Squealer-Rocks.de CD-Review
Ribozyme - Blacklist Mercy

Genre: Dark Rock / Metal
Review vom: 28.10.2007
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: 29.10.2007
Label: Solid Approach



Aus Norwegen nichts Neues? Pah, von wegen! Auch wenn mancher Kollege der Auffassung ist, dass es im Land der Fjorde neben Jorn „The Voice“ Lande nur Black Metal Krieger gibt, dürfte allen aufgeschlossenen und vorurteilsfreien Musikliebhabern klar sein, dass Norwegen alleine in diesem Jahr einiges zur Revidierung dieses „Trends“ getan hat. Eine dieser, neue Wege einschlagenden Brigaden nennt sich Ribozyme, treibt seit fast zehn Jahren sein im Underground verwurzeltes Unwesen und geht mit einer, unter BLACKLIST MERCY zusammengefassten Mixtur aus Eingängigkeit und Düsternis nun endgültig in die Offensive.

Das Geheimnis, das sich hinter Ribozyme und dem 45-minütigen Album BLACKLIST MERCY, ist in wenigen Worten eindrucksvoll erklärt. Die Nordmänner packen schlichtweg die Gebrechlichkeit von Opeth und die stets gut getimte Keyboard-Affinität von Anathema in einen Topf, rühren in diesen moderne Rock-Elemente à la Audioslave und einen Chris Cornell artigen charismatischen Gesang und würzen das Ganze schließlich mit einer metallischen Gitarrenhärte. Fertig ist ein leicht verdauliches, aber dennoch von musikalischen Gütesiegeln bekräftigtes Gericht, das sowohl eine breite als auch eine fachmännische Käuferschicht anspricht.

Schnell zündende, mittels vordergründigen Gitarren die Erinnerungsmembran aufsuchende Smasher („Becoming What You're After“, „Climbing Sidewalks“, „Threshold“, „The Last Patrol“) nehmen auf diesem, von Rune Langbelle zeitgemäß produzierten Werk dieselbe Position ein wie behäbig aus den Boxen kriechende, auf jede kompositorische Kleinigkeit pedantisch achtende, einen auf der emotionalen Ebene packende und die Umgebung mit dem CD-Player eins werden lassende Individuen („Resist Your Bones“, „Blacklist Mercy“, „Acceleration Atheist“). Eine ungeheuere, einen in Lethargie verfallen lassende Intensität.

Fazit: Der Herbst ist gekommen und mit ihm fallen bereits die ersten Blätter von den Bäumen. Ein Lauf unserer Natur, den wir bei all dem Trubel um uns herum gar nicht mehr richtig wahrnehmen… zumindest fast nicht mehr wahrnehmen. Denn Ribozyme schaffen es mit ihrem Drahtseilakt zwischen Leichtigkeit und Schwerfälligkeit doch tatsächlich, eine Begeisterung für solche Dinge in mir zu wecken. Das klappt selbstredend nur in Verbindung mit BLACKLIST MERCY. Schön!

Tracklist:
1. Becoming What You're After
2. Climbing Sidewalks
3. Resist Your Bones
4. Threshold
5. Blacklist Mercy
6. Acceleration Atheist
7. Finding The Damage
8. Dead Not Late
9. Dislocate
10. The Last Patrol
11. Solid Approach

Anspieltipps: Becoming What You're After, Acceleration Atheist, The Last Patrol

Band Line-Up:
Kjartan Ericsson – Gitarre, Gesang, Percussion
Bård Bøge – Bass, Gesang, Synthesizer
Cato Olaisen - Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

1999 - Ribozyme (EP)
2001 - (Zilch)
2002 - Twintracks (EP)
2003 - Invidia
2007 – Blacklist Mercy


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