies (Demo)
2003 – Follow Your Heart (Demo)
2004 – Fear Of Life (Demo)
2005 – Lost All Hope (Demo)
2006 – Moment Of Weakness

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