Squealer-Rocks.de CD-Review
Dropkick Murphys - The Meanest Of Times

Genre: Punk
Review vom: 07.10.2007
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Cooking Vinyl / Indigo



Eigentlich, und das ist nicht ansatzweise abwertend gemeint, kann man sich ein Review über die Dropkick Murphys sparen. Wo die Murphys draufstehen, sind die Murphys drin, sprich drauf, und so tönt auch „The Meanest Of Times“, der neueste Output des Siebeners, nach heftigem, speedigem Folk-Punk der besonderen Güteklasse.

Wenn 16 Songs auf eine Scheibe gepackt werden und alles über dreieinhalb Minuten quasi schon als Rock-Oper durchgeht, dann versteht sich von selbst: Hier wird das Gaspedal ordentlich durchgetreten, und zwar in den meisten Fällen bis zum vibrierenden Bodenblech. Logisch, das Gros der Songs auf „The State Of Massachusetts“ besteht wieder aus gut gelaunten, bierseligen Mitsing-Punkern, die vorzugsweise in genau dem Zustand ein mächtig erhöhtes Mitgröhl-Bedürfnis erzeugen. „God Willing“, „I’ll Begin Again“, „Vices And Virtues“ oder „Johnny, I Hardly Knew Ya“ sind Vertreter dieser Fun-Punk-Gattung, denen die Murphys mit ihren ganz eigenen, irisch-folkloristischen Einschüben eine unverwechselbare Note verpassen. Tongewordene Umsatzbeschleuniger für jeden Irish-Pub, bei der Untermalung bleibt sicherlich kein Kilkenny ungetrunken.

Bei der Anzahl der Songs und der Spielzeit zeigt sich aber auch, zumindest für denjenigen, der nicht zu den Die-Hard-Punks zählt, der Nachteil des energiegeladenen Murphy-Geballers: Unabhängig davon, dass zahlreiche, im dichten Sound der Boston-Gang zweifellos vorhandene, Feinheiten im High-Speed-Adrenalinschub untergehen, wünscht sich der ein oder andere vermutlich eine kurze Verschnaufpause zwischendurch. Jedenfalls dann, wenn man wie der Schreiberling dieser Zeilen mit Riesenschritten auf die Vierzig zugeht und dementsprechend von vergleichsweise gemütlichem Midtempo-Metal geprägt wurde.

Hilft nix, durchhalten bis Song Nummer 10 ist angesagt, bevor die Murphys mit „Fairmount Hill“ eine herrlich verschrobene, schunkeltaugliche Kneipen-Ballade raushauen. Mit „Jailbreak“ versuchen sich die Bostoner dann zum Abschluss an Thin Lizzy und liefern Nahrung für meine tendenzielle Ablehnung von Cover-Versionen. Ziemlich lustig in das Murphys-Gewand transferiert, aber irgendwie doch nicht unbedingt erforderlich.

Wie gesagt, eigentlich hätte man sich das Review sparen können, denn die zahlreichen Fans der Combo brüllen die Refrains ohnehin bereits durch die Irish-Pubs der Nation. Wer mit den Namen Dropkick Murphys noch nix anfangen kann, auf speedigen Punk steht und das nötige Durchhaltevermögen mitbringt, sollte unbedingt antesten, vorzugsweise nicht gänzlich nüchtern. Ich bin jedenfalls weg, mal schauen, was im örtlichen Irish Pub so geht …

Tracklist:

1. Famous For Nothing
2. God Willing
3. The State Of Massachusetts
4. Tomorrow’s Industry
5. Echoes On „A.“Street
6. Vices And Virtues
7. Surrender
8. Flannigan’s Ball
9. I’ll Begin Again
10. Fairmount Hill
11. Loyal To No One
12. Shattered
13. Rude Awakenings
14. Johnny, I Hardly Knew Ya
15. Never Forget
16. Jailbreak

Lineup:

Al Barr (vocals)
Tim Brennan (mandolin, accordion, banjo, bouzouki, tin whistle, acoustic guitar)
Ken Casey (vocals, bass)
Matt Kelly (drums, backing-vocals)
James Lynch (guitars, backing-vocals)
Marc Orrell (guitar, accordion, piano, backing-vocals)
Scruffy Wallace (bagpipes)

DISCOGRAPHY:

1998 - The Early Years
1998 - Do or Die
1999 - The Gang's All Here
2001 - Sing Loud, Sing Proud
2001 - The Singles Collection 1
2003 - Live on St Patricks Day
2003 - Blackout
2004 - The Singles Collection 2
2005 - The Warriors Code
2007 - The Meanest Of Times

SQUEALER-ROCKS Links:

Dropkick Murphys - The Warrior's Code (CD-Review)
Dropkick Murphys - The Meanest Of Times (CD-Review)

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